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Wir waren beide infolge der Anstrengungen der letzten Wochen zusammengebrochen und kamen miteinander in ein Kriegslazarett hinter der Front. Mir hatte den letzten Treff ein gewaltiger Hexenschuss gegeben und meinem Kameraden, glaube ich, Ruhr und Fieber. So lagen wir unverwundet, aber doch halbtot, im Bett und waren froh, einmal ein paar Stunden nichts zu ,,müssen", einfach stillzuliegen, zu vergessen – und endlos schlafen zu können! – Aber die erste Nacht wurde es noch nichts damit, es hatte am Abend noch ein Sturm stattgefunden, und da schleppten die Automobile schon die Verwundeten und Sterbenden herein. Wir waren erst allein in unserem Zimmer gewesen, auf einmal war es dicht voll! Und dicht voll Ach und Weh und Stöhnen! Wie einem das wieder die Stimmung niederdrückte, dieses grausige, abgerissene Lied von Seufzern und Schmerzen, dem man glaubte für eine Zeit glücklich entronnen zu sein! Nun war's wieder da, grausiger als je! Und wie entsetzlich das stank, als die Notverbände gewechselt wurden, nach geronnenem Blut, Schwefel und verbranntem, verfaultem Fleisch! Rechts neben mir lag einer mit einem Lungenschuss; er redete kein Wort mehr, ich wusste nicht, war er noch bei Besinnung oder nicht? Aber schauerlich war es anzuhören, wenn die «falsche Luft» aus der Wunde rasselte! Und links neben mir hatte einer eine schwere Querschläger-wunde am Bein, dabei war scheint's ein Nerv verletzt, denn er hatte unerträgliche Schmerzen. Ich merkte wohl, wie er sie verbeißen wollte, aber dann presste sich doch wieder ein verzweifeltes Stöhnen und Wimmern heraus, es war selbst zum Mitanhören schwer!