Waldröschen VI. Die Abenteuer des schwarzen Gerard 1
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Karl May. Waldröschen VI. Die Abenteuer des schwarzen Gerard 1
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Отрывок из книги
Resedilla ging in die Schenkstube zurück, wo der Gast während der langen und sonderbaren Unterredung ganz allein gesessen hatte. Auf ihrem Gesicht lag ein Ausdruck allerliebster Schelmerei. Sie nahm an ihrem Fenster wieder Platz, ohne ein Wort zu sagen, da er aber auch schwieg, so wurde ihr diese Stille denn doch zu drückend, und sie beschloß, eine Unterredung zu beginnen und dabei sofort auf ihr Ziel loszugehen.
»Seid Ihr wirklich ein Franzose, Señor?« fragte sie. – »Ja«, antwortete er. »Sehe ich etwa aus wie ein Mann, der Euch belügen könnte, Señorita?« – »Nein«, gestand sie aufrichtig. »Ich glaubte nur, Ihr hättet Scherz gemacht. Man liebt hier in dieser Gegend nämlich die Franzosen nicht« – »Ich liebe sie auch nicht.« – »Ah!« sagte sie erstaunt. »Und doch seid Ihr selbst ein Franzose?« – »Ja. Ich meine aber damit nur, daß ich zwar in Frankreich geboren bin, daß ich jedoch niemals wieder in mein Vaterland zurückkehren werde.« – »Habt Ihr es denn gezwungen verlassen?« – »Nein, ich bin freiwillig gegangen, aber ich habe mit meinem Vaterland nichts mehr zu schaffen.« – »Das muß traurig sein.« – »Nicht so traurig wie andere Dinge, zum Beispiel Untreue und Verrat.« – »Habt Ihr die erduldet?« – »Leider.«
.....
Im Nu war Gerard an der nun wieder verschlossenen Tür, befeuchtete den Drücker mit Speichel, um das verräterische Geräusch zu vermeiden, drehte um und öffnete eine schmale, kleine Lücke, durch die er alles beobachten konnte.
Der Kapitän stand dicht am Lager der Schlummernden, in demselben Augenblick aber erhielt er von Gerard einen Schlag, der ihn betäubt zu Boden warf. Das war alles so blitzschnell geschehen, daß das erwachende Mädchen gar keine Zeit gefunden hatte, einen Laut auszustoßen. Jetzt stieß es mit unterdrückter Stimme hervor:
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