Die 31 beliebtesten Irrtümer der Bibelauslegung
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Karl-Wilhelm Steenbuck. Die 31 beliebtesten Irrtümer der Bibelauslegung
Inhalt
Vorwort
Einleitung – Ach, so ist das gemeint
1. Auge um Auge, Zahn um Zahn
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2. Der Mensch als Gottes Ebenbild
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3. Die Frau aus der Rippe Adams
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4. Macht euch die Erde untertan!
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5. Warum Adam in den Apfel biss
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6. Kain und Abel
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7. Der Turmbau zu Babel
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8. Opferung Isaaks?
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9. Jakobs Kampf am Jabbok
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10. Die Zehn Gebote oder: Von der Würde der Menschen
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11. Sind wir das auserwählte Volk Gottes?
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12. Das Klo in der Bibel
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13. Zwei starke Frauen: Waschti und Esther
14. Hiob – der fromme Rebell
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15. Rachepsalmen?
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16. Das Hohelied Salomos
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17. Ein Prophet wie Jona
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18. Daniels Vision vom Menschensohn
1. Jungfrauengeburt?
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2. Dein Wille geschehe!
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3. Mein Reich ist nicht von dieser Welt
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4. Was Wunder für uns bedeuten
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5. Was ist mit der Sünde?
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6. Wie verhält es sich mit der Fleischeslust?
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7. Gottes Zorn
8. War Jesu Tod am Kreuz notwendig?
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9. Das Weib schweige in der Gemeinde
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10. Hat Gott sein Volk verstoßen?
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11. Naherwartung
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12. Ewiges Leben
Relecture
13. Netzwerk Bibel
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Отрывок из книги
Da ist ein Mensch, den wir schon lange kennen – vielleicht jemand aus der Familie, eine Frau aus unserer Straße oder ein Kollege. Wir meinen, die Person ist uns vertraut. Doch dann erleben wir sie in einer außergewöhnlichen Situation. Wir entdecken an ihr Seiten, Talente und Qualitäten, die wir bisher übersehen haben. Es entsteht vor unseren Augen ein neues Bild von diesem Menschen. Manchmal merken wir, wir waren mit unserer Meinung im Irrtum.
In diesem Buch werden 31 Geschichten und Worte aus dem Alten und dem Neuen Testament vorgestellt. Die meisten davon sind vielen von Kindheit an bekannt. Wir haben uns ein Bild gemacht, was die Bibel damit sagen will. Doch in diesem Buch warten Überraschungen auf uns.
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Es gibt drei Hauptgründe dafür, dass der Sinn einer biblischen Aussage missverstanden wird. Sprache verändert sich im Lauf der Zeit, und Worte erhalten einen neuen Sinn. Ein Beispiel aus der deutschen Sprache: Wer heute eine Frau als „Weib“ bezeichnet, will sie verächtlich machen. Früher diente dieses Wort dazu, einer Frau Ehrerbietung entgegenzubringen. Eine ähnliche Wandlung machte das griechische Wort für „Welt“ durch, das im Neuen Testament häufig erwähnt wird: In der Sprache der alten Griechen meint Kosmos die Schönheit und Ordnung der Schöpfung. Es ist ein positiver Begriff. In der späteren hellenistischen Zeit steht Kosmos plötzlich für die Welt, die von dämonischen Strukturen verdorben ist. Was für ein Wandel! Ein weiteres Beispiel: Wenn der Apostel Paulus von Menschen spricht, die „fleischlich gesinnt sind“ (Röm 8,5), meint er etwas vollkommen anderes, als das, was ein Mensch unserer Zeit unter diesen Worten versteht. Paulus denkt in dem Zusammenhang nicht vor allem an sexuelle Begierden. Ihm stehen Menschen vor Augen, die sich um sich selbst drehen und nicht offen sind für Gott und für andere. Auf jeden Fall ist bei Paulus damit keinerlei Abwertung der körperlichen Seite des Menschen verbunden (Näheres in Kapitel II,5). Wer nicht mit einem möglichen Bedeutungswandel eines Wortes rechnet, wird einen Text leicht missverstehen.
Eine zweite mögliche Fehlerquelle hängt damit zusammen, dass eine Aussage der Bibel nie isoliert dasteht, sondern Teil eines Textes ist, ein Faden in einem größeren Gewebe. Ein Wort erhält seinen Sinn durch den Satz, in dem es steht. Die Bedeutung eines Satzes erschließt sich, wenn wir ihn im Zusammenhang der Geschichte sehen, die uns erzählt wird. Eine einzelne Geschichte verstehen wir besser, wenn wir wissen, wovon das biblische Buch handelt, in dem sie steht. Jedes Buch wiederum ist zu interpretieren im Zusammenhang aller Bücher der Bibel. Heute erkennen wir deutlicher als frühere Generationen: Das Neue Testament verstehen wir nur in Zusammenhang mit dem Alten Testament, wie sich umgekehrt das Alte Testament erst im Licht des Neuen Testaments erschließt. Wer eine Aussage der Bibel für sich nimmt und nicht den Zusammenhang mitdenkt, gerät leicht in Gefahr, den Sinn dieser Aussage zu verfehlen.
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