Igelchen auf dem Weg ins Eisschneewinterland

Igelchen auf dem Weg ins Eisschneewinterland
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Описание книги

Im Wurzelbereich einer sehr alten, riesigen Buche lebt die Familie Igelchen. Eines Tages machen sie sich auf, mit Tieren des Waldes ein Holzmobil zu bauen, um damit ins Eisschneewinterland zu reisen. Der große Wunsch von Igelchen wird endlich wahr, das zu entdecken, was hinter dem Licht erscheint, was er bei einem Ausflug mit Uhu entdeckt hatte. Durch den großen Zusammenhalt dieser Tierfamilie werden Aufregungen und Sorgen mit Leichtigkeit bewältigt.

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Karsta von Sachsen. Igelchen auf dem Weg ins Eisschneewinterland

Impressum

1. Es lebte ganz tief in einem Wald, gar nicht so weit weg von Dir, unter dem größten Baum, einer wundervoll starken Buche, eine Igel-Familie. Der Urgroßvater-Igel hatte mit seinen Igel-Söhnen vor langer Zeit eine Höhle unter dem Baum entdeckt und sie zu einer wunderschönen Behausung ausgebaut. Die Wurzeln der alten, starken Buche gingen so tief ins Erdreich hinein, dass es dem Baum keinen Schaden zufügte, im Gegenteil, so konnten Würmer, die im Erdreich lebten, nicht die Wurzeln anknabbern, denn die Igel-Omi und Igel-Mami hielten ihr geschütztes Reich sauber und rein. Alle Generationen liebten ihr Baumhaus im Schutze der Wurzeln und so blieben die nachfolgenden Igelchen in der Höhle wohnen, im belebten Wald bei ihren Freunden und waren glücklich und zufrieden. Bis unser Igelchen auf die Welt kam … Schon im Bauch der Igel-Mami machte er ständig Radau, er boxte und knuffte, drehte sich wie ein Kreisel als wäre er ein Karussell. Keine der weiblichen Igelinnen hatte jemals so ein lebhaftes Junges im Bauch gehabt. Naja, unser Igelchen ist ja, wie wir bald erfahren, ein ganz besonderes kleines putziges Kerlchen

Als es Zeit wurde und Igelchen ausgereift war und es an die Geburt ging, war Mami Igel sehr froh, dass der Doktor, Onkel Uhu, der im Astwerk der Buche lebte und da oben sein Nest hatte, tatkräftig helfen konnte. Igelchen hatte zwei ältere Geschwister, die ganz so wie alle Vorfahren pflegeleicht und angepasst waren, lieb und brav. Doch unser kleiner Freund brachte erst mal Leben in die Bude, Aufregung und Abenteuer! Als Igel-Mama sich erholt hatte von der anstrengenden Geburt, wurde rund um den „Wohnbaum“ ein riesengroßes Lichterfest gefeiert, die Häschen, Rehe, Mäuse und der Uhu, der natürlich Patenonkel von Igelchen wurde, kamen und alle feierten die ganze Nacht. Außer Mama Igel, sie rannte ständig von draußen im Wald ans Bettchen von Igelchen ins Innere der Höhle, denn er fühlte sich allein, obwohl er noch nicht laufen konnte, machte er sich durch lautes Gepiepse bemerkbar und kratzte mit seinen Nägelchen von Füßchen und Fingerchen an die Gitter seiner aus Holz gezimmerten Schlafschaukelwiege. „Was hat er nur?“, dachte Mama Igel, „er ist satt, trocken gelegt, die Stacheln sind auch noch weich und können ihn nicht stören, warum schläft er denn nicht?“ Ganz einfach, aus einer Eichel mit Hut hatte ihm Papa Igel einen Schnuller gebaut und auf dem Regal über dem Bettchen stand ein duftendes Glas mit Buchenhonig, denn immer, wenn Igelchen nörgelte, tunkte Mama Igel den Schnuller ins Glas und steckte es Igelchen in das kleine Mäulchen, hmm, das schmeckte sooo süß. Ganz schnell hatte Igelchen es raus, wenn der Honig abgeschlabbert war und wenn er quietschte, kamen entweder seine Brüderchen, sein Papa Igel, Omi oder Opi Igel oder Mami Igel angesaust und tauchten den Schnuller ins süße Nass, und dann in Igelchen’s Mäulchen. Juhu, er wollte gar nicht mehr schlafen, nur noch naschen und schlabbern. So ist es eben, wenn man sich etwas angewöhnt hat, ohne die Folgen vorher zu bedenken. Trotzdem lebte die Igel-Familie glücklich in ihrem Wald und Igelchen wurde langsam größer, die Stachelchen konnte man schon sehen, kleine, weiche Spitzen ragten aus der Haut heraus, am ganze Rücken, auch an Kopf und Hals waren sie schon durch die Haut gewachsen. Der Popo war auch bedeckt damit und die kleinen Oberschenkelchen. Süß sah er aus, die kleinen Spitzen waren noch hellrosa und ganz weich, wie sein Näschen, dass war auch noch rosa. Igelchen hat kleine dunkelbraune Knopfaugen und das Gesicht ist mit weißem, samtweichem Fell bedeckt und er war der einzige von der ganzen Familie, der lange, braune, nach oben geschwungene Wimpern hatte. Die Beinchen waren auch mit weißem Fell überzogen und ganz hinten hatte Igelchen ein winzig kleines Stummelschwänzchen. Alle liebten ihn

Von Anfang an hatte er eine innige Beziehung zu seinem Onkelchen Uhu, kaum hörte er ihn kommen, war er ein kleiner zufriedener, folgsamer Kerl, er konnte Uhu um den so genannten kleinen Finger wickeln. Als Igelchen schon laufen konnte, wachte er eines Nachts auf, der Mond schien zum Fenster herein und in Igelchen erwachte die Neugier. Er krabbelte ganz vorsichtig aus seinem Bettchen und lief zur Tür des Baus hinaus. „Uhu“, rief er, „Uhu, Uhu …“ Onkel Uhu, der ja in der Nacht wach war, kam vom obersten Ast angeflogen und wunderte sich sehr, dass Igelchen nicht schlief. „Wo wohnt der Mond, Onkel Uhu, ich will zu ihm.“ „Naja“, sprach Uhu, „zu ihm können wir nicht, er wohnt zu weit weg, über den Wolken, aber wir können ihm ein kleines bisschen näher kommen. Warte hier, ich fliege nur schnell hoch in meinen Bau und hole den Tiersitz, den mein Großvater einst gebaut hat, schnall ihn mir fest auf meinen Rücken, zwischen meine starken Flügel, dann komme ich wieder zu Dir herunter geflogen.“ Gesagt, getan, es dauerte keine fünf Minuten, da war Onkel Uhu gut gerüstet wieder am Boden angekommen und Igelchen hüpfte vor Aufregung auf und ab. Uhu machte sich ganz klein, sodass Igelchen auf den Rücken, in die Trage, klettern konnte. Der Sitz hatte ein kleines, stabiles Geländer, wo Igelchen seine Pfötchen fest darum klammern konnte, er war sehr aufgeregt, doch er hatte kein bisschen Angst. Im Gegenteil, es ging ihm alles viel zu langsam. „Schneller, schneller“, rief er Onkel Uhu zu. Onkelchen musste ganz nach oben fliegen, denn die Bäume des Waldes wuchsen fast in den Himmel hinein. Jetzt flogen sie frei über ihren wunderschönen Wald hinweg, „wie niedlich und klitzeklein alles von hier oben aussieht“, dachte Igelchen. Sie flogen lange, bis der Wald hinter ihnen lag, jetzt hatte der Mond auch freie Sicht zum Leuchten und es war ganz hell, obwohl es Nacht war. Plötzlich glänzte unter ihnen etwas, wie ein riesengroßer Spiegel …

Der Flug ging nach unten, auf den Spiegel zu, Igelchens Neugier erwachte und er konnte es kaum noch erwarten, auf dem glitzernden Spiegel zu landen und zu rutschen. Am Boden gelandet, kletterte Igelchen eins, zwei, drei vom Rücken des Uhus herunter und rannte wie ein wild gewordener Iltis auf den „Spiegel“ zu und plumpste mit einem Platsch ins Wasser. „Ups, gar kein Spiegel“, erschreckte sich Igelchen, er ruderte mit seinen Ärmchen und Beinchen und als Uhu bei ihm war, lag er schon am Ufer, auf der grünen Wiese und der Mond lächelte ihm ins Gesicht. Er lag auf dem Rücken und er war sehr erstaunt, ein riesiger See breitete sich vor ihnen aus. Doch was war auf seinem Kopf? Es quakte, Igelchen schüttelte sich, doch das Ding ging nicht ab, ein urkomisches Bild musste das sein, denn Onkel Uhu, der Igelchen von ganzem Herzen liebte, lachte so sehr, bis er sich verschluckte und husten musste. Als er sich etwas beruhigt hatte, fasste er Igelchen auf den Kopf und zog ein grünes, nasses Wesen ab, das sich den Popo hielt, denn er hatte einen kleinen Stachel im Hinterteil. Genau das war der Grund, weswegen er auf Igelchen’s Kopf festgepappt war und nicht weg konnte. Alle lachten und der Mond schien sich mit ihnen zu freuen

2. So war es leider auch, keiner fand Igelchen, auch als die Familie vom Waldausflug nach Hause kam, waren alle da, nur Igelchen nicht. Es war mittlerweile Abend geworden und Uhu erwachte vom Lärm, der die Buche bis zu seinem Nest herauf dröhnte. Er flog sofort hinunter um zu sehen, was das für ein Spektakel war

Unerhört, die ganze Nacht suchten sie nach Igelchen, sogar Meister Lampe mit Frau Hase, die ihre Kleinen abholen wollten, suchten mit. Erst am anderen Morgen, als Papa Igel ganz erschöpft vom langen Suchen auf der Toilette saß, fand er Igelchen. Er hatte sich im Spülkasten versteckt, der kleine Schlingel, natürlich konnte ihn da keiner finden, wer, in aller Welt, kommt denn auf die Idee, sich im Spülkasten zur Ruhe zu begeben und noch dazu, wer passt denn da schon rein? Na, nur unser Igelchen! Ausgeruht, mit Schlafsand in den Augen, klappte er von innen den Deckel des Spülkastens hoch und sah den Rücken seines Papas, der auf dem Klo saß. Er zwickte ihn, Papa Igel erschrak, sprang hoch, sodass der Klodeckel laut, mit Krabumm zufiel, drehte sich um und war froh, sein kleines Igelchen zu sehen, das sich lachend das Bäuchlein hielt. Da alle vom Suchen in der Nacht sehr erschöpft waren, legten sie sich zur Ruhe, bloß Igelchen nicht, er hatte ja super geschlafen im Spülkasten. Er krabbelte in eine kleine Nische, unter die dickste Wurzel des Baumes, und überlegte, was er Aufregendes unternehmen könnte. „Ach“, dachte er, „wäre das schön, noch mal mit Onkel Uhu zum See zu fliegen und dem Himmel, den Wolken und dem Mond ganz nah zu sein. Heute Nacht bitte ich Onkelchen, mit mir und Fröschlein zu fliegen, über den Wald, in die Nacht hinein, juhu“, wie freute er sich. Er ging an sein Bettchen, wo Fröschlein lag und kniff ihn in die Nase. „Aufwachen, Du Schlafmütze“, rief er. „Nanu, wer, wo, was … ach, Igelchen, was ist denn passiert?“ „Nichts“, sagte Igelchen, „los, wir packen uns einen Notfallrucksack und verstecken ihn unter der dicksten Wurzel, ganz hinten, wo Papa und Mama Igel nicht hin gelangen, weil sie zu groß sind. Mama Igel backt immer so viele Pilzfladen und hängt sie zum Trocknen auf, das merkt niemand, wenn ein paar fehlen, die Vorratskammer ist brechend voll davon.“ „Willst Du weglaufen?“, fragte Fröschlein ängstlich. „Quatsch, doch nicht weglaufen, nur für unsere Nachtausflüge eine Reserve im Beutelchen haben. Ich weiß ja nicht, Onkel Uhu ist nicht mehr der Jüngste, ob er sich mal verfliegt und wir nicht rechtzeitig nach Hause kommen.“ „Alle Tiere hier im Wald legen sich Vorräte an, so ist das eben, Fröschlein, und Du musst schwören, dass Du niemandem etwas verrätst.“ „Ehrenquak“, sprutzte es aus Fröschlein heraus, „ich bin so froh, auf Dir gelandet zu sein und dass wir Freunde sind. Es ist viel toller bei Dir als mit den Grasmücken um die Wette zu summen und die ollen Fische fliegen mit mir auch nicht in der Luft herum. Die sind immer nur im Wasser, wie langweilig.“ Vor lauter Geplapper und Heimlichtuerei ist es dunkel geworden, Fröschlein hörte schon die Abendmelodie von Uhu, denn wenn er erwachte, pfiff er immer das kleine „Wie schön ist es im Walde hier“-Liedchen, dann wusste jeder im Wald: Uhu ist jetzt hellwach! WIE SCHÖN IST ES IM WALDE HIER. DIE BUCHE IST MEIN HAUS. VIEL FREUDE BRINGT DAS LEBEN MIR. HIER WILL ICH NIE MEHR RAUS. MEIN IGELCHEN HAB ICH SO LIEB. AUCH WENN ES UNSINN MACHT. WENNS WIEDER IN DIE LÜFTE GEHT. WIRD’S STETS NE TOLLE NACHT! Vom Tagesausflug und der Suche danach war die gesamte Igel-Familie so müde, dass sie immer noch schlief und das freute unser Igelchen natürlich sehr. Er setzte seinen Rucksack auf den Rücken, Fröschlein sprang oben drauf und so verließen sie ganz leise und vorsichtig den Bau der Igel-Familie. Draußen angekommen stieg Igelchen über die mit Moos bewachsenen Wurzeln, bis der Eingang der Höhle nicht mehr in Hörweite war und rief Onkel Uhu. Bald hörte man den kräftigen Flügelschlag im Wind und Uhu glitt mit Anmut durch die nächtliche Luft bis zum Boden, vor Igelchens Füße „Was willst Du mit dem Rucksack, magst Du hier nicht mehr sein?“ „Ach, was Du wieder denkst“, sagte Igelchen, „das sind doch nur etwas Pilzfladen, falls wir Hunger bekommen, Uhu. Bitte, bitte, liebes Onkelchen, können wir nicht wieder über den Wald hinweg fliegen, den Wolken entgegen und zu dem See, wo wir Fröschlein gefunden haben, bitte.“ Uhu schaute in vier erwartungsvolle Augen und konnte nicht widerstehen „Ich muss nach oben fliegen, die Rückentrage holen“, sagte er etwas mürrisch, doch insgeheim war er froh über Igelchens Abenteuerlust, denn weite Flüge machten allein keine rechte Freude mehr, jedoch mit den beiden Kleinen war es wundervoll. Er wurde gebraucht und konnte auf seinen Flügen den Kleinen viel berichten von seinen Erfahrungen. Igelchen war immer so neugierig und stellte Uhu viele Fragen, z. B. über ferne Länder und ob es auch Tiere in den Wolken gab und ob jemand die Sonne jeden Morgen mit einem Holz anzündete, so wie es Papa Igel im Höhlenofen tat. Vielleicht sitzt aber auch irgendwo ein Riese, und bläst große Seifenblasen, damit die Wolken entstehen

Uhu liebte diese ganze Fragerei von Igelchen, denn das hält seinen schon etwas älter gewordenen Geist wach! Nach kurzer Zeit stand Uhu reisefertig vor den Beiden und ratz, fatz, war Igelchen mit Fröschlein in die Rückentrage gekrabbelt und sie konnten losfliegen. Eine dunkle Wolke hatte sich vor den Mond geschoben und es war tiefste, dunkle Nacht. Das machte Uhu aber nichts aus, denn durch seine Nachtsicht-Augen sah er so gut wie Igelchen am Tage, besser noch, denn Uhus haben sehr, sehr scharfe Augen, besonders nachts, deshalb schläft Uhu ja am Tage, weil er da nicht so gut sehen konnte. Hui, sauste der Wind über Igelchen’s Nase hinweg, es war so herrlich zu fliegen, auf dem sicheren Rücken von Onkelchen. Endlich angelangt machte Uhu ein kleines Feuerchen, damit sich Igelchen und Fröschlein wärmen konnten, denn der Wind kam heute Nacht von Osten her und brachte kalte Lüfte mit. Sie kuschelten sich ans wärmende Feuer und Onkel Uhu erzählte, wie er als junger Uhu mit seinem Großvater über die Wälder flog und durch die Wolken sauste. So vergingen viele Stunden, plötzlich rief Igelchen: „Ein Licht, schaut mal, ein winziges, kleines Licht, ganz da hinten, am Ende des Himmels, seht ihr es?“ Fröschlein strengte seine Augen an, doch er konnte nichts erkennen, so sehr er sich auch bemühte, er sah nur Dunkelheit. Uhu sah es auch und er wusste sofort, was Igelchen sah, es war das Eisschneewinterland, das weit, weit weg entfernt in der Fremde zwischen eisigen Bergen lag. Ein Traum von Schnee und Eis, es gab hier wundersame, kleine, lebendige Wollbällchen mit blauen Augen und Schnee, Schnee, Schnee. Uhu wusste, was jetzt kam und er konnte es nicht verhindern „Onkelchen, Uhuchen, fliegen wir dahin, bitte …“ Oh je „Mein liebes Igelchen, um dahin zu kommen, brauchen wir viele Monate, das geht nicht einfach so in der Nacht. Wisst ihr was, wir löschen das Feuer und fliegen nach Hause, der Morgen naht schon und heute Abend komme ich zum Essen vorbei und schlage Deinen Igel-Eltern vor, dass wir eine Reise machen, ins Eisschneewinterland. Vorbereitungen müssen getroffen werden, alle Tiere des Waldes sollten dabei helfen, ganz besonders die Rehe, denn da sie längere Beine haben, kommen sie an höhere Stellen der Bäume ran und können uns tolle Äste abnagen für unser Wald-Igel-Mobil.“

„Denn es passen nicht alle auf meinen Rücken, wir brauchen auch noch viele Vorräte und dick gestrickte Winterkleidung, denn vor dem Eisschneewinterland liegt ein Eismeer und riesige Berge im ewigen Schnee“, sagte Uhu. „Papa Igel mag doch von Herzen gern den Kastanienwein vom Großvater, den bring ich mit und Du musst mir versprechen, heute mal ganz artig zu sein und keinen Unsinn anzustellen.“ „Ja, ja, ja“, rief Igelchen begeistert und tanzte und hüpfte vor Freude, dass sich seine Stacheln im Takt mitbewegten und es sah sehr lustig aus. Ganz fix hatten sie alles aufgeräumt und saßen flux auf Uhus Rücken. „Ab die Post“, rief Igelchen. Es konnte Igelchen nun nicht schnell genug gehen, nach Hause zu kommen und er rief immer wieder: „Schneller, schneller!“ Er sah vor lauter Aufregung nicht einmal, wie die Sonne am Horizont ganz behutsam ihre Strahlen über den Wald schickte, er dachte nur noch an den Schnee, der weiß und kalt sein sollte. Igelchen kannte ihn noch nicht, denn er war nicht im Winter geboren und hier im Wald hatte er noch keinen Schnee erlebt. „Berge gibt es auch nicht im Wald“, dachte Igelchen, „und keine hüpfenden Wollbällchen. Ach, wird das schön, da muss ich Omi Igel fragen, ob sie mir ein warmes Mäntelchen strickt, dass ich nicht friere und einen Schal und eine Mütze, so wie meine Igel-Geschwister haben. Sie hatten schon einen Winter im Wald erlebt und oft davon berichtet, wie kalt es dann ist und Papa Igel jeden Tag den Ofen voll Holz anzünden muss, damit es wunderbar warm und kuschelig in unserer Baumhöhle ist.“ Am Abend kam, wie versprochen, Uhu mit dem köstlichen Kastanienwein ins Wurzelreich der Familie Igelchen, es gab Mäusespeck, den alle super lecker fanden. Dieser Mäusespeck ist ein Kuchen, den man mit den Blüten einer Pflanze würzt, die nur im Bau der Mäuse wächst. Die Tiere im Wald erzählten sich wundersame Geschichten von der Zauberkraft dieser blauen Kräuterpflanze. Mama Igel vermischte die Blüten dieser Pflanze mit Maismehl und backte einen herzhaften Kuchen, das Wundersame war, dass alle Speisen, die man mit den Kräutlein bereitete, kobaltblau waren. Die Pflanze hat ganz tiefblaue, wunderschöne, kelchartige Blüten und sie dufteten nach Lakritz. Onkel Uhu empfand den Augenblick sehr günstig und fing an, von dem wundervollen Eisschneewinterland zu berichten, von dem seine Großeltern ihm, als er noch ein junger Uhu war, erzählt hatten

Die Igel-Kinder und Fröschlein waren sofort begeistert und als Igel-Mama in die großen erwartungsvollen Augen ihrer Kleinen sah, bat auch sie Papa Igel um eine Zusage. „Gut, der Sommer geht langsam zur Neige, also bleibt noch genug Zeit, um alles zu organisieren“, sagte Papa Igel. „Die Omis aller Tiere im Wald sollen anfangen zu stricken und morgen spreche ich mit den Rehen und Hasen, ob sie mithelfen beim Bau eines Igel-Autos“, sprach Papa Igel. „Wir benötigen sehr viel Holz und Eure Mithilfe, Kinderchen.“ Die drei Igel-Geschwister und Fröschlein sprangen von ihren Stühlchen und hüpften freudig um den Tisch herum. „So, ihr Lauser, ab in die Betten“, rief Mama Igel, „alle müssen ausschlafen, denn bevor der Winter in den Wald einzieht sollten wir schon auf der Reise sein!“ Mit rastlosem Gewusel im Wald und Geräuschen von Hämmern und Bohrern verabschiedete sich langsam der Sommer. Die Blätter der Buche färbten sich allmählich gelb, orange und rot und fielen schon vereinzelt auf den Waldboden. Von den Nadelgehölzen verschwanden alle Tannenzapfen als Futtervorrat für die Tiere und als Proviant für die Reise der Igel-Familie, Fröschlein und Onkel Uhu. Eines Morgens beim Frühstück sagte Papa Igel: „So, heute mache ich eine Probefahrt durch den Wald, um zu schauen, ob alles am Igelmobil funktioniert, wer will mit?“ „Ich“, rief Igelchen ganz schnell … und so durfte er als erster das Gefährt besteigen, dann seine Geschwister und Fröschlein. Mama Igel hatte schon alle Pakete für die Fahrt gepackt und unter die Hintersitze verstaut. Hui, war das ein Spaß. „Wir fahren bis zum Mäuse-Bau“, sagte Igel Papa, „denn die liebe Mäuse-Omi hat ein paar getrocknete blaue Blüten für uns, die könnten wir auf unserer Reise vielleicht mal gebrauchen, denn sie besitzen Zauberkräfte.“ Am Mittag waren alle ohne eine Panne oder sonstiges wieder am Igel-Bau angekommen. „Jetzt müssen wir noch warten bis es dunkel wird, denn erst wenn Onkel Uhu erwacht, kann das Abenteuer beginnen“, sprach Papa Igel. Alle waren sehr aufgeregt und sehnten den Abend herbei. Als es dreimal an der Tür klopfte und Uhu hereintrat, war die Freude groß und es ging los. Jedes der Tiere hatte einen angepassten Holzsitz mit Rückenlehne, die man mit Hilfe einer Holzkurbel, die an jedem Sitz befestigt war, verstellen konnte und so war es möglich, wunderbar im Wagen zu schlafen, außer dem Fahrer natürlich. Der Weg durch den Wald dauerte sehr, sehr lange und sie kamen danach auf eine Lichtung, die von einem riesigen Spinnennetz überspannt war. Sogar der eingelegte Turbogang im Igel-Mobil konnte das Netz der Spinne nicht durchbrechen. „Nimm eine Pfote voll getrockneter blauer Blüten von der Mäuse-Oma“, sagte Uhu, „und wirf es auf das Spinnennetz.“ Papa Igel machte es genau so wie Uhu es ihm gesagt hatte und sofort, als die Blüten das Netz berührten, öffnete sich ein Spalt und sie konnten bequem durchfahren. Hinter ihnen schloss sich der Spalt des Spinnennetzes wieder komplett und nichts war mehr zu sehen. Was sie jetzt erblickten war eine wunderschöne Landschaft, die keiner bisher gesehen hatte. Sehr ungewöhnlich, jedoch seltsam wundersam. Hügel von gelbem Sand und ganz vereinzelt vertrocknete, rote Bäume, die durch den Schatten der Sonnenstrahlen wie Gespenster aussahen, taten sich vor ihnen auf. Bis zum Horizont nur Sand, sie waren in der Sandwüste angekommen und als sich Igelchen umdrehte, war auch das riesige Spinnennetz verschwunden

3. Die Blüten bildeten einen kobaltblauen, wundervollen Schirm, den Papa Igel ans Dach des Wagens befestigte und so schwebten sie gemeinsam nach ganz oben, über die Wolken, den Bergen entgegen. Kein Vogel oder sonstiges Leben war hier zu sehen, nur die Spitzen der Berge, Wolken und ein märchenhaftes Licht. Am Ende der Bergketten löste sich der Blütenschirm langsam auf und sie sanken gemächlich zu Boden. Sie landeten vor einer eigenartig aussehenden Pflanze aus Wassertropfen. „Davon müssen wir alle trinken“, sprach Uhu. Alle tranken von dem Wasser, aus dem die Pflanze war und ein paar Tropfen spritzte Onkel Uhu auf das Gefährt, das sich sogleich verwandelte. Aus dem nützlichen Holzauto entwickelte sich ein Kissen mit einem Deckel, darunter konnte sich die Igel-Familie mit Uhu und Fröschlein platzieren, denn plötzlich sprang eine Quelle aus dem Erdboden, wo gerade eben noch die eigenartige Pflanze stand und alles füllte sich mit Wasser. Sie waren jedoch geschützt, denn die Tropfen aus der Pflanze hatten ihr Automobil in eine Art Fähre verwandelt, womit sie sicher das Wasser überwinden und durchqueren konnten. Sie wurden in Richtung einer riesigen Tanne geschwemmt und gingen dort an Land. Sobald der letzte der Familie aus dem Wald an Land gestiegen war und das Kissen den Boden berührte, war das Auto auch wieder ihr Igel-Mobil. Nur die Windschutzscheibe war nicht mehr sichtbar, denn irgendetwas Rosafarbenes klebte daran. Als Igelchen mit seinen Fingerchen daran stupste, zog es sich in sich zurück, es war total weich. Hupps, mit einem Ruck flutschte es von der Scheibe ab und hing Igelchen auf dem ganzen Gesicht. „Ih, was ist das?“, rief Igelchen. Mama Igel fasste es mit beiden Pfoten und zog es von Igelchen’s Gesicht ab. Es öffnete seine runden Glubschaugen und fächelte sich mit seinen sechs Armen frische Luft zu. Ein kleiner Krake war es, der es satt hatte, nur immer im Wasser zu sein und so kam der kleine Kerl zu unserer Igel-Familie, wie einst Fröschlein. Sie stellten sich in einen Kreis um die hohe Tanne und sangen fröhlich ein Lied. DREH DICH, DREH DICH DREIMAL UM. LIEBE TANNE UM DICH RUM. SINGEN WIR EIN LIED. WAS DIR FREUDE GIBT. DREH DICH, DREH DICH DREIMAL UM. LIEBE TANNE UM DICH RUM. ÖFFNE UNS DIE TÜR. WIR DANKEN DIR DAFÜR. DREH DICH, DREH DICH DREIMAL UM. LIEBE TANNE UM DICH RUM. WOLLEN WIR NACH HAUS. GEHT DIE TÜRE AUF. Als dieses Lied dreimal gesungen war und sie die Tanne auch dreimal umrundet hatten, waren sie in einem von weißem Schnee bedeckten Wald und Igelchen rief voller Freude: „Wir sind da, wir sind endlich im Eisschneewinterland angekommen.“ Die wunderschöne Gegend tat sich vor ihnen auf, wie mit Puderzucker bestreut, die Augen unserer Tierchen mussten sich erst mal an die weiße Landschaft, die sich bis zum Horizont erstreckte, gewöhnen. Igelchen konnte es kaum fassen, gerade noch sangen sie alle Hand in Hand im Kreise laufend um die riesige Tanne herum, und flupp, standen sie im weißen Schneegestöber. Er hüpfte und machte Purzelbäume, er sprang wie ein Flummi und merkte dabei überhaupt nicht, wie sich der Schnee an ihm festpappte, nach ein paar Minuten sah Igelchen selbst wie ein Schneeball aus. Ein Riesen-Gelächter brach aus den Tieren hervor, sie hielten sich alle die Bäuche und sie lachten und lachten. Keiner bemerkte, dass winzige, kuschelige Gestalten sich näherten, diese weißen, kleinen Wollknäuel staunten, wer da den Weg in ihr Eisschneewinterland gefunden hatte. Onkel Uhu war der erste, der erschrocken in viele, blaue Augen blickte, die wie eine Kette um sie herum zu schweben schienen, denn durch den Schnee konnte Uhu die hüpfenden Wollbällchen nicht als Lebewesen erkennen, er sah ja nur die Äuglein blitzen

„Nanu“, dachte er, „was ist hier denn los? Sehe ich schon Sterne vor den Augen, vom lang anhaltenden Lachen?“ Er stupste Igelchen an … der sofort auf diese Wesen zusprang und, was soll ich sagen, schon hing ein süßes Bällchen an Igelchen’s Stacheln fest. Jetzt, beim genaueren Betrachten, konnten die Umrisse der runden Figuren erkannt werden und eine länger andauernde Begrüßungszeremonie begann „Herzlich willkommen in unserem Schneereich“, sprach ein süßes Wollbällchen, „wir sind eine Familie von Kuscheltierchen und freuen uns auf eine schöne Zeit mit Euch. Jetzt kommt erst einmal in unsere Wohn-Tunnelanlage, wo heiße Milch und Honigkuchen Euch sättigen werden.“ Eumelchen hieß das Oberhaupt dieser Wollbällchen, er führte die Igel-Familie mit Fröschlein und Krake durch ihr Zuhause. Dieses war tatsächlich wie ein Tunnel mit mehreren Verzweigungen gebaut, mit runden Wänden und Decken, damit sich keiner weh tun konnte, denn die Wollbällchen liefen nicht, sie sprangen vorwärts, rückwärts, hoch und runter, eigentlich könnte man sie Hüpfis nennen. Unter der breitesten Tunneldecke hing eine große Wolke, woran ein Rad befestigt war, drehte man daran, sprudelte Milch heraus, die wiederum aufgefangen wurde durch eine Glaswanne, die darunter stand. Igelchen und Fröschlein sahen diese gefüllte Wanne und sprangen voller Freude hinein, oh, warme Milch, lecker und angenehm, so begann eine lustige Milchschlacht, was die Wollbällchen gar nicht toll fanden. Die Wolke lieferte endlos Milch, jedoch nicht zum Baden und Spielen, nein, sie war ein Nahrungsmittel und so kam Eumelchen zu dem Schlachtfeld und bat die beiden Kleinen aus der Wanne heraus zu steigen. Er erklärte die Situation und Igelchen entschuldigte sich, auch im Namen seines Freundes, überschwänglich beim Oberbällchen. Mulina, das Weibchen von Eumelchen, führte jetzt die Tiere des Waldes durch die runden Hallen und wies jedem ein Bettchen zu, wo sie nach der leckeren Mahlzeit satt und zufrieden hinein plumpsten und sofort einschliefen, nur unser Igelchen nicht. Seine Neugier war geweckt. „Oh“, dachte sich Igelchen, „ein Tunnel-Gebilde, weit verzweigt und ohne Ecken und Kanten, quasi eine lange Hüpfanlage, wo ich springen kann, ohne mit meinen Stacheln irgendwo hängen zu bleiben.“ Dieser Wohn-Tunnel war komplett leer, nur gab es an den Wänden runde, bunte Flecken, wenn darauf gedrückt wurde, kam ein Bett, Schränkchen, Regal mit Tassen, einfach alles zum Vorschein, was gebraucht wurde. Igelchen stupste wie wild auf alle Punkte an den Wänden und im Nu war ein kompletter Spielplatz an Ort und Stelle, wo bislang ein leerer Tunnel war. Wippe, Rutsche und Bällebad standen vor ihm, blaue Strickleitern hingen von der Decke herab, zum Klettern und sich schwingen Lassen. „Poh, was für ein herrliches Spielfeld“, dachte Igelchen und schon saß er oben auf der Rutsche und sauste mit viel Geschrei herunter, was für ein Spaß. „Oh, und jetzt ab auf die Wippe, nö, das geht ja gar nicht allein, was mach ich denn jetzt?“, dachte Igelchen. „Ah, an der Decke, wo die Strickleitern befestigt waren“, dachte Igelchen, da war doch ein sehr großer, gelber Punkt mit einem schwarzen Dreieck in der Mitte, was bei keinem der anderen Flecken an den Wänden der Tunnel zu sehen war, die waren alle einfarbig und klein! „Komisch“, dachte er, „drück ich auf den Punkt, oder lass ich’s?“ Er nahm all seinen Mut zusammen und drückte beide Pfötchen auf diesen komischen Farbklecks mit schwarzer Mitte, hui, sauste wie aus dem Nichts ein langes, dickes Etwas heraus. Genau auf den Sitz der Wippe, wo Igelchen das Gegenüber fehlte. Der Schreck verschwand schnell und es überragte die Neugier bei Igelchen. „He, wer bist Du denn?“ … „Ich bin das Würmchen Schlängeli, komm, setz Dich hin, und wippe mit mir.“ Igelchen sprang auf den freien Platz und da der Wurm sehr lang war, konnte er sich mit seinem Schwänzchen vom Boden abstoßen und so wippten die Beiden eine ganze Weile zusammen hoch und runter. Schlängeli hatte urplötzlich keine Lust mehr zu wippen, sein riesiges Maul öffnete sich und Igelchen bekam richtig Angst. „Du musst Dich nicht fürchten“, sprach Schlängeli, „ich fresse nur Wollbällchen!“ „Viele Jahren, ich weiß nicht, wie viele, hing ich verzaubert, als großer gelber Punkt mit einem schwarzen Dreieck in der Mitte an der Decke dieses Tunnels fest. Als ich geschlüpft bin, war ich ein Wollbällchenwürmchen, lebte glücklich hier im Tunnelsystem mit meiner Wollbällchen-Familie. Doch wurde ich immer trauriger, warum kroch ich nur jeden Tag am Boden entlang?“, sprach das Würmchen zu sich selbst. „Springen, hüpfen und tanzen will auch ich, wie die Bällchen hier. Durch diese ständige Unzufriedenheit wurde mein Körper immer dicker und die Milch und die daraus entstandenen Nahrungsmittel reichten mir nicht mehr. Meine Gedanken wurden böse und der Appetit auf die dicken, runden, weichen Bällchen steigerte sich ins Unermessliche. Meine blauen Augen verfärbten sich schwarz und ich bekam einen extrem wahnsinnigen Hunger auf die Wollbällchen, zufrieden war ich erst, wenn eins in meinem Bauch gelandet war. Natürlich wurde bald entdeckt, dass immer weniger Wollbällchen durch die Tunnel hüpften und man ging auf die Suche nach ihnen … So lange, bis ich entdeckt wurde, wie gerade eins von meinem Maul verschluckt wurde. Dadurch war ich schon so riesig geworden, dass kein Wegkriechen mehr möglich war. Eumelchen, das Oberwollknäuel, drückte auf den goldenen Fleck am Ende des Tunnels und eine bunt schimmernde Zauberfeder fiel heraus und landete in Eumelchens Hand. Mir war sofort klar, dass etwas mit mir geschehen würde, doch konnte ich nicht fliehen, dafür war ich zu rund und groß geworden, durch den unersättlichen Hunger. Das Oberhaupt der Wollbällchen schwang dreimal die Feder, sang ein Liedchen. FLIEH HINWEG, DU BÖSER GEIST, DER IN SCHLÄNGLI HAUST. ICH WILL, DASS DU WEITER REIST. UND AUS DEM WURME SAUST. und im Nu fand ich mich an der Decke des Tunnels wieder, als großer gelber Fleck mit einem schwarzen Dreieck in der Mitte.“

„So, und jetzt habe ich einen riesigen Hunger auf Wollbällchen, alle will ich verschlingen“, sprach Schlängeli. Igelchen bekam einen großen Schreck und zugleich überlegte er, wie er dem geplagten Wollwurm helfen konnte, ohne ihn wieder zurück an die Decke zaubern zu lassen. Er musste irgendwie zu Onkel Uhu gelangen, denn dieser wusste immer und zu jeder Zeit Rat und Hilfe. „Weißt Du was?“, sprach er zu Schlängeli, „bleib Du hier für ein paar Minuten, die Wollbällchen spielen eh noch, doch bald werden sie sich schlafen legen, dann kannst Du Deinen Hunger stillen. Ich schaue mal nach, ob alle Bällchen zusammen sind, dann wird es leichter für Dich mit einem Schwung die kompletten Wollbällchen zu verschlingen, ohne großen Streit oder Widerstand.“ „Das ist doch eine super Idee, Du kleiner stacheliger Geselle“, sagte der Wurm mit den schwarzen Augen. Igelchen lief sehr schnell zu Onkel Uhu und zwickte ihn in den Popo, erschrocken öffnete Onkelchen seine Augen und blickte in Igelchen’s Gesicht. Ganz schnell und sehr leise flüsterte Igelchen dieses schreckliche Erlebnis, das er gerade im Spielzimmer gehabt hatte, seinem Uhuchen zu. Dieser nahm geistesgegenwärtig eine Portion kobaltblaue Blüten vom Mäuse-Bau unter seinen rechten Flügel und schon sauste er mit Igelchen in die Mitte des Tunnels, wo das fürchterliche Ereignis gerade stattgefunden hatte. Als die Beiden vor Schlängeli standen, versuchte dieser gerade, ein Wollbällchen zu verschlingen, es hing leider schon in seinem Maul. Uhu schwang seinen rechten Flügel mit voller Kraft in Richtung Wippe, wo der Wurm gerade dabei war, das süße Wollbällchen zu verschlucken, und die blauen Blüten der Zauberkräuter-Blume landeten auf Schlängeli’s Kopf. Uhu sprach: „EINS ZWEI DREI. IM SUPER SAUSESCHRITT. BRING SCHNELL. UNSRE BÄLLCHEN ZURÜCK. BEIDE SOLLEN HIER ERSCHEINEN. UND SICH VOLLER GLÜCK VEREINEN. SCHLUSS IST’S MIT DER SCHLÄNGELEI. DAS WÜRMCHENLEBEN IST VORBEI“

Mit einem lauten Getöse, gefolgt von einer Art Feuerwerk in Gold und Gelb, Rot, Grün und Blau, fielen zwei kleine, weiße Wollbällchen von der Wippe auf den Boden des Tunnels. Das Bällchen, das vorher Schlängeli war, lachte glücklich mit seinen endlich wieder blauen Augen und musste sich urplötzlich wie ein Kreisel drehen, denn alle Wollbällchen, die er in der Vergangenheit verschlungen hatte, platzten förmlich aus ihm heraus. Im Nu war der komplette Raum gefüllt mit kuscheligen Wollbällchen und ab sofort war und blieb Würmli ein Bällchen, mit blauen Augen, weißem Fell und Appetit auf Milch und Honigkuchen. Es konnte jetzt hüpfen und springen und glücklich sein mit seiner lieben Bällchen-Familie. Durch das laute Getöse im Spielzimmer kamen alle Bewohner des Tunnelsystems angehüpft, staunten über die Vielzahl der Bällchen und Uhu erzählte von dem Geschehen hier. Mulina sprach: „So, jetzt feiern wir ein Fest, draußen im Schnee, mit Feuerbällchen, die die Luft erwärmen und den Schnee nicht schmelzen lassen.“ Es wurde ein riesiger Festplatz geschaffen, mit Bällchen, die Musik machten und einem Stand mit Honigkuchen und Milchwein, Schneeeis und Honigwatte, Milchschokolade und Honigbier. Alle Tiere, und dieses Mal auch Igelchen, tanzten, sangen, sprangen und hüpften drei Tage und drei Nächte lang, es war das größte und schönste Fest, das je eines der Tierchen erlebt hatte. Im Eisschneewinterland zog endlich wieder Gelassenheit, Zufriedenheit und Glück ein, denn alle Wollbällchen waren zusammen, der böse Zauber war gelöscht. Die ganze Aufregung ließ unser Igelchen auch ein wenig erwachsener werden, er hatte urplötzlich so eine große Sehnsucht nach dem Wald, seiner Buchenhöhle und den anderen Tieren, dass er zu den Igel-Eltern ging und seinen großen Wunsch aussprach „Gut“, sprach Igel-Papa, „wir gehen alle zu Eumelchen und informieren ihn über Deinen Wunsch.“ Gesagt, getan, als alle Tiere vor dem Oberhaupt standen, sah Eumelchen in den Augen seiner neuen Freunde sofort, was gewünscht wurde und er rief alle Mitglieder des Tunnels zu sich. „Packt das Igel-Mobil, liebe Freunde, heute ist Abschied angesagt, und keiner soll traurig sein, denn wir geben unsere bunte Zauberfeder den Tieren des Waldes mit. Damit kann Igelchen in der Höhle drei Mal winken und schon erscheint ein Bild von uns und wir können miteinander sprechen, zu jeder Zeit.“ Juhu, da war die Freude groß, Igelchen bedankte sich, auch im Namen seiner Familie, und alle gingen und sprangen zum Holzautomobil. Als die Tiere im Igel-Mobil saßen hoben die Wollbällchen ihre Ärmchen und sangen: GROSSES WEISSES SCHNEEGESTÖBER. SCHENK UNS DEINE KRAFT. ZAUBER DAS GEFÄHRT HINÜBER. MIT ALL DER GANZEN FRACHT. Kaum waren die Worte von den Bällchen ausgesprochen, fanden sich urplötzlich die Tiere mitsamt dem Igel-Mobil vor der alten wunderschöne Buche wieder. Ja, was soll ich Dir sagen, der Winter war im Wald eingekehrt und ein ruhiges, erfülltes Leben begann in der Höhle der Igel-Familie!

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