Moderne Helden
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Katharina Maier. Moderne Helden
MODERNE. HELDEN
INHALT
Vorwort
Helden. Eine altmodische Idee. Über dieses Buch
Vier Versuche über Helden
Heldenreise
Das Schöne, Wahre, Gute
Superhelden am Lagerfeuer. Warum sich Superman, Iron Man & Co. im Mayversum wie zu Hause fühlen würden
Das Zeitalter der Helden
Aus großer Macht folgt große Verantwortung
Kleider machen Leute
Mit Fes, Charme und Kaftan
Ich bin Iron Man
Eine altmodische Vorstellung
Batman contra Superman
Der gute Mensch von Brooklyn
Von Zweien, die auszogen, um Helden zu sein
Earth’s Mightiest Heroes
Eine unerwartete Reise. J. R. R. Tolkien und Karl May: Über die Zeitlosigkeit zweier fantastischer Welten
Jugendlektüre
Über Hobbits
Sekundäre Welten
Von Reitern und Waldläufern
Nicht alles, was Gold ist, glänzt
Bis die Welt sich wandelt
Das Ewig-Weibliche zieht uns hinan
Die Herrin des Schildarms
Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden
Eine ziemlich gute Wendung
Der Große Feind
Die Straße gleitet fort und fort …
Old Shatterhand trifft Sherlock Holmes. Alte Helden neu erzählt
Wiederkehr mit Unterschied
The Game Is On – Spielbeginn
Willkommen im Multiversum
Elementar, mein lieber Watson
Des Sherlocks neue Kleider
Freunde fürs Leben
Eine Seele in zwei Körpern
Dr. John Watson trifft Hadschi Halef Omar
Winnetou im Weltraum. Was Star Trek und die Große Reiseerzählung gemeinsam haben
Unendliche Geschichten, unendliche Weiten
To boldly go
Zurück zum Anfang
Was noch nicht ist, kann ja noch werden
Jenseits der Dunkelheit
Unendliche Vielfalt in unendlichen Kombinationen
Ein Gedankenspiel: Im Lande Hulm
Die Königin des Weltalls
Das Weib siegt
Die Tochter der Mutter
Schwarzgraukariert
Ein Eselsjunge
Im Auftrag der Frau Häuptling
Die Träger der Utopie
Ich war und werde es immer sein …
Ein Muss
Anmerkungen
Liste der verwendeten Primärtexte. Karl Mays Gesammelte Werke
Karl Mays Magischer Orient
Weitere Bücher
Filme
Fernsehserien
Liste der verwendeten Sekundärliteratur. Bücher
Film
Online-Quellen
Отрывок из книги
Vorwort von Helmut Schmiedt
Helden. Eine altmodische Idee
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Superhelden sind anders, weil sie über hervorragende, außergewöhnliche Eigenschaften verfügen. Grundsätzlich zelebrieren die Geschichten über die bestrumpfhosten Heroen dieses Anders-Sein. Es sind aber auch Geschichten über Ausgrenzung, wie man damit umgeht und trotzdem ein ‚guter Mensch‘ bleibt. Grundsätzlich wurden Superhelden als Identifikationsfiguren für alle entworfen, die nicht ‚dazu gehören‘. Das geht vom bebrillten Streber, der sich nicht für Sport, sondern für Wissenschaft und Comics interessiert und dafür in der Schule gemobbt wird, bis hin zu ausgegrenzten Minderheiten, die sich in verfolgten Andersartigen wie den X-Men wiederfinden. Ob sie dabei einer politischen Aussage oder purer Wunscherfüllung dienen – Superhelden sollen sich gar nicht in Schemata von normalem Verhalten einpassen. Sie sind kantig und widerständig, ganz egal, ob sie ein überguter Außerirdischer sind oder ein arroganter Mutant. Jeder von ihnen geht auf seine Art damit um: Superman mit Vergebung, Magneto mit Weltherrscherallüren, und Batman hüllt sich in seine Andersartigkeit wie in ein – nun, wie in ein Kostüm. Das Superhelden-Outfit ist nicht nur Ausdruck der eigenen Identität, es ist auch bewusstes Symbol für das eigene Anders-Sein. Das Kostüm ist ein weithin sichtbares Signal, das zu der Gesellschaft an und für sich sagt: ‚Hier bin ich und ich bin nicht wie ihr. Und wenn ihr mein Anders-Sein seltsam findet, dann bin ich es erst recht. Ihr könnt mich verehren oder ihr könnt mich einen Freak nennen. Die Welt rette ich trotzdem.‘ Das unterscheidet sich nicht allzu sehr von dem, was die Groteskfiguren Karl Mays tun.
Gleichzeitig erschafft die ‚Kostümierung‘ – mag sie nun aus Strumpfhosen oder aus einem zusammengenähten Flickenmantel bestehen – in all ihrer Individualität und Ausgeflipptheit eine Art von Gemeinschaft. Das Superhelden- und Westmann-Outfit mag noch so schräg aussehen – gerade dadurch weist es den Träger als Mitglied einer Gruppe von Menschen aus, die anders, aber vor allem heldenhaft sind. Der Wilde Westen Karl Mays und die Gemeinschaft der Superhelden in den verschiedenen Comic- und Kino-Universen erzeugen einen sozialen Raum, in dem es erlaubt ist, nicht normal zu sein – ein Raum, in dem andere Regeln gelten als im Rest selbst dieser wunderbar fantastischen Welten.
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