Charlotte Brontë
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Katharina Pink. Charlotte Brontë
Charlotte Brontë
|4|Impressum
Menü
|5|Inhalt
|6||7|Einleitung
|15|1. Das Elternhaus in HaworthVon Wurzeln und Entwurzelung
|33|2. Frühe KindheitDas Trauma von Cowan Bridge (1821–1825)
|54|3. Phantastische WeltenAngria und Gondal (1825–1831)
|70|4. SchulzeitFreundinnen fürs Leben (1831/1832)
|88|5. Zurück in Haworth. Die Welt im Gepäck (1832–1835)
|110|6. Das Los der LehrerinDummheit, Schulbücher und Esel (1835–1839)
|130|7. Die Zeit als GouvernanteDer Wunsch nach Flügeln (1840–1842)
|150|8. BrüsselAusbruch, Höhenflug und Absturz (1842–1844)
|174|9. Schreiben wider die VerzweiflungCurrer, Ellis und Acton Bell (1844–1847)
|195|10. Erste Erfolge Größte Verluste (1847/1848)
|219|11. Hochzeit und später RuhmEin Neuanfang (1849–1854)
|245|12. Charlottes Tod. Die Geburt des Brontë–Mythos
|260|Literatur. Werke
Sekundärliteratur
|263|Register
|268|Abbildungsnachweis
Informationen zum Buch
Informationen zur Autorin
Отрывок из книги
|3|Katharina Pink
Zwischen Anpassung und Rebellion
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|27|sich in fiktive Welten zu flüchten. Düster, kahl und zugig sei es gewesen: ein großes Mausoleum, eingefasst vom überfüllten Friedhof von Haworth. Es sollte den Tod mehrerer Familienmitglieder sehen und trotz der vielen Kinder würde hier meist nur das Ticken der großen Standuhr im Flur zu hören sein. Doch wie es dort oberhalb des Ortes thronte, musste das imposant emporragende Gebäude den Brontë-Kindern zunächst vorgekommen sein wie ein Schloss, das nach der Enge ihres Stadthauses in Thornton vor allem eins versprach: mehr Platz. Das große, rechteckige Haus hatte eine schlichte, neoklassizistische Fassade mit einem Ziergiebel über der Eingangstür, die sich an der Breitseite des Gebäudes befand und zu beiden Seiten von zwei Fenstern gerahmt war. Es hatte auf jeder Etage nur je vier Zimmer: im Erdgeschoss den Salon, Patricks Arbeitszimmer, die Küche und eine Speisekammer; im Obergeschoss vier Schlafzimmer sowie einen kleinen, kammerartigen Raum oberhalb des Vestibüls, der den Kindern als Spielzimmer oder, wie die Brontës es nannten, als „Kinderstudierzimmer“ diente. Vor allem hatte es einen kleinen Garten, der zwar nur äußerst spärlich bepflanzt war, aber immerhin weitaus größer als der Hinterhof in Thornton. Der eigentliche „Spielplatz“ der Kinder sollte jedoch das Moor werden, das sich direkt hinter dem Haus weiter die Anhöhe hinauf erstreckte. So am Hang gelegen, in direkter Nachbarschaft der Pfarrkirche St. Michael and All Angels, bot das Haus zudem eine schöne Aussicht über die Umgebung und das Gefühl, als könne man hier etwas freier atmen als in den manchmal erstaunlich tiefen Senken zwischen den Hügeln. Doch eben diese exponierte Lage stellte auch einen markanten Nachteil dar. Denn hier, am obersten Rand des Ortes, trafen die über die Moore dahinfegenden Böen ungebremst auf das Haus, das damals noch keinen Baumbewuchs hatte, um es abzuschirmen. Im schlecht isolierten Inneren konnte man somit selbst an freundlichen Tagen den Wind pfeifen hören, der um das Haus streifte und an den Fenstern rüttelte.
|28|Haworth, Ambrotypie, ca. 1861
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