Reden wir über das Sterben

Reden wir über das Sterben
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Описание книги

Als Kathryn Schneider-Gurewitsch zum dritten Mal an Krebs erkrankt, weiss sie, dass er diesmal unheilbar ist. Es wird ihr klar, dass sie nicht mehr lange zu leben hat. Wie viele Menschen wünscht sie sich einen guten Tod. Aber was heisst das konkret, wenn es dem Ende zugeht? Sie beginnt ihre Erfahrungen als Ärztin, die jetzt eine Patientin ist, niederzuschreiben. Als Fachfrau, die beide Seiten kennt, geht sie den wichtigen Fragen am Lebensende nach: Was wünschen sich Sterbende, und was erleben sie in Realität? Wie sterben Ärztinnen und Ärzte selbst? Was verhindert, dass sich Arzt und Patient am Lebensende verstehen? Sie erörtert sinnlose und nutzlose Therapien, das Machbare und das Bezahlbare, die Patientenverfügung, den assistierten Suizid, die Nöte der Patienten wie der Ärzte. Und sie beschreibt, was Menschen auf dem Weg in den Tod hilft. "Reden wir über das Sterben" hat einen Informationswert und eine Authentizität, die seinesgleichen suchen, und das Buch macht Mut, sich mit diesen letzten Fragen auseinanderzusetzen.
"Dieses Buch ist von grosser Aktualität und Eindrücklichkeit. Ich bin tief berührt und habe sehr viel daraus gelernt." Prof. Dr. Udo Rauchfleisch

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Kathryn Schneider-Gurewitsch. Reden wir über das Sterben

Einleitung

Mein medizinisches. «Credo»

Meine Geschichte

Das Totschweigen

«Sternstunden. der Medizin»

Was wir uns ­wünschen, was wir bekommen

Zwischen Theorie und Praxis. klaffen Welten

Der lange Weg. zum guten Sterben

Die Not der Ärztinnen. und Ärzte

Die Prognose: Schwere Gespräche

Wie kann ein seriöses. Prognosegespräch ablaufen?

Grenzen des. Machbaren: Auswege, Irrwege

Therapieverweigerung: die schwierigen. Patientinnen und ­Patienten

Schuldzuweisung und. Missionieren

Spontane Rückbildung und. das Immunsystem

Therapien können. krank machen

«Diäten», Vitamine – und Sport

«Du wirst uns alle. überleben»

Welche Rolle. das Geld spielt

Wofür wollen wir das Geld. ausgeben?

Verquickung von Ethik. und Ressourcen

Off-Label-Use

Die Patienten­verfügung

Was es braucht: Vertrauenspersonen

Eine Kurzfassung für. den Notfall

Langversionen

Merkwürdige. Gegenargumente

Hilfe. beim Sterben

Wunsch nach. Hilfe beim Sterben

Der assistierte Suizid. als Tod in Würde

Fortschritte. in den Positionen der Ärztinnen und Ärzte

Das gute. Sterben

Was man tun kann, wenn man nichts mehr tun kann: Palliative Care

Was ist. palliative Chemotherapie?

Wie Ärztinnen und. Ärzte sterben

Das Bedürfnis nach. Spiritualität

Wie Ärztinnen und Ärzte. helfen können

Es geht. auch ohne Religion

Letzte. Geschenke

Die Sprache. der Sterbenden

Das Wissen um den Tod. als Tor zum Leben

Wie man das unmittelbare. Sterben ­erkennt

Eine Sternstunde. der Medizin

Was ist zu tun?

Die letzten Wochen. Marianne Recher

Editorische Notiz. Cécile Speitel

Gedanken. Julian Anatol Schneider

Nachwort und Dank. Pavel Schneider-Gurewitsch

Biografische Übersicht

Anmerkungen

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Über dieses Buch

Als Kathryn Schneider-Gurewitsch zum dritten Mal an Krebs erkrankt, weiß sie, dass er diesmal unheilbar ist und sie nicht mehr lange zu leben hat. Wie viele Menschen wünscht sie sich einen guten Tod. Aber was heißt das konkret, wenn es dem Ende zugeht?

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Als bei mir Brustkrebs diagnostiziert wurde, war ich überzeugt: Das Kapitel Kinder ist ein für alle Mal abgeschlossen. Mein Mann stand hinter mir. Ihm war es wichtig, dass ich überlebe. Als ich vierzig Jahre alt war, sagte ich mir, es sei sehr unwahrscheinlich, in diesem Alter und nach einer Chemotherapie schwanger zu werden. Wir beschlossen, mit Verhütung aufzuhören, und falls jemand sich dann an­­melde, sei das ein Menschenkind, das unbedingt kommen wolle. Und so kam Julian 1993 zur Welt. Wir erfreuten uns an diesem wunderbaren Kind. Ich lebte allerdings lange mit einem Schatten und der leisen Angst, ich würde mein Kind nicht lange begleiten können.

2004 wurde die Genmutation BRCA1 bei mir verifiziert, und ich habe im Rahmen einer prophylaktischen Operation die Eierstöcke entfernen lassen. Fast 90 Prozent der Frauen mit diesem Gen bekommen Brustkrebs, meistens recht jung. Wer diesen ersten Krebs überlebt, wird mit 50 Prozent Wahrscheinlichkeit noch an Eierstockkrebs erkranken. Deshalb werden die Trägerinnen des Gens heute gut be­­gleitet, um den Krebs frühzeitig zu diagnostizieren oder prophylaktische Maßnahmen durchzuführen (wie Angelina Jolie 2013). Am Abend vor der Entlassung aus dem Spital hatte ich mich bereits vom Operateur verabschiedet. Ihm und dem Assistenzarzt hatte ich mitgeteilt, ich sei sicher, dass diese Operation mein Leben gerettet habe. Sie lächelten nett und gingen von dannen. Abends tauchte der Opera­teur nochmals in meinem Zimmer auf. Ein Blick, und ich wusste, was es geschlagen hatte. Ich kenne den gequälten Ausdruck. Ich bedauere meine Ärzte immer, wenn sie mir eine schlechte Nachricht übermitteln müssen. Offensichtlich war inzwischen der Bericht der Pathologen eingetroffen mit der Diagnose, dass ich zwei kleine Krebstumore in den entfernten Eierstöcken hatte, die während der Operation mit dem bloßen Auge gar nicht erkannt worden waren. Was tun? Eine Chemotherapie. Diesmal eine, die so schlimm war, dass ich sie nach Verhandlungen mit meinem Arzt nach vier anstatt nach sechs Zyklen abbrach. Es folgte wiederum der normale Alltag.

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