Dolmetschen im Medizintourismus
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Katia Iacono. Dolmetschen im Medizintourismus
Inhalt
Einleitung
1 Medizintourismus als Marktsegment für DolmetscherInnen
1.1 Begriffsdefinition und -abgrenzung
1.2 Die wirtschaftliche Bedeutung des Medizintourismus
1.3 Der Medizintourismus innerhalb der Europäischen Union
1.4 Beweggründe für medizinische Reisen
1.5 Das medizintouristische Angebot
1.5.1 Art der medizinischen Behandlung
1.5.2 Dienstleistungskette im Medizintourismus
1.5.3 Stakeholder im Medizintourismus
1.5.4 Das Internet und die Suche nach dem passenden Angebot
1.6 PatientInnentypen
1.7 Rechtliche Aspekte des Medizintourismus
1.8 Ethik und Medizintourismus
1.9 Kapitelzusammenfassung
2 Dolmetschen in medizinischen Settings unter Berücksichtigung des Medizintourismus
2.1 Medizin und Kommunikation
2.1.1 Die Beziehung zwischen ÄrztIn und PatientIn
2.1.2 Institutionelle Kommunikation und Struktur der medizinischen Gespräche
2.1.3 Gesprächsformen und Textsorten der medizinischen Kommunikation
2.1.4 Ethnomedizinische Aspekte
2.2 Sprachbarrieren im Gesundheitswesen
2.3 Rollen und Aufgaben der DolmetscherInnen in der Kommunikation
2.4 Sichtbarkeit der DolmetscherInnen
2.5 Forschung zum Dolmetschen im Medizintourismus
2.6 Professionelles translatorisches Handeln im Medizintourismus
2.7 Kapitelzusammenfassung
3 Erwartungen und Anforderungen an DolmetscherInnen
3.1 Erwartungen an DolmetscherInnen
3.1.1 Erwartungen an die Qualität der Leistung
3.1.2 Erwartungen an das Aufgabenprofil und an die Kompetenzen
3.2 Anforderungen an DolmetscherInnen
3.2.1 Dolmetschkompetenzmodelle
3.2.2 Sprach- und Kulturkompetenz
3.2.3 Translatorische Kompetenz
3.2.4 Vorbereitungs- und terminologische Kompetenz
3.2.5 Sachkompetenz und institutionelle Kompetenz
3.2.6 Ethische Kompetenz
3.2.7 Sozial- und Individualkompetenz
3.2.8 Businesskompetenz
3.3 Kapitelzusammenfassung
4 Forschungsdesign der Studie
4.1 Phase 1 – Ethnografische Feldforschung
4.1.1 Die teilnehmende, verdeckte Beobachtung
4.1.2 Die ethnografischen Interviews
4.2 Phase 2 – Expertinneninterviews
4.3 Phase 3 – Online-Erhebung
4.4 Gütekriterien der Studie
5 Erkenntnisse aus der ethnografischen Feldforschung
5.1 Beobachtung: Art der medizinischen Reise
5.2 Beobachtung: Erwartete und in Anspruch genommene Leistungen
5.2.1 Vor der medizinischen Reise
5.2.2 Während der medizinischen Reise
5.2.3 Nach der medizinischen Reise
5.3 Interviews: Rahmenbedingungen
5.4 Interviews: Erwartungen an die Qualität und Leistungen
5.5 Interviews: Anforderungen an DolmetscherInnen
5.6 Kapitelzusammenfassung
6 Erkenntnisse aus den Expertinneninterviews
6.1 Rahmenbedingungen: Dolmetschen im Medizintourismus
6.2 Aufgabenprofil der DolmetscherInnen im Medizintourismus
6.3 Zufriedenheit mit der Dolmetschtätigkeit im Medizintourismus
6.4 Unterschiede zu im Zielland ansässigen anderssprachigen PatientInnen
6.5 Anforderungen an DolmetscherInnen im Medizintourismus
6.6 Weitere thematisierte Aspekte
6.6.1 Dilemmata
6.6.2 Verhältnis zwischen DolmetscherInnen und medizinischem Personal
6.6.3 Englisch als Lingua Franca
6.6.4 Dolmetschen mit neuen Medien
6.7 Kapitelzusammenfassung
7 Erkenntnisse aus der Online-Erhebung
7.1 Demografische und allgemeine Daten
7.2 Zweig 1: Im Medizintourismus tätige DolmetscherInnen
7.2.1 Beschreibung der Dolmetschtätigkeit im Medizintourismus
7.2.2 PatientInnen
7.2.3 Dolmetschmodus und Angebot
7.2.4 Herausforderungen und Kompetenzen
7.2.5 Allgemeine Einstellung zum Dolmetschen im Medizintourismus
7.3 Zweig 2: Nicht im Medizintourismus tätige DolmetscherInnen
7.3.1 Beschreibung der Dolmetschtätigkeit
7.3.2 Medizintourismus
7.4 Weitere thematisierte Aspekte
7.5 Kapitelzusammenfassung
8 Zusammenfassende Erkenntnisse und Fazit
8.1 PatientInnen und Institutionen
8.2 Dolmetschaufträge im Medizintourismus
8.3 Schlussfolgerungen und Ausblick
8.3.1 Medizintourismus als Untersuchungsgegenstand
8.3.2 Verändertes Aufgabenprofil der DolmetscherInnen
8.3.3 Mehrwert einer dolmetschvermittelten Kommunikation
8.3.4 Stellenwert des Englischen als Lingua Franca im Medizintourismus
8.3.5 Ethische Implikationen
8.3.6 Relevanz der Businesskompetenz
8.4 Implikationen für die Didaktik sowie die transdisziplinäre Zusammenarbeit
8.5 Implikationen für praktizierende DolmetscherInnen und Berufsverbände
Bibliografie
Anhang 1: Bildung deduktiver Kategorien nach Mayring (2010)
Anhang 2: Bildung induktiver Kategorien nach Mayring (2010)
Abkürzungsverzeichnis
Fußnoten. 1.1 Begriffsdefinition und -abgrenzung
1.2 Die wirtschaftliche Bedeutung des Medizintourismus
1.4 Beweggründe für medizinische Reisen
1.5 Das medizintouristische Angebot
1.5.2 Dienstleistungskette im Medizintourismus
1.6 PatientInnentypen
1.8 Ethik und Medizintourismus
2.1 Medizin und Kommunikation
2.1.1 Die Beziehung zwischen ÄrztIn und PatientIn
2.1.2 Institutionelle Kommunikation und Struktur der medizinischen Gespräche
2.1.3 Gesprächsformen und Textsorten der medizinischen Kommunikation
2.1.4 Ethnomedizinische Aspekte
2.2 Sprachbarrieren im Gesundheitswesen
2.3 Rollen und Aufgaben der DolmetscherInnen in der Kommunikation
2.4 Sichtbarkeit der DolmetscherInnen
2.5 Forschung zum Dolmetschen im Medizintourismus
2.6 Professionelles translatorisches Handeln im Medizintourismus
3 Erwartungen und Anforderungen an DolmetscherInnen
3.1.1 Erwartungen an die Qualität der Leistung
3.1.2 Erwartungen an das Aufgabenprofil und an die Kompetenzen
3.2.1 Dolmetschkompetenzmodelle
3.2.2 Sprach- und Kulturkompetenz
3.2.4 Vorbereitungs- und terminologische Kompetenz
3.2.8 Businesskompetenz
4.1.1 Die teilnehmende, verdeckte Beobachtung
4.1.2 Die ethnografischen Interviews
4.2 Phase 2 – Expertinneninterviews
4.3 Phase 3 – Online-Erhebung
4.4 Gütekriterien der Studie
5.2.1 Vor der medizinischen Reise
5.2.2 Während der medizinischen Reise
5.2.3 Nach der medizinischen Reise
5.3 Interviews: Rahmenbedingungen
5.4 Interviews: Erwartungen an die Qualität und Leistungen
6.1 Rahmenbedingungen: Dolmetschen im Medizintourismus
6.2 Aufgabenprofil der DolmetscherInnen im Medizintourismus
6.3 Zufriedenheit mit der Dolmetschtätigkeit im Medizintourismus
7.1 Demografische und allgemeine Daten
7.2.1 Beschreibung der Dolmetschtätigkeit im Medizintourismus
7.2.2 PatientInnen
7.2.3 Dolmetschmodus und Angebot
7.2.4 Herausforderungen und Kompetenzen
7.3.1 Beschreibung der Dolmetschtätigkeit
7.3.2 Medizintourismus
8.1 PatientInnen und Institutionen
8.2 Dolmetschaufträge im Medizintourismus
8.4 Implikationen für die Didaktik sowie die transdisziplinäre Zusammenarbeit
8.5 Implikationen für praktizierende DolmetscherInnen und Berufsverbände
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Katia Iacono
Dolmetschen im Medizintourismus
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Im Internet kann des Weiteren das Aufkommen zahlreicher Foren (vgl. AINPU 2020) beobachtet werden, die vonseiten der PatientInnen oder von nationalen Verbänden ins Leben gerufen werden und dem informellen Informations- und Erfahrungsaustausch jener Menschen dienen, die von einer bestimmten Pathologie betroffen sind. Neben detaillierten Berichten über ihr persönliches Leiden und ihre Therapie werden ForennutzerInnen auch Informationen zu und Kontaktdaten von ÄrztInnen sowie anderen DienstleisterInnen wie DolmetscherInnen zur Verfügung gestellt. Diese Foren können als eine Form von Empfehlungsmarketing eingestuft werden und für DienstleisterInnen in diesem Bereich von großem Nutzen sein. Auch Länder oder Städte setzen auf eine verstärkte Internetpräsenz, um ausländische PatientInnen anzuwerben. Als Beispiel dienen die Stadt Wien (Wien Tourismus 2020) und Köln (Köln Tourismus 2020), die auf den jeweiligen Tourismusportalen die hervorragende Medizin der städtischen Krankenhäuser bewirbt. Um die Zielgruppe adäquat anzusprechen, werden auf den erwähnten Seiten die Vorteile der privaten Krankenhäuser wie kurze Wartezeiten, hohe Qualität und attraktive Nebenleistungen – unter anderem nach Bedarf auch die Bereitstellung von DolmetscherInnen – besonders hervorgehoben. Diese vermehrte Internetpräsenz bringt allerdings einige Gefahren mit sich, denn manche Angebote können unseriös sein (vgl. Gottsauner-Wolf 2012: 3).
Im Aufklärungsgespräch werden auf Basis der bereits erhobenen Befunde Therapievorschläge gemacht (vgl. Bechmann 2014: 172).4 Diese Gesprächsform ist aus rechtlichen Gründen sehr wichtig, da ÄrztInnen eine Aufklärungspflicht zu Risiken, Heilungschancen und Alternativen obliegt (vgl. auch 1.7). In der deutschen und österreichischen Rechtsprechung wird auf die Notwendigkeit einer „sprachkundigen Person“ (Bührig/Meyer 2015: 307) im Rahmen medizinischer Gespräche – ohne weiter auf diese Person einzugehen – hingewiesen. Nach dem Therapievorschlag werden Risiken und Komplikationen der Therapie erläutert, auf deren Basis die PatientInnen zu entscheiden haben, ob sie die Einverständniserklärung zu einer weiterführenden Therapie unterzeichnen. In dieser Situation ist die Beiziehung ausgebildeter DolmetscherInnen im Sinne der ärztlichen Haftung und der Zufriedenheit sowie des Schutzes der PatientInnen essenziell. Diese Gesprächsform ist geprägt von der Kommunikation über die Risiken der Behandlung. Wie Bührig (2001: 115) und Meyer (2005: 1605) aufzeigen, greifen ÄrztInnen auf bestimmte sprachliche Mittel zurück, die ihnen ermöglichen, Risiken zu thematisieren. So verwenden sie auf Deutsch das Verb „müssen“, um ein neues schwieriges Thema zur Sprache zu bringen: „Ich muss Ihnen sagen“ (Meyer 2005: 1605); das Verb „können“, um mögliche Komplikationen zu beschreiben, zu nennen oder zu erklären: „Sie können eine Lungenentzündung bekommen“ (Meyer 2005: 1605); Temporaladverbien wie „häufig“ oder „normalerweise“, um die Frequenz und die Ernsthaftigkeit zu bestimmen: „Das passiert nicht sehr häufig“ (Meyer 2005: 1605). Hinsichtlich der Dolmetschung ist diese Gesprächsform von fachkommunikativen und terminologischen Herausforderungen geprägt (vgl. Bührig/Meyer 2015: 307). Eine weitere Form des Aufklärungsgesprächs bildet das Gespräch zwischen PatientInnen und AnästhesistInnen (vgl. Klüber 2015). Das aus institutionellen und rechtlichen Gründen stark standardisierte Gespräch (vgl. Klüber 2015: 222) ist für die Wahl der richtigen Narkose entscheidend und dient dazu, vor der Verabreichung die Einverständniserklärung der PatientInnen zu erlangen. Auch in dieser Gesprächsform ist die Einwilligung aus rechtlichen Gründen relevant. Das Gespräch wird um einen standardisierten Fragebogen ergänzt, der entweder vor der Interaktion von den PatientInnen oder während der Interaktion von den ÄrztInnen ausgefüllt wird. Falls die PatientInnen den Fragebogen ausfüllen, helfen ihnen die DolmetscherInnen, indem sie den Inhalt vom Blatt dolmetschen.
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