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Katrin Walter. Träume statt Tränen
Ein Baby ist ein wahres Wunder …
Ist mein Kind ein „Schreibaby“? Die Dreierregel
Dreimonatskoliken
Weitere charakteristische Merkmale eines besonders liebebedürftigen Babys
Sensibel
Intensiv
Ruhelos
Angespannt
Exkurs: Erbanlagen oder Umweltbedingungen?
Durchschnittliches Schrei- und Schlafverhalten eines Neugeborenen
Gründe für exzessives Schreien in den ersten drei Lebensmonaten
So beruhigen Sie Ihr Baby. Medizinisch-pathologische Gründe ausschließen
Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Verstopfung
Magensaftrückfluss (Reflux)
KISS-Syndrom
Das fehlende Drittel der Schwangerschaft
Beruhigungstechnik 1: Straff einwickeln bzw. Pucken
Beruhigungstechnik 2: Schunkeln
Exkurs: Bitte nicht schütteln!
Beruhigungstechnik 3: Sch-Geräusche
Beruhigungstechnik 4: Seitenlage
Exkurs: Empfehlungen zur Vermeidung des plötzlichen Kindstods
Beruhigungstechnik 5: Saugen bzw. Schnullern
Exkurs: Müde oder hungrig?
Steigerung der Milchmenge
Exkurs: Nicht jede Frau kann stillen
Was sonst noch helfen kann. Ein geregelter Tagesablauf
Exkurs: Das individuelle Schlafritual
Reize reduzieren
Wenn doch nichts funktioniert
Etwas anderes tun
Stillen als Einschlafhilfe
Schlafen im Familienbett
Wirkliches Stillen nach Bedarf
Marathon-Stillen
Tragen, tragen, tragen
Alternative Heilmethoden
Kräutertees
Homöopathie
Osteopathie
Emotionelle Erste Hilfe
Cranio-Sacral-Therapie
Auswirkungen auf die Eltern und das Kind
Exkurs: Eine kleine Geschichte über die Auswahl der Werkzeuge der Arterhaltung
Wut und Aggressionen
Depression und Burnout
Baby-Blues
Wochenbettdepression/Postnatale Depression
Wochenbettpsychose/Postnatale Psychose
Partnerschaftsprobleme
Positive Auswirkungen
Ausblick
Literaturverzeichnis
Anhang A: Praktische Tipps für neugeborene Mütter. Die besten Überlebenstipps für die ersten Monate mit einem „Schreibaby“
Die hilfreichsten Dinge für die Erstausstattung eines „Schreibabys“
Tipps zur besseren Nachtruhe
Anhang B: Hilfe im Netz
Impressum
Отрывок из книги
… und manchmal ein extrem anstrengendes dazu! Allerdings erwarten die wenigsten Elternpaare während der Schwangerschaft, dass gerade ihr Kind stundenlang schreit, schwer zu beruhigen ist, kaum schläft und anscheinend unter Koliken leidet. Es trifft die meisten völlig unvorbereitet. Hält dieser Zustand dann über viele Wochen an, wird das Elternsein verständlicherweise oft als wenig beglückend und sehr belastend empfunden.
Schätzungsweise zwischen 16 und 29 Prozent der Babys werden als „schwierig“ oder gar als „Schreibaby“ bezeichnet. Allerdings übersieht man dabei ihr einzigartiges Temperament und ihre außerordentliche Sensibilität. Sie werden dadurch auf eine einzelne Eigenschaft reduziert und früh als „Problemkind“ abgestempelt. Aber Ihr Baby ist kein Problem, sondern es hat ein Problem: Es fällt ihm schwer, im Gleichgewicht zu bleiben und einwirkende Reize angemessen zu verarbeiten. Im Folgenden werde ich daher nicht mehr von „Schreibabys“ sprechen, sondern schließe mich Kinderarzt und Buchautor Dr. William Sears an, indem ich sie „besonders liebebedürftige, ihre Eltern sehr fordernde Babys mit starken Bedürfnissen“ nenne.
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(g) Zwischen den Schreiattacken scheint Ihr Baby gesund und zufrieden.
Meiner Meinung nach handelt es sich bei Koliken nicht um eine Krankheit, sondern sie sind Begleiterscheinungen eines unruhigen, sensiblen Temperaments. „Kolikbabys“ reagieren eben empfindlicher auf völlig normale Verdauungsvorgänge und auf neue Reize als andere Babys. Grund hierfür ist ihre mangelnde Selbstregulationsfähigkeit. Das heißt, sie sind nicht in der Lage, einen ausgeglichenen Zustand herzustellen, wenn ein stressauslösender Reiz (z.B. Blähungen) auf sie einwirkt. Dann reagieren sie oft sofort mit exzessivem Schreien, während zufriedenere Babys diese natürlichen und in der Regel nicht schmerzhaften Verdauungsmechanismen ruhig über sich ergehen lassen. Eine medizinische Behandlung der Koliken ist daher in den meisten Fällen wirkungslos. Mein Kinderarzt verschrieb meinem Baby damals ein Mittelchen gegen die Blähungen. Auf die Frage, wie lange ich dieses geben müsse, antwortete er schelmisch: „Solange es die Mama braucht.“ Medizinische Produkte (z.B. Sab simplex®, Lefax®) wirken also, so meine Vermutung als Psychologin, vorrangig gegen das Gefühl der Hilflosigkeit bei den Eltern, sind beim Baby aber nahezu wirkungslos.
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