Im Taumel

Im Taumel
Автор книги: id книги: 2195856     Оценка: 0.0     Голосов: 0     Отзывы, комментарии: 0 2078,54 руб.     (18,97$) Читать книгу Купить и скачать книгу Электронная книга Жанр: Историческая литература Правообладатель и/или издательство: Автор Дата добавления в каталог КнигаЛит: ISBN: 9783806237276 Скачать фрагмент в формате   fb2   fb2.zip Возрастное ограничение: 0+ Оглавление Отрывок из книги

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Описание книги

1918 bricht das alte Europa krachend zusammen: Die Vielvölkerreiche zerfallen, neue Staaten entstehen auf der Landkarte, die ihre Identität, ihr politisches System erst noch erlernen müssen, und Nationalismus und ethnischer Chauvinismus erheben ihr Haupt. Wie viel dies mit uns heute zu tun hat, wird uns nach 100 Jahren erst allmählich bewusst. Kersten Knipp liefert die große historische Erzählung zu den dramatischen Umbrüchen des Weltkriegsendes. Er schildert den Tag, an dem die Waffen nach vier Jahren schwiegen, verfolgt die Pariser Friedenskonferenz, auf der neue Grenzen gezogen werden, und begleitet die Geburt Polens oder auch Tschechiens. Eindrücklich werden die großen Hoffnungen aufgezeigt, die sich mit dem Kriegsende verbanden – Wilsons 14 Punkte oder der Völkerbund –, aber auch die heftigen Verwerfungen, die aus neuen Grenzziehungen, Staatsgründungen und aufkeimendem Nationalismus erwuchsen. Aus dem Taumel von 1918 ist das entstanden, was unseren Kontinent heute ausmacht.

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Kersten Knipp. Im Taumel

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Inhalt

TEIL I: EUROPÄISCHE ERBMASSE

Letzte Kriegstage. Der 11. November 1918 und die Folgen

„… aber Ordnung soll sein“

Keinen Schimmer

Ein Vaterlandsverschacherer

„Ich habe keine Vorschläge zu machen“

Gebete und ein Flugzeug

Monströse, verräterische Repräsentanten

„Rutschig wie eine Eislaufbahn“

Menschen in elenden Hütten

„Nicht mehr so sanft wie früher“

Wer ist „Wir“? Das Habsburgerreich und seine Nationen

Abschied von der Provinz

„Die Sprache ihres Souveräns“

Abgründe der Freiheit

Am Urgrund der Nation

Das Strohdach des Bauern

„Dem Vaterland geweiht“

Galizische Zwietracht

Anno 1848

„Dieser künstlich basirte Organismus“

Der „Ausgleich“: Die Reiche und ihre Minderheiten

Deutsch-tschechischer Sprachenstreit

Bosnisches Zwischenspiel

„Das Jahr X“

TEIL II: DIPLOMATIE IM KRIEG

Abschied vom Lande Nirgendwo. Die Rückkehr Polens in die europäische Staatenwelt

Porträt der Patrioten als junge Männer

Finis Poloniae

Im Land der Erinnerungen

Ein ethnisches Mosaik

Freiheit und Fiktion

Schöpfer der Rasse

An der Haltestelle „Unabhängigkeit“

Monument der Nation

Die große Tour

Der Pianist und der Präsident

Krieg und Chance

Unterhändler an der Seine

Die Rechte der Nation. Der tschechische Unabhängigkeitskampf

Die Söhne der Aristokraten

Auf den Weiden Albions

Hochverrat in Agram

Die Mafia in Prag

Diplomatische Fingerübungen

Tschechische Legionäre

„Ein größerer Pazifist als ich“

„Im Namen der Menschheit“ Wilsons Traum vom ewigen Frieden

Robuste Demokratie

„Die schlimmste aller Schmuggelwaren“

Feind aus der Tiefe

Im Namen der Völker

Vom Ende der Toleranz

Programm des Weltfriedens

Der lange Marsch

Weltgeist und Welthandel

TEIL III: AN DEN QUELLEN DES HASSES – DIE PARISER FRIEDENSKONFERENZ

Über den Karten. Die neue Vermessung der Alten Welt

Imperialismus in Nahost

Facts on the Ground

Stern von Bethlehem

„Rat der Zehn“

Der Frieden der Anderen. Deutschland und der lange November

Den Frieden gewinnen

Preis des Friedens

Schuld und Sühne

„Unterschreiben!“

„Wir wollen die Diktatur!“

Ludendorffs junger Mann

Die Vernunft und die Republik

Eine Briefmarke für Europa

Künstliche Paradiese

Die Zerstückelung des Imperiums. Neue Grenzen in Mitteleuropa

Polnisches Mutterglück

Traum vom Zwischenmeer

Masuren und Herzschmerz

Schlaflos in Allenstein

Danziger Meereszugänge

Sonderzug nach Oppeln

Tschechische Offensiven

„Ich bin das Volk“

„Natur ist glücklich“

„Sudetenland treu zu Hitler“

TEIL IV: DIE STUNDE DER AUTOKRATEN

Zornige Republik. Österreich und die totalitäre Versuchung

Das einzige Vaterland

Was ist Österreich?

Die vergebliche Republik

Wer sind wir?

Anschwellender Bocksgesang

Schüsse in Schattendorf

Der Traum von Turan. Die Osmanen, die Armenier und die Griechen

Die Große Idee

Feuer im Hafen

Königin der Städte

Das zerbröselnde Reich

Zornige junge Männer

Sind Sie ein Türke?

Arbeit am Feindbild

Eine Leichenparade

TEIL V: PRINZIP HOFFNUNG

Von Flucht und Helfern. Der Völkerbund und der globalisierte Geist

Das Herz der Welt

Summe der Entbehrungen

Von Schiffen und Zügen

Der Schrecken von Solferino

Die moralischen Ideen der Menschheit

Auf der Flucht

Was ist ein Land?

Absteige Istanbul

Realpolitik als moralisches Handeln

Das Ende einer Hoffnung

Niedergang

Sprachen finden. Die Kultur. nach dem Krieg. Igor Strawinsky – Robert Musil – Paul Klee

I. „Komposition beginnt mit Appetit auf Entdeckung“ Igor Strawinsky und der Klang der neuen Zeit

Die Vogelbeere

Der Klang der Kutschräder

II. „Eine Ahnung von Andersseinkönnen“ Robert Musil und die Entdeckung des Konjunktivs

Ein Ansprung großer Katzen

„Man sieht nichts“

Krise des Talents

Bastelstunden

III. „Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.“ Paul Klee und das Schimmern der Transzendenz

Sehr merkwürdige Bilder

Flächen glatt. Flächen getupft

Epilog. Auf der Suche nach „Europa“ Ein Kontinent ringt um sein Selbstverständnis

„Das fundamentalste Problem“

Das wohlmeinende Imperium

Die Formatierung der Welt

Bilder für Europa

„Multis aus Brüssel“

Europäische Agora

Babylonische Lektüren

Anmerkungen. Letzte Kriegstage

Wer ist „Wir“?

Abschied vom Lande Nirgendwo

Die Rechte der Nation

„Im Namen der Menschheit“

Über den Karten

Der Frieden der Anderen

Die Zerstückelung des Imperiums

Zornige Republik

Der Traum von Turan

Von Flucht und Helfern

Die Kultur nach dem Krieg

Epilog. Auf der Suche nach „Europa“

Bibliografie

Personenregister

Informationen zum Buch

Informationen zum Autor

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Westfront, 7. Juni 1917: Ein Krater von einem Durchmesser von 116 m und einer Tiefe von 45 m nach der Explosion von 19 Minen, die von britischen Soldaten unter den deutschen Stellungen bei Mesen (Messines) in Westflandern gezündet worden waren. Insgesamt starben etwa 10.000 Soldaten, darunter fast die gesamte 3. Königlich Bayerische Division. Die Detonation war eine der größten nicht-nuklearen Explosionen aller Zeiten, deren Knall angeblich noch in Dublin und London zu hören war.

Innentitel

.....

Inzwischen ist der Raum so voller Rauchschwaden, dass die Gruppe der Mörder sich für einen Moment daraus zurückzieht. Aus dem Inneren vernehmen sie den Todeskampf der Opfer – „Stöhnen, Schreie und leises Schluchzen“, wie es ein Mitglied des Erschießungskommandos später beschreibt. Dann betreten die Mitglieder des Erschießungskommandos von Neuem den Raum. Ihr nächstes Opfer ist Alexei, der Sohn des Zaren. Als er zu Boden stürzt, stechen sie mit Bajonetten auf ihn ein, schließlich tritt Jurowski an ihn heran und schießt ihm in den Kopf. Die Töchter des Zaren leben noch und sind unverletzt. „Wir machten uns daran, sie zu erledigen.“ Einer schießt Jurowski in den Hinterkopf, anschließend tritt einer seiner Helfer die junge Frau zu Boden und schießt ihr ins Gesicht. Auch die beiden anderen Töchter sind ohne Chance: Die Mörder legen auf sie an, dann stoßen sie mit ihren Bajonetten auf sie ein. Damit sind sämtliche Opfer tot. Umgehend tritt ein Mitglied des Ural-Sowjets in den Raum, um diesen zu inspizieren. Der Anblick, der sich ihm bietet, ist verstörend: „Ein entsetzliches Durcheinander an Leichen, vor Schreck erstarrte Augen, blutdurchtränkte Kleidung. Der Boden war von Blut und Hirnmasse glitschig und rutschig wie eine Eislaufbahn.“

Nun geht es darum, die Leichen zu entsorgen, und zwar so, dass niemand sie je wieder finden wird. Vorab hatten die Mörder einen alten Minenschacht ausgemacht, in den sie die Toten hinabwerfen. Doch unmittelbar stellen sich Bedenken ein: Der Schacht scheint mit einem Mal nicht mehr tief genug. Also holt das Kommando die Leichen wieder heraus. Zwei der Zarenkinder werden verbrannt. Die übrigen Getöteten legen die Männer in eine Grube, übergießen sie mit Schwefelsäure und bedecken sie mit Erde. Anschließend lässt Jurowski Baumstämme über das Erdloch legen, über die dann mehrere Male ein Lkw fährt: Das Holz soll wie ein Steg anmuten, niemand soll auf die Idee kommen, darunter könnten sich mehrere Leichen verbergen.

.....

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