Im Taumel
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Kersten Knipp. Im Taumel
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Inhalt
TEIL I: EUROPÄISCHE ERBMASSE
Letzte Kriegstage. Der 11. November 1918 und die Folgen
„… aber Ordnung soll sein“
Keinen Schimmer
Ein Vaterlandsverschacherer
„Ich habe keine Vorschläge zu machen“
Gebete und ein Flugzeug
Monströse, verräterische Repräsentanten
„Rutschig wie eine Eislaufbahn“
Menschen in elenden Hütten
„Nicht mehr so sanft wie früher“
Wer ist „Wir“? Das Habsburgerreich und seine Nationen
Abschied von der Provinz
„Die Sprache ihres Souveräns“
Abgründe der Freiheit
Am Urgrund der Nation
Das Strohdach des Bauern
„Dem Vaterland geweiht“
Galizische Zwietracht
Anno 1848
„Dieser künstlich basirte Organismus“
Der „Ausgleich“: Die Reiche und ihre Minderheiten
Deutsch-tschechischer Sprachenstreit
Bosnisches Zwischenspiel
„Das Jahr X“
TEIL II: DIPLOMATIE IM KRIEG
Abschied vom Lande Nirgendwo. Die Rückkehr Polens in die europäische Staatenwelt
Porträt der Patrioten als junge Männer
Finis Poloniae
Im Land der Erinnerungen
Ein ethnisches Mosaik
Freiheit und Fiktion
Schöpfer der Rasse
An der Haltestelle „Unabhängigkeit“
Monument der Nation
Die große Tour
Der Pianist und der Präsident
Krieg und Chance
Unterhändler an der Seine
Die Rechte der Nation. Der tschechische Unabhängigkeitskampf
Die Söhne der Aristokraten
Auf den Weiden Albions
Hochverrat in Agram
Die Mafia in Prag
Diplomatische Fingerübungen
Tschechische Legionäre
„Ein größerer Pazifist als ich“
„Im Namen der Menschheit“ Wilsons Traum vom ewigen Frieden
Robuste Demokratie
„Die schlimmste aller Schmuggelwaren“
Feind aus der Tiefe
Im Namen der Völker
Vom Ende der Toleranz
Programm des Weltfriedens
Der lange Marsch
Weltgeist und Welthandel
TEIL III: AN DEN QUELLEN DES HASSES – DIE PARISER FRIEDENSKONFERENZ
Über den Karten. Die neue Vermessung der Alten Welt
Imperialismus in Nahost
Facts on the Ground
Stern von Bethlehem
„Rat der Zehn“
Der Frieden der Anderen. Deutschland und der lange November
Den Frieden gewinnen
Preis des Friedens
Schuld und Sühne
„Unterschreiben!“
„Wir wollen die Diktatur!“
Ludendorffs junger Mann
Die Vernunft und die Republik
Eine Briefmarke für Europa
Künstliche Paradiese
Die Zerstückelung des Imperiums. Neue Grenzen in Mitteleuropa
Polnisches Mutterglück
Traum vom Zwischenmeer
Masuren und Herzschmerz
Schlaflos in Allenstein
Danziger Meereszugänge
Sonderzug nach Oppeln
Tschechische Offensiven
„Ich bin das Volk“
„Natur ist glücklich“
„Sudetenland treu zu Hitler“
TEIL IV: DIE STUNDE DER AUTOKRATEN
Zornige Republik. Österreich und die totalitäre Versuchung
Das einzige Vaterland
Was ist Österreich?
Die vergebliche Republik
Wer sind wir?
Anschwellender Bocksgesang
Schüsse in Schattendorf
Der Traum von Turan. Die Osmanen, die Armenier und die Griechen
Die Große Idee
Feuer im Hafen
Königin der Städte
Das zerbröselnde Reich
Zornige junge Männer
Sind Sie ein Türke?
Arbeit am Feindbild
Eine Leichenparade
TEIL V: PRINZIP HOFFNUNG
Von Flucht und Helfern. Der Völkerbund und der globalisierte Geist
Das Herz der Welt
Summe der Entbehrungen
Von Schiffen und Zügen
Der Schrecken von Solferino
Die moralischen Ideen der Menschheit
Auf der Flucht
Was ist ein Land?
Absteige Istanbul
Realpolitik als moralisches Handeln
Das Ende einer Hoffnung
Niedergang
Sprachen finden. Die Kultur. nach dem Krieg. Igor Strawinsky – Robert Musil – Paul Klee
I. „Komposition beginnt mit Appetit auf Entdeckung“ Igor Strawinsky und der Klang der neuen Zeit
Die Vogelbeere
Der Klang der Kutschräder
II. „Eine Ahnung von Andersseinkönnen“ Robert Musil und die Entdeckung des Konjunktivs
Ein Ansprung großer Katzen
„Man sieht nichts“
Krise des Talents
Bastelstunden
III. „Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.“ Paul Klee und das Schimmern der Transzendenz
Sehr merkwürdige Bilder
Flächen glatt. Flächen getupft
Epilog. Auf der Suche nach „Europa“ Ein Kontinent ringt um sein Selbstverständnis
„Das fundamentalste Problem“
Das wohlmeinende Imperium
Die Formatierung der Welt
Bilder für Europa
„Multis aus Brüssel“
Europäische Agora
Babylonische Lektüren
Anmerkungen. Letzte Kriegstage
Wer ist „Wir“?
Abschied vom Lande Nirgendwo
Die Rechte der Nation
„Im Namen der Menschheit“
Über den Karten
Der Frieden der Anderen
Die Zerstückelung des Imperiums
Zornige Republik
Der Traum von Turan
Von Flucht und Helfern
Die Kultur nach dem Krieg
Epilog. Auf der Suche nach „Europa“
Bibliografie
Personenregister
Informationen zum Buch
Informationen zum Autor
Отрывок из книги
Westfront, 7. Juni 1917: Ein Krater von einem Durchmesser von 116 m und einer Tiefe von 45 m nach der Explosion von 19 Minen, die von britischen Soldaten unter den deutschen Stellungen bei Mesen (Messines) in Westflandern gezündet worden waren. Insgesamt starben etwa 10.000 Soldaten, darunter fast die gesamte 3. Königlich Bayerische Division. Die Detonation war eine der größten nicht-nuklearen Explosionen aller Zeiten, deren Knall angeblich noch in Dublin und London zu hören war.
Innentitel
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Inzwischen ist der Raum so voller Rauchschwaden, dass die Gruppe der Mörder sich für einen Moment daraus zurückzieht. Aus dem Inneren vernehmen sie den Todeskampf der Opfer – „Stöhnen, Schreie und leises Schluchzen“, wie es ein Mitglied des Erschießungskommandos später beschreibt. Dann betreten die Mitglieder des Erschießungskommandos von Neuem den Raum. Ihr nächstes Opfer ist Alexei, der Sohn des Zaren. Als er zu Boden stürzt, stechen sie mit Bajonetten auf ihn ein, schließlich tritt Jurowski an ihn heran und schießt ihm in den Kopf. Die Töchter des Zaren leben noch und sind unverletzt. „Wir machten uns daran, sie zu erledigen.“ Einer schießt Jurowski in den Hinterkopf, anschließend tritt einer seiner Helfer die junge Frau zu Boden und schießt ihr ins Gesicht. Auch die beiden anderen Töchter sind ohne Chance: Die Mörder legen auf sie an, dann stoßen sie mit ihren Bajonetten auf sie ein. Damit sind sämtliche Opfer tot. Umgehend tritt ein Mitglied des Ural-Sowjets in den Raum, um diesen zu inspizieren. Der Anblick, der sich ihm bietet, ist verstörend: „Ein entsetzliches Durcheinander an Leichen, vor Schreck erstarrte Augen, blutdurchtränkte Kleidung. Der Boden war von Blut und Hirnmasse glitschig und rutschig wie eine Eislaufbahn.“
Nun geht es darum, die Leichen zu entsorgen, und zwar so, dass niemand sie je wieder finden wird. Vorab hatten die Mörder einen alten Minenschacht ausgemacht, in den sie die Toten hinabwerfen. Doch unmittelbar stellen sich Bedenken ein: Der Schacht scheint mit einem Mal nicht mehr tief genug. Also holt das Kommando die Leichen wieder heraus. Zwei der Zarenkinder werden verbrannt. Die übrigen Getöteten legen die Männer in eine Grube, übergießen sie mit Schwefelsäure und bedecken sie mit Erde. Anschließend lässt Jurowski Baumstämme über das Erdloch legen, über die dann mehrere Male ein Lkw fährt: Das Holz soll wie ein Steg anmuten, niemand soll auf die Idee kommen, darunter könnten sich mehrere Leichen verbergen.
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