Описание книги
Über Marie wird in der Familie nicht geredet. Mit 19 hört die Autorin das erste Mal von der Existenz der Großtante. Sie wagt nicht nachzufragen. Da schlummerte etwas im Nebel der Familiengeschichte, an dem man besser nicht rührte. Fast zwanzig Jahre später macht sie sich auf die Suche nach Marie und stößt auf ein sorgsam gehütetes Familiengeheimnis: Marie litt unter Schizophrenie, glaubte sie sei Jesus und wurde von den Nazis als «lebensunwertes Leben» ermordet. «Erblichkeit mütterlicherseits» – eine knappe Bemerkung in Maries Akte bringt die Autorin auf die Spur von Magdalena Kade, einer weiteren Verwandten. Sie glaubte 1866 die Mutter Gottes gesehen zu haben. Doch anders als Marie landete sie nicht in der Irrenanstalt. Die Katholische Kirche erkannte ihre Erscheinung an. Magdalena wird noch heute als «böhmische Bernadette» verehrt. Anstelle ihrer Erscheinung steht eine prachtvolle Basilika. Eine unglaubliche, aber wahre Geschichte. Nach vier Jahren Recherche findet Kerstin Herrnkind tatsächlich Maries Mörder und enthüllt einen bislang unbekannten Skandal um einen NS-Verbrecher. "Ein düsteres Lehrstück, sensibel rekonstruierte Zeitgeschichte im Familienformat … Brillant", schrieb Evelyn Finger von der ZEIT nach dem Erscheinen der Printausgabe 2008. Der berühmte Euthanasie-Forscher Ernst Klee lobte die «grandiose Recherche».