Das Forum Romanum

Das Forum Romanum
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Ein Platz als Mittelpunkt der Welt: das Forum Romanum. Über 1500 Jahre römischer Geschichte haben hier ihre Spuren hinterlassen, und noch heute beeindrucken die Überreste der Tempel, Basiliken und Ehrenmonumente jeden Rombesucher. Doch wer traf sich auf dem Forum? Was tat man dort? Wer gab die Bauten in Auftrag, und wozu wurden sie benutzt? Neueste Erkenntnisse auf der Basis modernster Untersuchungsmethoden, viele neue Fotos und Zeichnungen lassen ein lebendiges Bild vom Forum Romanum entstehen – als Spiegel der römischen Stadtgeschichte.

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Klaus Freyberger. Das Forum Romanum

Impressum

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Inhaltsübersicht

Vorwort

Der Wandel des Forumstals von der Nekropole zur Siedlung

Der Lapis Niger

Der Lacus Curtius: Von den Mythen zur aktuellen Geschichte

Die Einrichtungen der religiösen Institutionen

Das Heiligtum der Vesta: Der Aufbewahrungsort des heiligen Feuers und des Palladiums

Die Regia

Der Tempel des Iuppiter Stator

Der Tempel der Stadt Rom (Templum Urbis Romae)

Das Comitium

Die monumentale Gestaltung des Forum Romanum als Spiegelbild der Bürgergemeinde von Rom

Die Ehrenmonumente aus der frühen Republik

Die aristokratischen Wohnhäuser

Die Hegemonialmacht Rom und ihre neue Definition

Die Basiliken als monumentale Zeichen der Forensis dignitas

Das wirtschaftliche Leben auf dem Forum Romanum: die Basiliken als Brennpunkte öffentlichen Lebens

Das Forum Romanum als fiskalisches Zentrum von Rom

Das Forum als Gerichtsstätte

Das Puteal Libonis

Das Forum als Synonym für Prozess und Gericht

Das Forum als Platz für öffentliche Aufführungen und Zeremonien

Die späte Republik: das Konkurrieren um öffentliche Ehrungen

Das caesarische Bauprogramm: Die Aufhebung der republikanischen Verfassung und die Entpolitisierung des Volkes

Der caesarische Bau der Basilica Iulia

Das Forum Romanum als städtische Bühne für die Zelebration des Kaisers und dessen Vergöttlichung

Der Tempel des Divus Iulius: ein Kultbau für einen neuen Gott

Eine neue Rednertribüne: die Rostra ad Divi Iulii

Die Ehrungen für Octavian-Augustus, den Sieger von Actium

Der Augustusbogen

Der Bogen der Fasti Consulares und Triumphales („Arco di Giano“)

Der Bogen des Gaius und Lucius Caesar

Der „Partherbogen“

Marmorluxus in Rom: der Umbau der großen Basiliken in Marmor

Der augusteische Bau der Basilica Aemilia: ein neuer Prunkbau im marmornen Gewand

Die Basilica Aemilia als Bank- und Gerichtsgebäude

Die politischen Akteure der Basilica Aemilia und ihre Intentionen

Der augusteische Bau der Basilica Iulia

Funktion und Bedeutung der Basilica Iulia im urbanistischen Kontext des Forum Romanum

Die Aufrechterhaltung alter Staatskulte: die traditionellen Tempel in marmorner Pracht

Der Tempel des Saturn

Die Regia

Der Tempel der Dioskuren

Der Tempel der Vesta

Das Haus der Vestalinnen

Die mittlere und hohe Kaiserzeit: die Fortsetzung der Erinnerungen und die Apotheose des Kaisers

Der Titusbogen: ein Monument der Apotheose des Kaisers

Der Tempel des Vespasian und des Titus

Der Equus Domitiani

Der Tempel des Antoninus Pius und der Faustina

Der Bogen des Septimius Severus

Kaiserzeitliche Nutzbauten auf dem Forum Romanum

Die Horrea Agrippiana

Die Horrea Piperataria

Die neue Gestaltung des Forumsplatzes als Erinnerungsort für die Tetrarchie

Die Curia und die Basiliken auf dem Forum Romanum in spätantiker Zeit: die Bewahrung römischer Tradition

Die Curia

Plutei Traiani (Anaglypha Traiani)

Die Basilica Aemilia

Die Basilica Iulia

Die Bewahrung römischer Tradition

Die Basilika des Maxentius

Der „Tempel des Romulus“

Der Tempel der Venus und Roma

Römische Traditionen und Papsttum

Mittelalter und Neuzeit: Der Weg von der Vergessenheit zur Wiedererinnerung

Nachwort

Glossar

Verzeichnis der zitierten Werke antiker Autoren

Bibliographie (Auswahl)

Bildnachweis

Informationen zum Buch

n. Vorwort

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Klaus S. Freyberger

Das Forum Romanum

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VERLAG PHILIPP VON ZABERN

Der Baukomplex aus archaischer Zeit befindet sich unter dieser Platte. Er besteht aus einer erhöhten Fläche mit einem Altar. Daneben stehen ein Säulenstumpf und ein Cippus in Form eines zylindrischen Steins, auf dem eine altlateinische Inschrift eingraviert ist (Abb. 7). Diese lautet: „Der Ort ist heilig und wer ihn schändet, wird mit schrecklichen Strafen bedroht; jemanden den unterirdischen Gottheiten zu weihen, kommt einem Todesurteil gleich“. Bei der Inschrift handelt es sich um ein heiliges Gesetz, das den Ablauf von Riten unter der Aufsicht eines Königs regelt. Nach der Form der Buchstaben zu urteilen, stammt die Inschrift aus dem 6. Jh. v. Chr., also aus der Königszeit. Die Datierung auf epigraphischer Basis wird durch archäologische Zeugnisse bestätigt. Die ältesten Keramikfunde stammen aus dem 6. Jh. v. Chr., wobei es sich um importierte, schwarzfigurige attische Keramik handelt. Die jüngsten keramischen Funde und Fragmente aus geblasenem Glas gehören in die Zeit der Auflösung des Heiligtums im 1. Jh. v. Chr. In dem Votivdepot des Kultbaus fanden sich Terrakotten aus der zweiten Hälfte des 6. Jhs. v. Chr., die vermutlich rituell bestattet wurden. Ganz ähnliche Exemplare sind auf dem Kapitol und auf dem Forum Romanum am Tempel des Divus Iulius (vgl. Abb. 39) belegt. Die große Anzahl an Votivgaben lässt auf eine intensive Ausübung des Kultes in archaischer Zeit schließen. Das Heiligtum wurde auch als Grabmal des Romulus, als Denkmal für den Hirten Faustulus und als Grab des Hostilius, des Großvaters des Königs Tullius Hostilius, angesehen. Wenn auch diese Deutungen unzutreffend sind, so zeigt sich doch, dass sich mit diesem Heiligtum Legenden aus der Gründungsgeschichte Roms verbanden. Auf diese Weise wurde der Kultbau als Ort der Erinnerung an die älteste Geschichte Roms bedeutungsvoll aufgewertet. Eine zwischen dem Lapis Niger und dem Volcanal gefundene augusteische Weihinschrift an Vulcanus erhärtet die Annahme, dass die sakrale Stätte zum Volcanal gehörte. Letzteres zählte zu den ältesten Heiligtümern der Stadt, das nach der Überlieferung von Plinius (Plin. nat. 16, 86, 236) von Romulus gegründet und dessen Altar von Titus Tatius errichtet wurde (Varro ling. 5, 74). Das große Areal des Volcanal (Abb. 8), das sich am Fuß des Kapitols über mehrere unterschiedliche Bodenniveaus bis zum Forumsplatz erstreckte, bot sich als Versammlungsplatz an. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass das Comitium, das selbst ein Templum war, neben dem Heiligtum errichtet wurde. Ab dem 3. Jh. v. Chr. lag der Haupttempel des Gottes Vulcanus auf dem Marsfeld und damit außerhalb des Pomeriums. Das Feuer sollte mit diesem sakralen Akt symbolisch aus der Stadt ausgeschlossen werden. Ihm, dem Urheber aller Brände, wurden lebende Fische als Opfer dargebracht, damit „das Feuer anderes Leben schonte“ (Fest. 274, 35ff. L). In Narbo befindet sich neben dem Altar des Vulcanus ein Wasserbecken. In Anbetracht der häufigen Brände in Rom war dieser Kult von besonderer Bedeutung, da der Gott günstig gestimmt werden musste, um die Stadt vor Feuersbrünsten zu bewahren. Ein weiterer, mit besonderer Bedeutung befrachteter Kultbau aus archaischer Zeit war der Mundus, der als unterirdisches Heiligtum auf dem Forum nahe beim Comitium und im Bereich des Volcanal lag (Abb. 9). Die Stätte, an der Romulus das Opfer für die Gründung von Rom vollzog, markierte das Zentrum der Stadt und später den Mittelpunkt der Welt.

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