Das Forum Romanum
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Klaus Freyberger. Das Forum Romanum
Impressum
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Inhaltsübersicht
Vorwort
Der Wandel des Forumstals von der Nekropole zur Siedlung
Der Lapis Niger
Der Lacus Curtius: Von den Mythen zur aktuellen Geschichte
Die Einrichtungen der religiösen Institutionen
Das Heiligtum der Vesta: Der Aufbewahrungsort des heiligen Feuers und des Palladiums
Die Regia
Der Tempel des Iuppiter Stator
Der Tempel der Stadt Rom (Templum Urbis Romae)
Das Comitium
Die monumentale Gestaltung des Forum Romanum als Spiegelbild der Bürgergemeinde von Rom
Die Ehrenmonumente aus der frühen Republik
Die aristokratischen Wohnhäuser
Die Hegemonialmacht Rom und ihre neue Definition
Die Basiliken als monumentale Zeichen der Forensis dignitas
Das wirtschaftliche Leben auf dem Forum Romanum: die Basiliken als Brennpunkte öffentlichen Lebens
Das Forum Romanum als fiskalisches Zentrum von Rom
Das Forum als Gerichtsstätte
Das Puteal Libonis
Das Forum als Synonym für Prozess und Gericht
Das Forum als Platz für öffentliche Aufführungen und Zeremonien
Die späte Republik: das Konkurrieren um öffentliche Ehrungen
Das caesarische Bauprogramm: Die Aufhebung der republikanischen Verfassung und die Entpolitisierung des Volkes
Der caesarische Bau der Basilica Iulia
Das Forum Romanum als städtische Bühne für die Zelebration des Kaisers und dessen Vergöttlichung
Der Tempel des Divus Iulius: ein Kultbau für einen neuen Gott
Eine neue Rednertribüne: die Rostra ad Divi Iulii
Die Ehrungen für Octavian-Augustus, den Sieger von Actium
Der Augustusbogen
Der Bogen der Fasti Consulares und Triumphales („Arco di Giano“)
Der Bogen des Gaius und Lucius Caesar
Der „Partherbogen“
Marmorluxus in Rom: der Umbau der großen Basiliken in Marmor
Der augusteische Bau der Basilica Aemilia: ein neuer Prunkbau im marmornen Gewand
Die Basilica Aemilia als Bank- und Gerichtsgebäude
Die politischen Akteure der Basilica Aemilia und ihre Intentionen
Der augusteische Bau der Basilica Iulia
Funktion und Bedeutung der Basilica Iulia im urbanistischen Kontext des Forum Romanum
Die Aufrechterhaltung alter Staatskulte: die traditionellen Tempel in marmorner Pracht
Der Tempel des Saturn
Die Regia
Der Tempel der Dioskuren
Der Tempel der Vesta
Das Haus der Vestalinnen
Die mittlere und hohe Kaiserzeit: die Fortsetzung der Erinnerungen und die Apotheose des Kaisers
Der Titusbogen: ein Monument der Apotheose des Kaisers
Der Tempel des Vespasian und des Titus
Der Equus Domitiani
Der Tempel des Antoninus Pius und der Faustina
Der Bogen des Septimius Severus
Kaiserzeitliche Nutzbauten auf dem Forum Romanum
Die Horrea Agrippiana
Die Horrea Piperataria
Die neue Gestaltung des Forumsplatzes als Erinnerungsort für die Tetrarchie
Die Curia und die Basiliken auf dem Forum Romanum in spätantiker Zeit: die Bewahrung römischer Tradition
Die Curia
Plutei Traiani (Anaglypha Traiani)
Die Basilica Aemilia
Die Basilica Iulia
Die Bewahrung römischer Tradition
Die Basilika des Maxentius
Der „Tempel des Romulus“
Der Tempel der Venus und Roma
Römische Traditionen und Papsttum
Mittelalter und Neuzeit: Der Weg von der Vergessenheit zur Wiedererinnerung
Nachwort
Glossar
Verzeichnis der zitierten Werke antiker Autoren
Bibliographie (Auswahl)
Bildnachweis
Informationen zum Buch
n. Vorwort
Отрывок из книги
Klaus S. Freyberger
Das Forum Romanum
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VERLAG PHILIPP VON ZABERN
Der Baukomplex aus archaischer Zeit befindet sich unter dieser Platte. Er besteht aus einer erhöhten Fläche mit einem Altar. Daneben stehen ein Säulenstumpf und ein Cippus in Form eines zylindrischen Steins, auf dem eine altlateinische Inschrift eingraviert ist (Abb. 7). Diese lautet: „Der Ort ist heilig und wer ihn schändet, wird mit schrecklichen Strafen bedroht; jemanden den unterirdischen Gottheiten zu weihen, kommt einem Todesurteil gleich“. Bei der Inschrift handelt es sich um ein heiliges Gesetz, das den Ablauf von Riten unter der Aufsicht eines Königs regelt. Nach der Form der Buchstaben zu urteilen, stammt die Inschrift aus dem 6. Jh. v. Chr., also aus der Königszeit. Die Datierung auf epigraphischer Basis wird durch archäologische Zeugnisse bestätigt. Die ältesten Keramikfunde stammen aus dem 6. Jh. v. Chr., wobei es sich um importierte, schwarzfigurige attische Keramik handelt. Die jüngsten keramischen Funde und Fragmente aus geblasenem Glas gehören in die Zeit der Auflösung des Heiligtums im 1. Jh. v. Chr. In dem Votivdepot des Kultbaus fanden sich Terrakotten aus der zweiten Hälfte des 6. Jhs. v. Chr., die vermutlich rituell bestattet wurden. Ganz ähnliche Exemplare sind auf dem Kapitol und auf dem Forum Romanum am Tempel des Divus Iulius (vgl. Abb. 39) belegt. Die große Anzahl an Votivgaben lässt auf eine intensive Ausübung des Kultes in archaischer Zeit schließen. Das Heiligtum wurde auch als Grabmal des Romulus, als Denkmal für den Hirten Faustulus und als Grab des Hostilius, des Großvaters des Königs Tullius Hostilius, angesehen. Wenn auch diese Deutungen unzutreffend sind, so zeigt sich doch, dass sich mit diesem Heiligtum Legenden aus der Gründungsgeschichte Roms verbanden. Auf diese Weise wurde der Kultbau als Ort der Erinnerung an die älteste Geschichte Roms bedeutungsvoll aufgewertet. Eine zwischen dem Lapis Niger und dem Volcanal gefundene augusteische Weihinschrift an Vulcanus erhärtet die Annahme, dass die sakrale Stätte zum Volcanal gehörte. Letzteres zählte zu den ältesten Heiligtümern der Stadt, das nach der Überlieferung von Plinius (Plin. nat. 16, 86, 236) von Romulus gegründet und dessen Altar von Titus Tatius errichtet wurde (Varro ling. 5, 74). Das große Areal des Volcanal (Abb. 8), das sich am Fuß des Kapitols über mehrere unterschiedliche Bodenniveaus bis zum Forumsplatz erstreckte, bot sich als Versammlungsplatz an. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass das Comitium, das selbst ein Templum war, neben dem Heiligtum errichtet wurde. Ab dem 3. Jh. v. Chr. lag der Haupttempel des Gottes Vulcanus auf dem Marsfeld und damit außerhalb des Pomeriums. Das Feuer sollte mit diesem sakralen Akt symbolisch aus der Stadt ausgeschlossen werden. Ihm, dem Urheber aller Brände, wurden lebende Fische als Opfer dargebracht, damit „das Feuer anderes Leben schonte“ (Fest. 274, 35ff. L). In Narbo befindet sich neben dem Altar des Vulcanus ein Wasserbecken. In Anbetracht der häufigen Brände in Rom war dieser Kult von besonderer Bedeutung, da der Gott günstig gestimmt werden musste, um die Stadt vor Feuersbrünsten zu bewahren. Ein weiterer, mit besonderer Bedeutung befrachteter Kultbau aus archaischer Zeit war der Mundus, der als unterirdisches Heiligtum auf dem Forum nahe beim Comitium und im Bereich des Volcanal lag (Abb. 9). Die Stätte, an der Romulus das Opfer für die Gründung von Rom vollzog, markierte das Zentrum der Stadt und später den Mittelpunkt der Welt.
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