Mit gerade sechzehn bin ich als Luftwaffenhelfer in den 2. Weltkrieg gezogen. Mit siebzehndreiviertel kam ich Anfang August 1945 aus der Kriegsgefangenschaft nach Hause zurück. In der Kriegsgefangenschaft, im Kriegsgefangenenlager Wickrathberg am Niederrhein, habe ich mir hinter dem Stacheldraht das Versprechen abgenommen, eines Tages, sollte ich jemals nach Hause kommen, meine Erlebnisse der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dieser Bericht bietet einen chronologisch gestalteten Blick auf meine Kriegszeit. Ich habe darin vor allem Vorgänge beschrieben, die zu meinen Schlüsselerlebnissen gehören.
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Klaus Weniger. Der Gesang der Lerche bleibt
0 Vorgeschichte - Der Weg in die Vernichtung
1 Der „Große Krieg“ undder „Zweite Weltkrieg“
2 Rückblick auf 1943 - Schulzeit und Jugendjahre
3 Luftwaffenhelfer
4 Beim Reichsarbeitsdienst in Uelzen
5 Panzergrenadier
6 Kriegsgefangener (POW)
7 Meine Gedanken, Wahrnehmungen und Erkenntnisse
8 Vita von Klaus Weniger
9 Geschichtsbeschreibung – Die Kriegsgeschichte
10 Aufstellung der Armee
11 Segnung der Waffensysteme
12 Umgang mit der seelischen Hemmschwelle
13 Gedanken zur Moral
14 Umgang mit der Angst
15 Gedanken zur Wahrheit
16 Gedanken über den Soldaten als Mörder
17 Militärtradition
18 Nachtrag in eigener Sache
19 Ausgewählte Bilder
20 Aufsätze
21 Anhang zum Bericht
Postskriptum
Anmerkungen
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Klaus Weniger
Der Gesang der Lerche bleibt
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In den Kriegsjahren 1939-1945 vermehrten sich ständig die Zerstörungen an Zivilisation, an Kultur, an Lebensart, an Sitte, an Anstand, um nur einige Punkte zu nennen. Die allgemein bestehende, hohe Hemmschwelle zum Töten war im „Großen Krieg“ aus Mangel an den weiterhin in der Entwicklung befindlichen Massenvernichtungswaffen noch erkennbar. Diese Hemmschwelle ging mit Beginn des 2. Weltkrieges ab dem 1. September 1939 mit dem Einsatz schnellerer, verbesserter und stärkerer Waffen bis zum Ende im Mai 1945 nahezu vollends verloren.
Das Militär hat bei der Aufrüstung zum 2. Weltkrieg immer bessere und leistungsstärkere Waffensysteme verlangt und diese auch bekommen. Die Flugzeuge aus dem „Großen Krieg“, waren für die modernen Ziele nicht mehr einsetzbar. Sie landeten im Museum, wenn sie Glück hatten. So zeigte sich bei den Luftstreitkräften die gleiche Entwicklung. Mit den ständigen Verbesserungen der Kriegsflugzeuge und ihrer Waffen konnte man die Feinde effektiver vernichten. Im 2. Weltkrieg besaßen alle kriegführenden Mächte zusätzlich zu ihren Land- und Seestreitkräften die Luftstreitkräfte.