Отрывок из книги
Die gefährliche Macht schöner Geschichten
Eine Geschichte ohne wahre Helden
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Da Tania davon zu diesem Zeitpunkt nichts ahnte, hoffte sie einfach, spätestens in vier, fünf Wochen ihre nächste Sitzung mit Frau Dr. Alt haben zu können. Die Sitzungen würden ihr fehlen, das stand außer Frage, denn sie taten ihr gut. Tanias Durchhaltevermögen würde getestet werden, es würde sogar eine ziemlich harte Probe sein, zumal diese unbestimmte Phase der Abstinenz eine Herausforderung ungewohnter Form darstellte – doch das war nicht zu ändern. Sie würde sich an die beruhigenden Worte der Psychologin erinnern: Sie brauchte sich keinerlei Sorgen zu machen, sie war eine ganz normale Frau. Eine ganz normale Frau Mitte dreißig.
Dabei war Tania früher, das heißt eigentlich bis vor gar nicht so langer Zeit, fest davon überzeugt gewesen, etwas ganz Besonderes zu sein. Nach dem Studium war sie mit grenzenlosen Ambitionen ins Leben getreten und hatte vor Energie gestrotzt, vor Ideen gesprüht! Sie hatte sich als Rohdiamanten gesehen, der nur ein wenig geschliffen werden musste. Es hatte nur wie eine Frage der Zeit geschienen, bis sie sich der Welt in all ihrem funkelnden Glanz zeigen und die Welt ihr zu Füßen liegen würde.
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