Gänseblümchen und ihre außergewöhnlichen Freunde
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Kris Felti. Gänseblümchen und ihre außergewöhnlichen Freunde
Отрывок из книги
Kris Felti
und ihre außergewöhnlichen Freunde
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Gerade leckt die Katze ihre linke Pfote, um sogleich augenzwinkernd damit über ihr Gesicht zu fahren. Es ist soweit: Man ist verrückt geworden …
Der Garten lag im wärmenden Sonnenschein, die Wiese war übersät von kleinen Blumen mit winzigen weißen und rosafarbenen Federn, und die Bäume wiegten sich im Tanz. Gänseblümchen liebte es, allein auf der Wiese zu sitzen und dem Geplauder und Gelächter der den Garten umgebenden Bäume zu lauschen. Die Mutter in absehbarer Entfernung wissend, brauchte sie kein weiteres menschliches Wesen in ihrer Nähe. Schon gar nicht brauchte sie eine Kindergärtnerin, die sich fortwährend darüber lustig machte, dass Gänseblümchen kaum sprach. »Kinder, wenn Gänseblümchen nicht laut mit uns spricht, dann dürft ihr nicht reagieren. Sie muss lernen, ihre Bedürfnisse laut zu äußern.« Die Kinder lachten oft über sie. Und wenn sie sich dazu durchrang, mit der menschlichen Welt zu sprechen, kam es leise, sehr zögernd aus ihr hervor. Ungeübt im Umgang mit ihrer Stimme, die in ihrer Welt nicht notwendig war, wusste sie die Lautstärke nicht zu dosieren. Das Gelächter der Kinder und der Kindergärtnerin erstickte jeden Versuch der Kommunikation. In ihrem kleinen Universum war es schöner. Gerade stolperte eine dicke Hummel über die dunkelblauen Glockenblumen. »Mist, Mist, Mist!«, hörte Gänseblümchen den dicken Brummer schimpfen. Sie wusste sofort, dass es nur Heiliam sein konnte. »Du hast aber nicht die beste Laune«, sagte sie, ohne ihren Mund zu öffnen. Über ihre braunen Augen legte sich ein warmer Schleier. Diese Augen konnten mit einer klaren, mitfühlenden und energischen Stimme sprechen. Heiliam war hocherfreut. »Wenn du wüsstest, was ich schon wieder miterlebt habe«, tüttelte er in einem Summsang, der das Mädchen zum Lachen brachte. Die Hummel lachte ebenfalls. »Der schwarze Kater des Nachbarn ist mit seiner Pfote in den Fluss getreten. Er hat einen Tanz vollführt und dabei die Pfote so derb geschüttelt, dass zwei riesige Tropfen haarscharf an meinen Flügeln vorbeigerast sind. Dabei hat er sein Gleichgewicht verloren und ist mit der Nase im Wasser aufgekommen. Du hättest ihn sehen sollen! Eine Rakete könnte nicht steiler in die Luft gehen.« »Redest du über mich?«, mauzte es hinter den Rhododendren. Kaschir kam mit federnden Schritten hervor, um sich zu Gänseblümchen zu setzen und mit seiner Fellpflege fortzufahren. Der Kater war älter als das Mädchen. Er wusste, wie freudlos es hier gewesen war, als diese kleine stumme Freundin das Grundstück noch nicht mit Leben gefüllt hatte. Den Hundi in der einen Hand liebkoste Gänseblümchen das weiche Fell des tierischen Freundes mit ihrer anderen. Gerade blickte die Mutter von der Terrasse zu ihr herunter. »Gänseblümchen, bitte geh nicht zu nah an den Fluss!«, rief sie freundlich und winkte ihr zu. Beinahe alle fünf Minuten schaute die Mutter nach ihrem Kind, immer in Sorge, dass ihm etwas zustoßen könnte. Sie liebte das Bild, wie ihr Mädchen mit ihren kleinen Händen die Gänseblümchen pflückte und der schwarze Kater des Nachbarn nicht von ihrer Seite wich, als würde er auf sie Acht geben.
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