Der Band «Sportsoziologie in 60 Minuten» führt kompakt in diesen Teilbereich der Sportwissenschaft ein. Er zeigt, mit welchen Phänomenen sich die Sportsoziologie beschäftigt und welche Themen aus ihrer Sicht relevant sind. Folgende Fragen werden geklärt: Wie ist die Sportsoziologie entstanden, wie hat sie sich bis zum heutigen Stand entwickelt und welche Verbindungen bestehen zu ihrer Mutterwissenschaft? Welche wissenschaftlichen Zielsetzungen und Aufgaben hat die Sportsoziologie und mit welchen Theorien nähert sie sich den für sie relevanten Phänomenen und Themen? Welchen Problem-/Fragestellungen widmet sie sich und welche Methoden kommen dabei typischerweise zum Einsatz? Der Band enthält Lernziele, Kontrollfragen und ein Beispiel aus der Praxis. Jetzt mit sorgfältig ausgewählten und kommentierten Links zu aktuellen Podcasts, Journals und Verbänden.
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Lars Riedl. Sportsoziologie in 60 Minuten
Inhalt
Sportsoziologie in 60 Minuten
1 Einführung – Themen und Phänomene der Sportsoziologie
2 Entstehung und Entwicklung der Sportsoziologie
3 Themenfelder, Theorien und Methoden der Sportsoziologie. Themenfelder der Sportsoziologie
Theorien der Sportsoziologie
Methoden der Sportsoziologie
4 Verhältnis der Sportsoziologie zur Sportpraxis
Anwendungsbeispiel: Spitzensport und Schule
Literatur
Kommentierte Links zu Verbänden, Zeitschriften, aktuellen Podcasts und Videos
Fußnoten. Sportsoziologie in 60 Minuten
2 Entstehung und Entwicklung der Sportsoziologie
3 Themenfelder, Theorien und Methoden der Sportsoziologie
4 Verhältnis der Sportsoziologie zur Sportpraxis
Отрывок из книги
Lars Riedl
Sportsoziologie in 60 Minuten
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Der Sport verfügt auch über eigene Organisationsformen. Zu nennen sind hier vor allem die derzeit über 90.000 Sportvereine, die sportartenübergreifenden Sportverbände, z.B. der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), Landessportverbände/-bünde, Stadtsportbünde, und die sportartenspezifischen Fachverbände, wie der Deutscher Fußball-Bund (DFB) oder der Deutsche Eishockey-Bund (DEB). Darüber hinaus existiert eine enorme Anzahl kommerzieller Sportanbieter, z.B. Fitness-Studios, Soccer Domes, Tennishallen. Und selbstverständlich wird Sport oftmals auch in informellen bzw. selbstorganisierten Arrangements, beispielsweise in Laufgruppen oder in gerade für Trendsportarten typischen „Szenen“ betrieben.
Die enorme gesellschaftliche Bedeutung des Sports wird schon an der großen Zahl an aktiven Sportlern wie auch an Zuschauern und Fans deutlich. Allein der DOSB verzeichnete 2017 über 27 Mio. Mitgliedschaften1, Länderspiele der deutschen Fußballnationalmannschaft erreichen oftmals ein ähnlich großes Publikum. Es gibt offensichtlich eine große gesellschaftliche Nachfrage nach Sport. Beispielsweise interessieren sich Wirtschaft und Massenmedien vor allem für den Spitzensport, weil sie das Sportpublikum für sich als Kunden oder als TV-Zuschauer und Zeitungsleser gewinnen wollen. Die Politik fördert Spitzen- wie auch Breitensport mit enormen Beträgen beispielsweise zum Zwecke des Aufbaus einer kollektiven Identität, der Repräsentation in der internationalen Gemeinschaft oder der Integration von Menschen, die sonst aus der Gesellschaft weitgehend exkludiert sind. Und im Erziehungssystem wird Sport als geeignetes Erziehungsmittel gesehen, auch wenn um Form und Umfang des Sportunterrichts gern gestritten wird.