Die Zeugen Jehovas erleben weltweit eine starke Zunahme. Ihre Zeitschrift Der Wachtturm gilt als auflagenstärkste religiöse Zeitschrift der Erde. In Deutschland erlangte die Wachtturm-Gesellschaft die Anerkennung als „Körperschaft des öffentlichen Rechts“. In dieser Situation und angesichts dessen, dass fast jeder schon einmal mit Zeugen Jehovas zu tun gehabt hat, ist eine umfassende Darstellung und Beurteilung ihrer Geschichte und Lehre eine dringende Notwendigkeit. Wie ist die Wachtturm-Gesellschaft entstanden? Wie ist ihre Entwicklung verlaufen? Welche grundlegenden Lehren vertritt sie? Stehen diese in Einklang mit der Bibel? Wie missionieren die Zeugen Jehovas – und wie können überzeugte Christen ihnen missionarisch begegnen? Auf solche Fragen möchte dieses Buch in einer wissenschaftlich fundierten und doch verständlichen Weise antworten.
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Lothar Gassmann. Die Lehren der Zeugen Jehovas
Impressum
Dank
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Inhalt
Einleitung
Namen
Geschichte. Quellen
1870-1916: Die Ära von Charles Taze Russell
1916-1942: Die Ära von Joseph Franklin Rutherford
1942-1977: Die Ära von Nathan Homer Knorr
1977-1992: Die Ära von Frederick William Franz
1992-2000: Die Ära von Milton G. Henschel
Weitere Präsidenten der Wachtturm-Gesellschaft
Abspaltungen
Bibel. Entstehung und Auslegung
Neue-Welt-Übersetzung
Gott
Der Name Jehova
Dreieinigkeit – ja oder nein?
Mensch
Engel und Dämonen
Der vollkommene Mensch
Seele und Ganztod
Die Hölle – ein Ort der Ruhe?
Heil. Überblick
„Sünde – eine Disharmonie“
„Christus –der Erzengel Michael“
„Das Loskaufopfer“ – Hilfe zur Selbsthilfe?
Kreuz oder Marterpfahl?
Auferstehung oder Neuerschaffung?
Gemeinde. „Jehovas Reich auf Erden“
„Wahre Religion“ contra „Babylon“
Das Zwei-Klassen-System
Leben und Dienst der Zeugen Jehovas
Taufe und Gedächtnismahl
Gemeinschaftsentzug
Blutgenuss und Bluttransfusion
Letzte Dinge
Chronologie und Endzeitdaten
Der Ablauf der Endzeit-Ereignisse
Mission. A. Mission von Seiten der Zeugen Jehovas
B. Mission an Zeugen Jehovas
C. »Austritt«
Zusammenfassung
Literaturverzeichnis. A. Wachtturm-Literatur
B. Weitere Literatur
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Die Lehren der Zeugen Jehovas
Punkt für Punkt biblisch widerlegt
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„Lieber Bruder, verstehe das, was ich Dir schreibe, jetzt nicht falsch. Deine Art unterscheidet sich von der Art unseres lieben Bruders Russell wie Tag und Nacht. Viele, ach, unsagbar viele mochten Bruder Russell wegen seiner Persönlichkeit, seiner Art und vieler anderer Dinge; kaum einer lehnte sich gegen ihn auf. So mancher nahm die Wahrheit nur an, weil Bruder Russell es sagte… Aber deine Art, Bruder Rutherford, lässt sich mit der von Bruder Russell nicht vergleichen. Selbst dein Aussehen ist anders. Dafür kannst du nichts… Es wurde Dir in die Wiege gelegt, und du hattest keine andere Wahl… Seitdem du über die Angelegenheiten der Gesellschaft gesetzt bist, wurdest Du von den Brüdern ungerechtfertigterweise kritisiert und aufs böswilligste verleumdet… Früher neigten wir alle dazu, eher das Geschöpf als den Schöpfer zu verehren. Das blieb dem Herrn nicht verborgen. Deshalb setzte er jemand an die Spitze, das heißt, er übertrug jemand die Verantwortung für das Erntewerk, der eine ganz andere Art hatte“ (S. 625 f.).
Welche Konflikte waren es nun, die auf dem Weg zu Rutherfords Machtergreifung auszufechten waren? An der Spitze der Opposition stand Paul S. L. Johnson. Dieser, ein früherer lutherischer Pastor, war seit 1903 Mitglied der „Ernsten Bibelforscher“. Als hervorragender Redner und Mann mit einem ausgeprägten Sendungsbewusstsein, war er für Rutherford ein ebenbürtiger Gegner. Kurz vor seinem Tod hatte Russell Johnson dazu bestimmt, nach England zu gehen, um die überseeischen Verbindungen zu bewahren und zu festigen. Im November 1916 entsandte ihn die Wachtturm-Gesellschaft – mit zahlreichen Vollmachten ausgestattet – nach Großbritannien. Dort handelte er sehr selbständig, setzte zwei leitende Bibelforscher (H. J. Shearn und W. Craeford) ab und versuchte, das englische Einflussgebiet von Rutherford und der Brooklyner Führung unabhängig zu machen, etwa indem er das Londoner Bankkonto der Wachtturm-Gesellschaft sperren ließ. Johnson betrachtete sich als Nachfolger Russells. Er behauptete, der Mantel Pastor Russells sei auf ihn gefallen wie zur Zeit des Propheten Elia.