L.-M. unternimmt eine vierstündige Nordic-Walking-Tour durch das südliche Tullnerfeld in Niederösterreich und geht doch viel tiefer in Raum und Zeit. Ein halbes Jahrhundert auf dieser Welt ist viel Zeit, um BegleiterInnen zu sammeln – für sie gibt es einen Sammelnamen, und der ist Glück. Wer es liebt, auf vertrauten Wegen zu gehen, der verschmilzt bald mit dem «bunten» Grün und all den Lebewesen rundherum. Die Hügel werden zu Bergen, die Wesen beginnen wortlos zu sprechen, und mystisch wirken die Flüsse mit den vielen Brücken im Land der Auen.
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Lu-Marie Sol-Beck. Welche Farbe hat Grün?
Vorwort
Nordic Walken im Tullnerfeld
Nach Süden und nach Osten
Gen' West' und gen' Nord'
Farben des Himmels
Von Brücke zu Brücke
Heimwärts
Der Schatz
Anhang
Impressum
Отрывок из книги
Titel
Vorwort
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Fast zeitgleich wippen die Blausterne und die winzigen, blauen Traubenhyazinthen über Wochen im Wind. Von einer furchtlos frechen Wühlmaus (sicherlich von jener, die sich anscheinend mit Vorliebe von teuren Tulpenzwiebeln ernährt) wurden sie aus dem Vorgarten L.-M.'s an die entlegensten Stellen des Gartens vertragen, vielleicht als Notration dort versteckt?
Am Dienstag, dem 20. März, pünktlich zum Beginn des Frühlings (in astronomischer Hinsicht), öffnen sich eine Etage höher die ersten goldenen, höchst eleganten Kelche der alten Forsythie, jeder einzelne gekrönt mit vier schlanken Zinnen. Auch sie blühen bis in den Mai hinein, anfangs ganz allein auf dem Holze, dann umrahmt vom goldgrünen Blattwerk.