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Ludwig Strackerjan
Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg
Erster Band. Vorrede zur ersten Auflage. Vorliegende Sammlung ist dem Volksmunde entnommen. Wo ausnahmsweise aus gedruckten Quellen geschöpft wurde, sind diese angegeben. Es fehlt indessen viel, daß ich alles aus mündlicher Überlieferung Gesammelte selbst dem Volke abgelauscht hätte. Fleißige Mitarbeiter in den verschiedensten Lebensstellungen, besonders zahlreich aber Lehrer protestantischer Volksschulen, sind mir behilflich gewesen. Auch aus mehreren Kasernen und aus dem Hebammen- Institute sind mir durch gütige Vermittelung wertvolle Beiträge geliefert. Ich muß darauf verzichten, meine Mitarbeiter namentlich aufzuführen, zumal da manche eine Nennung sich ausdrücklich verbeten haben. Nur eine Ausnahme gestatte ich mir, indem ich meinem Freunde, Herrn Professor J.F. Minssen zu Versailles, auch an dieser Stelle meinen Dank ausspreche für die Bereitwilligkeit, mit welcher er seine im Saterlande zu philologischen Zwecken aufgezeichneten Proben satersch-friesischer Mundart mir zur freiesten Benutzung überließ. Einige der besterzählten Märchen und Schwänke habe ich dadurch meiner Sammlung gewonnen. Leider zwang mich die Rücksicht auf das größere Publikum, dieselben ihres friesischen Gewandes zu entkleiden. Der Titel des Werkes verspricht nur Aberglauben und Sagen, das Werk enthält aber noch Volksüberlieferungen anderer Art: Märchen, Schwänke, Bräuche, Reime, Rätsel. Da sachlich diese Ausdehnung der Sammlung kein Bedenken erregen wird, hoffe ich, daß mir die Ungenauigkeit des Titels verziehen werde. Unter dem Aberglauben habe ich dem Spuk einen größeren Raum bewilligt, als ihm sonst zugestanden zu werden pflegt. Mir schien dies Gebiet bisher ein wenig zu geringschätzig behandelt zu sein, wie ich glaube, weil es zu wenig gekannt, seine Bedeutung im Volksleben zu wenig gewürdigt ist. Manche Spukgeschichten habe ich, um Wiederholungen zu vermeiden, unterdrückt.
Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg
Erster Band. Vorrede zur ersten Auflage. Vorliegende Sammlung ist dem Volksmunde entnommen. Wo ausnahmsweise aus gedruckten Quellen geschöpft wurde, sind diese angegeben. Es fehlt indessen viel, daß ich alles aus mündlicher Überlieferung Gesammelte selbst dem Volke abgelauscht hätte. Fleißige Mitarbeiter in den verschiedensten Lebensstellungen, besonders zahlreich aber Lehrer protestantischer Volksschulen, sind mir behilflich gewesen. Auch aus mehreren Kasernen und aus dem Hebammen- Institute sind mir durch gütige Vermittelung wertvolle Beiträge geliefert. Ich muß darauf verzichten, meine Mitarbeiter namentlich aufzuführen, zumal da manche eine Nennung sich ausdrücklich verbeten haben. Nur eine Ausnahme gestatte ich mir, indem ich meinem Freunde, Herrn Professor J.F. Minssen zu Versailles, auch an dieser Stelle meinen Dank ausspreche für die Bereitwilligkeit, mit welcher er seine im Saterlande zu philologischen Zwecken aufgezeichneten Proben satersch-friesischer Mundart mir zur freiesten Benutzung überließ. Einige der besterzählten Märchen und Schwänke habe ich dadurch meiner Sammlung gewonnen. Leider zwang mich die Rücksicht auf das größere Publikum, dieselben ihres friesischen Gewandes zu entkleiden. Der Titel des Werkes verspricht nur Aberglauben und Sagen, das Werk enthält aber noch Volksüberlieferungen anderer Art: Märchen, Schwänke, Bräuche, Reime, Rätsel. Da sachlich diese Ausdehnung der Sammlung kein Bedenken erregen wird, hoffe ich, daß mir die Ungenauigkeit des Titels verziehen werde. Unter dem Aberglauben habe ich dem Spuk einen größeren Raum bewilligt, als ihm sonst zugestanden zu werden pflegt. Mir schien dies Gebiet bisher ein wenig zu geringschätzig behandelt zu sein, wie ich glaube, weil es zu wenig gekannt, seine Bedeutung im Volksleben zu wenig gewürdigt ist. Manche Spukgeschichten habe ich, um Wiederholungen zu vermeiden, unterdrückt.