Kirche und Krisen

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Lukas Ohly. Kirche und Krisen
Inhalt
Einleitung
1 Der Formalismus in der Theologie: Präzisierungen zu einem aktuellen Denktyp. 1.1 Mit Denkformen Inhalten aus dem Weg gehen
1.2 Die interdisziplinäre Herleitung des Formalismus
1.3 Der schöpfungstheologische Hintergrund des Formalismus
1.4 Debatten über Inhalte führen
2 Die Flüchtlingskrise und der Formalismus in der Protestantischen Ethik
2.1 Ist die universalistische Gesinnung der Inhalt, die begrenzte Verantwortung die Form?
2.2 Warum der Inhalt nicht an die Form gebunden ist
2.3 Der inhaltsoffene Formalismus der Semiotik
2.4 Kann sich ethischer Universalismus aus dem Korsett der begrenzenden Form befreien?
2.5 Folgerungen
3 Digitalisierung und Corona-Krise. Wozu die Kirchen jetzt da sind. 3.1 Da sein oder im Netz sein?
3.2 Die Form des Gottesdienstes – offline oder online, digital oder analog
3.3 Kirche in der digitalen Welt: Form oder Inhalt?
3.4 Die „Form“ im Digitalen
3.5 Welche Gemeinschaft will und kann die Kirche sein?
3.6 Christlicher Glaube und formale Ambiguität
Literaturverzeichnis
Fußnoten. 2.4 Kann sich ethischer Universalismus aus dem Korsett der begrenzenden Form befreien?
3.4 Die „Form“ im Digitalen
Endnoten. Einleitung
1.1 Mit Denkformen Inhalten aus dem Weg gehen
1.2 Die interdisziplinäre Herleitung des Formalismus
1.3 Der schöpfungstheologische Hintergrund des Formalismus
1.4 Debatten über Inhalte führen
2.1 Ist die universalistische Gesinnung der Inhalt, die begrenzte Verantwortung die Form?
2.2 Warum der Inhalt nicht an die Form gebunden ist
2.3 Der inhaltsoffene Formalismus der Semiotik
2.4 Kann sich ethischer Universalismus aus dem Korsett der begrenzenden Form befreien?
2.5 Folgerungen
3.1 Da sein oder im Netz sein?
3.2 Die Form des Gottesdienstes – offline oder online, digital oder analog
3.3 Kirche in der digitalen Welt: Form oder Inhalt?
3.4 Die „Form“ im Digitalen
3.5 Welche Gemeinschaft will und kann die Kirche sein?
3.6 Christlicher Glaube und formale Ambiguität
Отрывок из книги
Lukas Ohly
Kirche und Krisen
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Die Dominanz der Form unterschlägt den Außenbezug des Denkens, als gäbe es keine Sache, die zu denken ist. Schon der Theologe Karl Barth hat die „Sache“ vor den formellen Rekonstruktionen in der Theologie retten wollen. Adolf von Harnack hatte ihm daraufhin vorgeworfen zu übersehen, dass uns Jesus Christus nur über seine kirchengeschichtlichen Reminiszenzen zugänglich ist.1 Die Frage, die sich an diese Einsicht anschließt, heißt aber, ob sich theologisches Denken in der Rekonstruktion dieser Reminiszenzen erschöpft oder ob es dahinter zu einer Sache vorstoßen kann, die sich von der Form befreit: „Bis zu dem Punkt muss ich als Verstehender vorstoßen, wo ich nahezu nur noch vor dem Rätsel der Sache, nahezu nicht mehr vor dem Rätsel der Urkunde als solcher stehe.“2 Man könnte auch fragen, ob es im Formalismus überhaupt noch eine Sache gibt, auf die sich die Formen beziehen, oder ob sich die Funktion der Sache darin erschöpft, dass sie in den Formen ausgedrückt ist. Ist also Immanuel Kants „Ding an sich“ nur eine leere Konstruktion der Erkenntnis, so dass den Geisteswissenschaften nichts anderes übrig bleibt, als in intertextuellen Querverweisen lediglich formellen Sinn zu generieren?
Es gibt eine Lösung für diese Krise. Die Hauptthese dieses Buches besteht darin, dass der Formalismus in der Theologie von innen her aufgebrochen wird. Ich erinnere also an solche Quellen in der Theologie, die zwar die Bindung von Inhalten an ihre Formen zunächst akzeptieren, dann allerdings Brechungen darin aufdecken, die feste Formen verflüssigen, um sie an theologische Inhalte anzupassen. Denn gerade weil Gott kein Gegenstand der Welt ist und es daher anderer Zugangsweisen für die Gotteserkenntnis bedarf, müssen Formen überstiegen werden, von denen man ursprünglich ausgegangen ist. Dieser Ansatz ist ein Angebot, die Formalismuskrise zu überwinden – nicht nur innerhalb der Theologie.
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