Über die Natur der Dinge
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Lukrez. Über die Natur der Dinge
Über die Natur der Dinge
Inhalt
[7]Einleitung »Nahezu unlesbar«? – De rerum natura und die Herausforderungen der Lektüre
Titus Lucretius Carus – eine (un)mögliche Biographie
De rerum natura von außen – Titel, Geschichte, philosophischer Hintergrund
De rerum natura von innen – Inhalt, Sprache und literarische Technik
[21]1. Buch: Die Grundlagen der epikureischen Physik. Lob der Venus und Inhalt des Gedichts (1–79)
[25]Wie man der religio entkommen kann (102–145)
Die Welt besteht aus unsichtbaren Atomen (265–270; 298–321)
Die Buchstabenanalogie (812–829)
Das unendliche All (958–983)
[31]2. Buch: Die Bewegung der Atome. Die Perspektive des Weisen (1–61)
[35]Das Getümmel der Atome (109–141)
Wohin Unwissenheit führt (167–182)
Die nicht wahrnehmbaren Bewegungen der Atome (308–332)
Die Formen der Atome (333–366)
Wie Atome unterschiedliche Geschmacksempfindungen erzeugen (398–407)
Das Ende unserer Welt (1144–74)
[43]3. Buch: Die Seele und ihre atomare Beschaffenheit. Lob Epikurs (1–30)
Geist und Seele und wie eine Ohnmacht funktioniert (136–167)
Wie kann auch die Seele aus Atomen aufgebaut sein? (374–395)
Über das Betrunkensein (476–486)
Warum die Seele ebenso wie der Körper sterblich ist (741–759)
Warum viele Menschen ein unglückliches Leben führen (1060–75)
[51]4. Buch: Von den Abbildern und von der Wahrnehmung. Der Dichter als Wanderer (1–44)
Ein Beweis für die Existenz von Abbildern (54–64)
Über den Geruchssinn (673–686)
Schlafende Tiere, schlafende Menschen (987–1023)
[56]Liebeswahn und Liebesleid – und was man dagegen unternehmen kann (1058–83)
Liebe muss nicht blind machen (1146–76)
Wie sich das Aussehen vererbt (1208–32)
[60]5. Buch: Kosmologie und Kulturgeschichte des Menschen. Lob Epikurs (1–90)
Die Entstehung des Kosmos (416–448)
[66]Wie das Leben auf der Erde begann (783–815)
Die Erde im Experimentalstadium (837–848)
Das Leben der primitiven Menschen (925–933; 953–959; 988–993)
[70]6. Buch: Naturerscheinungen. Lob Epikurs (1–34)
Donner und Blitz (96–120; 160–172)
Erdbeben (535–556; 596–607)
Die Pest in Athen (1252–86)
[87]Literaturhinweise. Textausgaben und Gesamtkommentare (Auswahl)
Gesamtübersetzungen
Weiterführende Literatur
Fußnoten
Endnoten
Über dieses Buch
Hinweise zur E-Book-Ausgabe
Отрывок из книги
Ausgewählt und aus dem Lateinischen übersetzt von Eva Marie Noller
Blendet man jene kritischen Perspektiven einmal aus und fragt nicht danach, was und wie Dichtung sein muss, sondern danach, was Dichtung kann, so wird deutlich: De rerum natura macht das Unsichtbare anschaulich. Die epikureische Physik basiert nämlich auf der Annahme, dass die gesamte Welt – bis hin zur Seele des Menschen – aus [8]unsichtbar kleinen Atomen aufgebaut ist. Die Herausforderung besteht nun darin, diese nicht sichtbare Ebene der Welt so zu beschreiben, dass man sie sich vorstellen und sie verstehen kann. De rerum natura wird daher der Gattung des Lehrgedichts zugeordnet, also einer Form der Dichtung, die darauf ausgerichtet ist, einem Rezipienten Wissen über einen bestimmten Sachverhalt zu vermitteln. Diese Gattung hat in der griechisch-römischen Antike eine lange Tradition,1 das Lehrgedicht des Lukrez aber ist das früheste vollständig überlieferte Lehrgedicht in lateinischer Sprache.
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Doch zuvor zum Autor selbst.
Schenkt man Hieronymus Glauben, so ist De rerum natura das Werk eines Liebeskranken. Lukrez habe in den Phasen geistiger Zurechenbarkeit daran gearbeitet. Wie kam Hieronymus zu einer solchen Annahme? Wahrscheinlich durch seine Lektüre von De rerum natura. Es scheint, als habe der Kirchenvater einen Teil besonders genau gelesen, nämlich eine Passage im 4. Buch, in der Lukrez die Liebe und die daraus entstehenden Leiden beschreibt (s. S. 56 f.). Hieronymus zieht aus dem Werk Rückschlüsse [11]auf dessen Autor, deutet es also biographisch. Ohne die eigene Erfahrung, so nahm er vielleicht an, könne es kaum möglich sein, so eindrücklich über die abgründigen und gefährlichen Seiten der Liebe zu schreiben. Wenn wir die aus literaturwissenschaftlicher Sicht fragwürdige Vermischung von Dichtung und Leben einmal außer Acht lassen – diese Form der Rezeption durch Hieronymus macht eines deutlich: De rerum natura ist ein Werk, dessen Lektüre Eindruck hinterlässt.
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