Der Große Herr und die Himmlische Frau
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Wer mit alten Kriegsveteranen nähere Freundschaft schließt, dem begegnen oft Berichte von wundersamen Errettungen, sei es durch unvermittelte Eingebungen oder durch Zufälle, die so ungewöhnlich wirken, daß sie kaum noch als Zufall bezeichnet werden können. Mag man einen oder zwei dieser Berichte als «schon irgendwie erklärbar» abtun, so treten sie doch mit solcher Regelmäßigkeit auf, daß es schwerfällt, das Phänomen als Ganzes einfach beiseite zu schieben. Es scheint, als würde die Situation des Krieges, die die Menschen bis an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit und in die unmittelbare Nähe des Todes treibt, den Schleier dünner werden lassen, der unsere normale Erfahrungswelt von dem trennt, «was sich unsere Schulweisheit nicht träumen läßt».
Dieses Buch basiert auf dem wahren Erfahrungsbericht eines amerikanischen Infanteristen aus dem Zweiten Weltkrieg. Es war vielleicht seine irische Abstammung, die John Kelly empfänglicher für «Botschaften von der anderen Seite» machte, und so erhielt er Eingebungen, die ihm und seinen Kameraden mehrfach das Leben retteten. In diesen Eingebungen taten sich zwei Wesen hervor, die er als seine «Himmelseltern» bezeichnete. Lange nach dem Krieg erfährt er zu seiner Überraschung, daß es sich bei diesen «himmlischen» Wesen um ganz reale Menschen handelt, die nicht nur ihm, sondern auch vielen anderen im Krieg geholfen haben.
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Als sich der Riegel hob, glitt die von Schrapnellen zernarbte Tür in ihren losen Angeln auf. Drinnen saßen sieben Männer herum, deren Köpfe an der Wand lehnten oder sich über Kartenspiele beugten. Deutlich konnte man im trüben Licht die riesige Kritzelei lesen, die einem von der feuchten Wand entgegensprang: Dich wird ‘s erwischen. Die beiden Männer, die an der Türschwelle standen, starrten auf die Botschaft. Regen trommelte aufs Dach und lief die Fensterscheibe hinunter.
“Hallo”, sagte der größere von den beiden und machte einen Schritt in den Raum hinein. “Ist das die Kompanie Easy?” Sein Optimismus prallte von den Wänden ab und erstarb. Das bereitwillige Lächeln verschwand aus seinem offenen, sommersprossenbedeckten Gesicht. Er stand unentschlossen an der Tür und blickte auf seinen Gefährten, einen kleinen Soldaten von olivbrauner Hautfarbe mit einem intensiven und nicht unhübschen Straßenlümmelgesicht. Auf seinem Kopf nahm sich ein Helm wie die Mütze eines Komikers aus. Der kleine Mann betrachtete rundäugig den Spruch an der Wand. “Wir sind der Ersatz.”
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“... egal was ihr macht, verteilt euch. Wer Haufen bildet, wird Feuer auf sich ziehen.” Das weiß ich alles, dachte John. Hatte Metter nicht irgend etwas Besonderes zu sagen, das er sich für diesen schmerzvollen Augenblick aufbewahrt hatte? Er verpaßte ein paar Worte. ‚Hör zu’, sagte er sich. ‚Für dieses eine Mal paß auf.’ Doch wanderte sein Geist immer wieder zu Kathy und der Parkbank zurück.
“Wie ihr wißt, ist Sergeant Drummond jetzt amtierender Leutnant. Wenn er die Pfeife bläst, ziehen wir los. Achtet auf seinen Arm. Schaut nach Handzeichen aus. Wir kriegen Artillerieunterstützung.” Seine Stimme war fest und metallisch. “Wenn wir uns der Stadt nähern, wird das Schutzfeuer aufhören. Und nun zum letzten Mal: Wenn ihr am Leben bleiben wollt, bleibt ausgebreitet! Und noch eins ... RUNTER!”
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