Отрывок из книги
Malte Stöckert
NÄCHSTER HALT: UNSTOPPABLE
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Ich habe alte VW Busse aufgekauft, sie hier rüberbringen lassen, habe sie restauriert und für gutes Geld verkauft. Das lief eine Weile richtig gut und mir hat das richtig Spaß gemacht, weil ich die VW Busse einfach liebe. Dann hatte meine Freundin einen ganz schweren Unfall und das hat mich voll aus der Bahn geworfen. Ich habe innerhalb kürzester Zeit alles verloren und meine Freundin ist dann an den Folgen des Unfalls auch gestorben.“ „Tut mir leid“, wirft Thomas betroffen und bedrückt ein. „Ist ja lange her“, führt Jan fort. „Also, das hat mich voll aus der Bahn geworfen und ich habe angefangen zu trinken und habe mich gehen lassen. Bis ich eines Tages gespürt habe, dass es so nicht weitergehen kann. Ich habe ausgerechnet diese Bar gemietet und sie sollte mein letztes Projekt werden. Ich habe mein letztes Geld zusammengesammelt und mir gedacht: Es muss doch noch andere Menschen geben, die sich so fühlen wie ich und mit denen ich mich austauschen kann. Dann würde es mir bestimmt besser gehen. Es kam aber ganz anders. Keiner wollte meine Geschichte hören, aber alle wollten in meinen Laden kommen, weil ich eben diese Atmosphäre hier geschaffen habe. Ich habe meine Gäste beobachtet, wenn sie meinen Laden verlassen, und mit der Zeit habe ich bemerkt, dass die meisten glücklich waren, vielleicht leicht beschwipst, aber doch fröhlicher, als sie reingekommen sind. Und plötzlich hat es bei mir klick gemacht und ich habe verstanden, dass das meine Aufgabe ist. Ich soll die Menschen glücklich machen. Sie sollen sich durch das, was ich erschaffe, fröhlicher fühlen. Jetzt denk‘ mal darüber nach, Thomas: Dadurch, dass ich hier meinen Laden betreibe, sind bestimmt schon viele Freundschaften entstanden, die Menschen haben sich ausgetauscht und sind glücklich nach Hause gegangen und wer weiß …“, Jan hält für einen ungewöhnlich langen Moment inne, schaut Thomas intensiv in die Augen und fährt fort: „… vielleicht sind durch mich auch schon ein paar Kinder gezeugt worden?“ Jan lächelt breit. „Wer nix wird, wird Wirt“, fügt er in sehr breitem Akzent hinzu, „und wenn er es richtig macht, dann macht er andere Menschen glücklich und inspiriert sie.“
Die beiden plaudern noch eine Weile und irgendwann verabschiedet sich Thomas und nimmt die letzten Meter bis zu seiner Wohnung.
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