Depressionen

Depressionen
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Описание книги

Lange Zeit waren Depressionen eine überschaubare Krankheitsgruppe, heute zählen sie zu den Volkskrankheiten und umfassen ein ganzes Spektrum von depressiv-affektiven Störungen. Aufgrund des hohen Versorgungsbedarfs wurden vielfältige ambulante Angebote sowie in vielen Kliniken von den Autoren initiierte Depressions-Spezialstationen zur störungsspezifischen Behandlung schwer depressiv erkrankter Menschen entwickelt. Das Buch zeigt, vor dem Hintergrund der jahrzehntelangen schwerpunktmäßigen Erfahrungen der Autoren mit depressiv kranken Menschen, die Vielfältigkeit dieses Krankheitsbildes und seiner Therapien jenseits von ICD-Stereotypien, fachlich-wissenschaftlich fundiert und in persönlichen Sichtweisen auch unter gesellschaftlichen und Zeitgeist-Aspekten.

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Manfred Wolfersdorf. Depressionen

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1 Depression, Melancholie: Historische Aspekte

Merke

2 Epidemiologische und gesundheitsökonomische Anmerkungen. 2.1 Deutschland, Europa, weltweit

Merke

2.2 Soziodemografie, Alter und Geschlecht

2.3 Abschließende Bemerkungen. Hinweis

Merke

3 Klinisches Bild. 3.1 Symptome einer depressiven Episode/eines depressiven Syndroms

Was versteht man unter einer Depression? (nach Wolfersdorf 2007)

Patientenzitate zur Depression

Psychopathologische Schwerpunkte depressiver Erkrankungen (Wolfersdorf 2014, S. 124 und S. 137)

3.1.1 Depressive Gestimmtheit

3.1.2 Depressives Denken und Erleben, Antrieb und Sprache

Persönliche Anmerkung der Autoren

3.1.3 Kognitive Störungen

Persönliche Anmerkung der Autoren

Merke

Hauptsymptome depressiver Erkrankungen: affektive und kognitive Symptome (in Anlehnung an Wolfersdorf 1992 und Faust et al. 1984)

3.1.4 Sogenannte larvierte, d. h. körperbetonte depressive Syndrome

Persönliche Anmerkung der Autoren

Persönliche Anmerkung der Autoren

3.2 Burnout-Syndrom

Persönliche Anmerkung der Autoren

Fallbeispiel: »Burnout« – typische Depression

Persönliche Anmerkung der Autoren

3.3 Depressive Syndrome

Depressive Syndrome – klinische Bilder (in Anlehnung an Faust et al. 1984 und Hole 1979)

Persönliche Anmerkung der Autoren

Persönliche Anmerkung der Autoren

Anhand verschiedener Symptomprofile lassen sich phänomenologisch v. a. folgende Unterformen der Depression beschreiben:

Fallbeispiel: Raptus melancholicus

Fallbeispiel: Agitiertheit

Fallbeispiel: Somatisierte Depression

Fallbeispiel: Rezidivierende, endogen-melancholische Depression

Depression und Leiblichkeit (in Anlehnung an Fuchs 2011, S. 39–50)

Persönliche Anmerkung der Autoren

Fallbeispiel: Therapieansatz

Persönliche Anmerkung der Autoren

Persönliche Anmerkung der Autoren

3.3.1 Geschlechtsspezifische Depressionsformen

»Männerdepression«

Persönliche Anmerkung der Autoren

Klinisches Bild einer depressiven Erkrankung bei Männern: Klinische Merkmale

Fallbeispiel: Selbstbehandlung

Persönliche Anmerkung der Autoren

Postpartale (postnatale, peripartale) Depression

Fallbeispiel: Wochenbettdepression-Hypothyreose

3.3.2 Anhaltende, sog. »chronische« Depression. Chronische Depression/Dysthymia/persistierende depressive Störung

Klinische Kriterien einer chronischen Depression

Fallbeispiel: Chronifizierte schwere psychotische Depression

Persönliche Anmerkung der Autoren

3.3.3 Depression im Lebenszyklus

Persönliche Anmerkung der Autoren

Altersdepressionen

Fallbeispiele: Altersdepression

3.3.4 Somatogene Depression, Komorbidität somatische Medizin und Depression (u. a. Kardiologie, Onkologie, Dermatologie, Gynäkologie usw.)

Fallbeispiele: Somatische Komorbidität

Somatische Komorbidität

Persönliche Anmerkung der Autoren

Parkinson-Depression

Multiple Sklerose

Post-Stroke-Depression

Epilepsie

Koronare Herzkrankheit, Myokardinfarkt

Diabetes mellitus

Persönliche Anmerkung der Autoren

Asthma bronchiale, COPD

Rheumatoide Arthritis

Grippale Infekte

Leber- und Darmerkrankungen

Krebs

Persönliche Anmerkung der Autoren

Fallbeispiel: Dengue-Fieber

3.3.5 Typologien und Sonderformen depressiver Erkrankungen

Klinische Typologie depressiver Erkrankungen (Psychopathologie, Ätiopathogenese)

Fallbeispiel:

Fallbeispiel: Beziehungsverlust – Angst

Entlastungsdepression

»Entwurzelungsdepression«

»Erschöpfungsdepression«

»Existenzielle Depression«

»Neurotische Depression«

»Umzugsdepression«

Monopolare Depressionsformen nach Leonhard

Persönliche Anmerkung der Autoren

»Atypische Depression«

Saisonale Depression

Psychotische Depression

Rezidivierende kurze depressive Störung

Bipolare Depression

Fallbeispiel: Bipolare Depression

4 Ätiopathogenese

Persönliche Anmerkung der Autoren

Persönliche Anmerkung der Autoren

4.1 Neurobiologisch-somatisches Modell. 4.1.1 Genetik

Persönliche Anmerkung der Autoren

4.1.2 Neuropathologie

4.1.3 Bildgebung

Persönliche Anmerkung der Autoren

4.1.4 Neurobiochemie

4.1.5 Neurotransmitterdysbalance, Rezeptoreffekte, Signaltransduktion

4.1.6 Neurogenese, neuronale Plastizität, neurotrophe Hypothese

4.1.7 Psychoneuroendokrinologie

4.1.8 Psychoneuroimmunologie

4.1.9 Psychophysiologie, somatische Krankheiten, Pharmaka

Somatogene Depressionen

Pharmakogene Depressionen

4.1.10 Chronobiologie

Fazit

4.2 Psychologische Modelle. 4.2.1 Psychodynamisches Modell. Persönliche Anmerkung der Autoren

Fallbeispiel: »Vaterlos«

Persönliche Anmerkung der Autoren

Persönliche Anmerkung der Autoren

Psychodynamische Themen depressiver Syndrome nach »äußeren und inneren Anlässen« (psychosozial/psychodynamisch) (Wolfersdorf et al. 2015, S. 865)

Psychodynamisch wichtige Faktoren bei der Depression (auf Grundlage von Woggon und Wolfersdorf 1993)

Paarbeziehung

Persönliche Anmerkung der Autoren

4.2.2 Kritische Lebensereignisse (Life Events), psychosoziale Faktoren/Stressoren

Persönliche Anmerkung der Autoren

Merke

4.2.3 Kognitions- und lerntheoretische Modelle

Merke

4.3 Neuropsychologie, Persönlichkeit. 4.3.1 Neuropsychologie

Merke

4.3.2 Persönlichkeitsfaktoren

4.4 Sozialpsychologische Modell (Brown und Harris), gesellschaftlich-soziologische Risikofaktoren. 4.4.1 Sozialpsychologisches Modell

4.4.2 Gesellschaftlich-soziologische Risikofaktoren

Persönliche Anmerkung der Autoren

4.5 Integrierte Modellvorstellungen – »final common pathway«

5 Diagnostik, Diagnosekriterien/operationalisierte Diagnosen, Klassifikationen, Psychometrie und Differenzialdiagnosen. 5.1 Diagnostik, Diagnosekriterien

5.1.1 Diagnosekriterien

5.1.2 Somatisches Syndrom

5.1.3 Anhaltende affektive Störungen (F34) Dysthymie

5.1.4 Atypische Depression, subdiagnostische Depressionen

5.1.5 Bipolare Depression

5.2 Klassifikationen

Häufigste Depressionsverschlüsselungen

Persönliche Anmerkung der Autoren

5.3 Doppeldiagnose-Problematik. Persönliche Anmerkung der Autoren

5.4 Psychometrie, Selbst- und Fremdbeurteilungsskalen

Persönliche Anmerkung der Autoren

5.5 Differenzialdiagnosen und Fehldiagnosen (inkl. »Resignative Trauer«) 5.5.1 Somatische Differenzialdiagnosen

Fallbeispiel: Alter und Nebenwirkungen

5.5.2 Psychiatrische Differenzialdiagnosen. Anpassungsstörung, (komplizierte, protrahierte) Trauerreaktion, Verbitterungssyndrom

Persönliche Anmerkung der Autoren

Fallbeispiele: Körperliche Erkrankung und Depression

Fallbeispiel: Frontotemporale Demenz

Fallbeispiel: Angst und Depression

Persönliche Anmerkung der Autoren

6 Therapie. 6.1 Grundprinzipien

Personenbezogene Diagnostik sowie individuelle Therapieinhalte bei Depression

6.2 Akuttherapie

Merke

Merke

6.3 Erhaltungs- und Langzeittherapie

Merke

Persönliche Anmerkung der Autoren

Behandlungsstandards und Leitlinien

6.4 Pharmakotherapie

Persönliche Anmerkung der Autoren

Beachte

6.4.1 Antidepressiva: Substanzklassen, Einteilung

Trizyklische Antidepressiva (TZA)

Tetrazyklische und chemische andersartige Antidepressiva

Serotonin-selektive Antidepressiva

Noradrenalin- und Serotonin-selektive Antidepressiva

Noradrenalin- und Dopamin-Wiederaufnahmehemmer

Melatonin- und Serotonin-selektive Antidepressiva

Multimodale Antidepressiva

MAO-Hemmer

Phytopharmaka (pflanzliche Präparate)

Beachte

Atypische Antidepressiva

Neuentwicklungen

6.4.2 Wirksamkeit. EbM-Info

Persönliche Anmerkung der Autoren

Beachte

6.4.3 Wirkpotenz im Vergleich. EbM-Info

Persönliche Anmerkung der Autoren

6.4.4 Akuttherapie

6.4.5 Auswahlkriterien

Kriterien zur Auswahl eines Antidepressivums

6.4.6 Risikofaktoren und Nebenwirkungsprofil

6.4.7 Klinisch-psychopathologisches Bild

6.4.8 Komedikation

6.4.9 Responseprädiktoren

Prädiktoren für das Ansprechen auf MAO-Hemmer

6.4.10 Unerwünschte Wirkungen von Antidepressiva

Persönliche Anmerkung der Autoren

Merke

Merke

6.4.11 Zusammenstellung der Nebenwirkungen nach Substanzklassen

Mögliche Nebenwirkungen von trizyklischen Antidepressiva

Beachte

Persönliche Anmerkung der Autoren

6.4.12 Interaktionen

Persönliche Anmerkung der Autoren

Merke

6.4.13 Kontraindikationen

6.4.14 Langzeittherapie-Erhaltungstherapie

Persönliche Anmerkung der Autoren

6.4.15 Rezidivprophylaxe

Indikationen für eine rezidivprophylaktische Therapie (modifiziert nach Greden 2001):

Beachte

Lithiumprophylaxe. EbM-Info

Merke

6.4.16 Schwangerschaft und Stillzeit

6.4.17 Beendigung von Psychopharmakotherapie: Ausschleichen von Medikation

6.4.18 Verordnungspraxis, Pharmakoökonomie, Sozialpharmakologie

Persönliche Anmerkung der Autoren

Persönliche Anmerkung der Autoren zur Therapie mit Antidepressiva

6.5 Andere biologische Therapien. 6.5.1 Schlafentzugsbehandlung (»Wach- Therapie«)

Merke

Beachte

6.5.2 Lichttherapie

6.5.3 Elektrokonvulsionstherapie (EKT)

6.5.4 Neuere biologische und experimentelle Therapieverfahren. Repetitive transkranielle Magnetstimulation

Transkranielle Gleichstromstimulation, epidurale kortikale Stimulation und Magnetkonvulsionstherapie

Vagusnervstimulation

Tiefe Hirnstimulation

6.6 Psychotherapie. 6.6.1 Grundlagen

Psychotherapeutisches Basisverhalten im Umgang mit depressiv Kranken (in Anlehnung an Wolfersdorf et al. 1982)

6.6.2 Psychodynamische Psychotherapien

Fallbeispiel:

Persönliche Anmerkung der Autoren

Wichtige Aspekte für die Psychotherapie mit depressiv Kranken:

6.6.3 Verhaltenstherapie und kognitive Verhaltenstherapie

EbM-Info

6.6.4 Interpersonelle Psychotherapie, CBASP. Interpersonelle Psychotherapie (IPT)

Ziele, Techniken und Strategien in den drei Phasen der interpersonellen Psychotherapie (IPT) am Beispiel eines Rollenwechsels (nach Schramm 2010)

Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP)

Therapieablauf

6.6.5 Weitere und neuere Psychotherapieformen. Paar- und Familientherapie

Kurz-Psychotherapie

Online-/Internet-Psychotherapie

Beachte

6.6.6 Wahl des Psychotherapieverfahrens, Wirksamkeitsvergleiche

Persönliche Anmerkung der Autoren

6.7 Begleittherapien

6.7.1 Körperliche Aktivität, »Sporttherapie«/Bewegung

Fallbeispiel: Sporttherapie

Beachte

6.7.2 Entspannungsverfahren

Fallbeispiel: Ergotherapie

6.7.3 Soziotherapie

6.7.4 Komplementär alternativmedizinische Therapieansätze

Persönliche Anmerkung der Autoren

6.7.5 Persönlichkeitsentwicklung – »Weisheitstherapie«

6.8 Kombinationstherapie – Integrierte Ansätze

Merke

Merke

Fazit

Persönliche Anmerkung der Autoren

7 Selbsthilfe – Selfmanagement; Angehörige

Angehörige – »Befriending« Persönliche Anmerkung der Autoren

Persönliche Anmerkung der Autoren

Was Angehörige wissen müssen:

8 Verlauf, Prognose, Prädiktoren und Prävention. 8.1 Verlauf und Prognose

8.2 Prädiktoren

Persönliche Anmerkung der Autoren

8.3 Prävention

8.4 Resilienz, Religion

Merke

8.5 Fazit

9 Suizidalität und Depression

Zusammenfassend: Depression und Suizidalität

Aus Briefen einer suizidalen depressiven Patientin:

10 Versorgungsfragen: Wer versorgt depressiv kranke Menschen?

10.1 Allgemeinärztliche ambulante Versorgung

10.2 Fachärztliche Versorgung

10.3 Sektorübergreifende Versorgung

10.4 Stationäre Versorgung, spezialisierte Depressionsstationen

Indikationen für die stationäre Aufnahme von Depressiven

11 Abschließende Bemerkungen

Persönliche Anmerkung der Autoren

Merke

12 Danksagung

Literatur

Sachwortregister. A

B

C

D

E

F

G

H

I

J

K

L

M

N

O

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Отрывок из книги

Die Autoren

Prof. Dr. med. Dr. h. c. (Rigas Stradins Universitate, Lettland) Manfred Wolfersdorf

.....

Über Jahrhunderte ist die Krankheit Melancholie im Kern übereinstimmend beschrieben worden. Paracelsus (sämtliche Bände Oldenbourg 1929–1933) schrieb im Band 12 (S. 42): »Melancholia ist ein krankheit, die in ein menschen falt, das er mit gewalt traurig wird, schwermütig, langweilig, verdrossen, unmutig und falt in seltsam gedanken und speculationen, in traurigkeit, in weinen etc., wie dan das gemüt an im selbs anzeigt.«

László F. Földényi (1988), ungarischer Dichter und Schriftsteller, eröffnet sein Buch im Vorwort mit dem Satz »Der Beginn unter Qualen zeugt von der Schwierigkeit des Unterfangens.« Darüber hinaus schreibt er im letzten Kapitel seiner Einführung: »Zu jener Zeit, da die Melancholie zum erstenmal als Begriff erschien, war über sie schon alles gesagt worden. Doch von Anbeginn an ist die Ungenauigkeit des Begriffs, auch der an spätere Epochen nichts ändern konnten, auffallend. Es gibt keine eindeutige oder genaue treffende Bestimmung der Melancholie. Die Geschichte der Melancholie ist auch die Geschichte einer nie zum Abschluss kommenden Präzisierung der Begriffsprägung und gerade daraus ergibt sich auch der Zweifel: sprechen wir über die Melancholie, so ist sie gar nicht Gegenstand unseres Sprechens, es handelt sich vielmehr um einen Versuch, mit den über sie geprägten Begriffen unsere eigene Lage zu erkennen.« (S. 12–13). Der Autor steigt in sein Thema dann mit einem überraschenden Satz ein: »Warum erweisen sich alle außergewöhnlichen Männer in Philosophie oder Politik oder Dichtung oder in den Künsten als Melancholiker?« Und er meint, dass dieser Satz, der aus der Schule des Aristoteles stammte, an seiner Gültigkeit bis in die heutige Zeit nichts eingebüßt habe. Das Gemüt und die Gestalt, der Geist und der Körper sowie die Melancholie sei ihre Krankheit, die Einheit der Seele und die auch den körperlichen Zustand bestimmende Vermengung der kosmischen Elemente. Das sich Auflösen und das Erkranken dieser Zweiheit sei die Melancholie und der Autor fragt, ob es denn eine ärztliche Anschauung gebe, die großzügiger und mütiger wäre. Die Melancholie als Krankheit sei, so in Anlehnung an Hippokrates, daher das »Ergebnis einer Art von Entgleisung, das Gleichgewicht von Mikro- und Makrokosmos hat sich verlagert, die Ordnung (der Kosmos) hat sich gelockert, es hat sich eine Störung eingestellt, und die betroffene Person ist nicht mehr in der Lage, den untrennbaren Gesetzen des Alls und des eigenen Schicksals zu gehorchen.« (S. 19). Weiter schreibt er: »Das Verstehen der Melancholie als endokosmogene Depression dehnt den Begriff derart aus, dass die streng objektivistische Medizin zurecht das Gefühl haben kann, dass man ihr die Basis entzogen hat. Es scheint, als ob ein schicksalhafter Relativismus nicht nur zwischen körperlichen und seelischen Krankheiten die Grenze verwische, sondern auch die Beziehung zwischen Erkrankung und Gesundheit relativieren würde.« (S. 296). Darüber hinaus führt er aus, was er unter Melancholie versteht: »Die Traurigkeit und die Angst, die den Melancholiker befallen, sind der im alltäglichen Sinne verstandenen Übellaunigkeit oder Furcht nicht gleich. Der Melancholiker ist traurig, blickt aber auch auf diese Traurigkeit: er ist sich darüber, dass es ein »sinnloses« Unterfangen ist, zu trauern, im Klaren und verhält sich zu seiner Traurigkeit wie zu einem Gegenstand. Er trauert, und dennoch hat er nichts mit seinem eigenen Zustand zu schaffen und deshalb ist er auch nicht zu trösten.« (S. 346).

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