Laut einer Befragung unter Psychologinnen und Psychologen erleben viele Menschen den Tod ihrer Eltern als belastender als etwa die eigene Scheidung oder den Verlust des Arbeitsplatzes. Wie geht man als Angehöriger mit so einer Situation um? Soll man über das Sterben, den Tod, die Beerdigung sprechen? Wie leistet man Beistand und Trost? Was kann man überhaupt machen? Ist man mehr als eine Fallakte im Getriebe des Gesundheitsapparates? Welche Herausforderungen gilt es innerhalb der Familie zu bewältigen? Der Autor setzt sich mit der Leukämieerkrankung seiner Mutter auseinander, die zu ihrem Tod führte. Er berichtet über Diagnose, Therapien, Verzweiflung, Wut und Hoffnung. Darüber, wie man die verbleibende Zeit sinnvoll nutzen kann, um dem Patienten einen würdigen Abschied zu ermöglichen und Versäumtes nachzuholen. Er versucht auch, sich auf das Leben nach dem Tod der geliebten Mutter vorzubereiten, nichts zu tun oder zu unterlassen, was er später bereuen könnte. Dieses Buch ist weit weniger bedrückend, als es sein könnte. Es soll Mut machen, ein wenig Orientierung bieten und nicht zuletzt auch sehr persönliche Einblicke gewähren, in der Hoffnung, dass es anderen helfen kann, mit einer ähnlichen Situation möglichst gut zurechtzukommen.
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Marc Frangipane. Loslassen
Loslassen
Nicht mehr besetzt
Das Schicksal
Schatten über der Elphi
Hoffnung ist stärker als Verzweiflung
Mondscheinwellen und eine Platzwunde
Weiße Kittel und lange Flure
Ungewohntes wird zur Routine
Kommunikation
Aufatmen
Frische Brise
Der Weihnachtsstern
Gute Vorsätze und schwerer Schock
Erinnerungen bleiben
Die Chance auf ein zweites Leben
Schock und neue Hoffnung
Klinische Studie
Wiebke
Der bessere Tod
Station 79
Die Entscheidung
Der Durchbruch
Der Eingriff
Das Seepferdchen
Zwischen Leben und Tod
Der Tag 0
Es geht nicht aufwärts
Die Psychologin von Station 79
Das Gästebuch
Geduld ist eine Gabe
Zurück zur Normalität
Die herrliche Leichtigkeit des Seins
Du mieser Verräter
Noch einmal nach Hamburg
Unterwegs in zwei Welten
Absturz ohne Fallschirm
Der Abschied
I am flying like a bird cross the sky
Отрывок из книги
Marc Frangipane
»Dieser Anschluss ist zur Zeit nicht besetzt. Versuchen Sie es später noch einmal.«
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Die Chemotherapie bestand aus insgesamt vier Zyklen, die jeweils rund sieben Tage dauerten. Der Oberarzt der onkologischen Station stellte meiner Mutter zur Wahl, ob sie eher eine mildere oder aggressivere Therapie haben wollte, dementsprechend wurde die Konzentration der chemischen Substanzen angepasst. Meine Mutter entschied sich für die aggressivere Variante. Damit stieg natürlich auch das Risiko für Nebenwirkungen.
Die in der Chemotherapie eingesetzten Medikamente, die in der Ärztesprache Zytostatika genannt werden, sollten die Leukämiezellen vernichten. Um die Behandlung zu kontrollieren, wurde meiner Mutter mehrfach am Tag Blut abgenommen. Ihre Arme waren irgendwann übersät von den Einstichstellen der Spritzen.
