Das Problem der Armut ist die Armut
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Marc Lindner. Das Problem der Armut ist die Armut
Das Problem der Armut ist die Armut
Vorwort
I. Vermögensschichten
a. Durchlässigkeit der Schichten
b. Auswirkungen einer Schere zwischen Arm und Reich
c. Lobbyismus und die Regel des Geldes
d. Ausnahmen der Regel
e. Problematik der Geld-Regel
f. Vergleichsproblematiken aus der Vergangenheit
II. Armut als Problem der Armut. a. Armut als Problem der Chancen(un)gleichheit
b. Armut als Problem der Verhandlungsmacht
III. Armutsoutsourcing
IV. Armutsgefahr durch nachhaltige Wirtschaft. a. Bedeutung der Arbeitskraft für die Wirtschaft
b. Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt
V. Soziale Faktoren der Arbeit
VI. Chancen einer nachhaltigen Wirtschaft
Nachwort
Отрывок из книги
Marc Lindner
Ich möchte hiermit klarstellen, dass ich persönlich nicht arme Menschen problematisiere, noch dass in den Begriffen ein Bezug zur Wertigkeit von Menschen gefunden werden kann. Wenn von dem Problem der armen Menschen die Rede ist, dann unterstelle ich, dass alle Menschen gleichwertig sind, und das Problem darin besteht, dass einige nicht den Wohlstand haben, der ihnen zusteht.
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Denn meist wird wirkungsvoller Lobbyismus von Unternehmen bzw. Wirtschaftszweigen durchgeführt, die sich dadurch wirtschaftliche Vorteile versprechen. Das Geld, welches sie dabei in die Waagschale werfen ist der Umsatz, den sie erzielen. Dieser Umsatz, so sagen sie, diene der Gesellschaft, in dem er Arbeitsplätze sichere. Deshalb können Umweltstandards fallen gelassen werden, oder erst gar nicht in Kraft treten. Arbeitsrechte, wie etwa gerechter Lohn werden als schadhaft deklariert oder Steuerzahlungen als unnötig erachtet. Fremde Technologien, die jene veralteten Denkweisen und Kernkompetenzen der etablierten Unternehmen den Markt streitig machen könnten, werden nicht gefördert, verpönt oder gar verboten. Direkt kann das Unternehmen des Lobbyisten Geld verdienen, wenn dessen Produkten Subventionen zugeschrieben werden oder das Unternehmen Aufträge erhält. Indirekt kann Geld verdient werden, indem Konkurrenzprodukte vom Markt ferngehalten werden oder dem Unternehmen Arbeitskräfte billig zur Verfügung gestellt werden. In beiden Fällen verliert der Kapitalismus einen Teil seiner effizienzsteigernden Macht, die ihm immer wieder zugesprochen wird und die diesen letztendlich rechtfertigt. Wenn in den sogenannten freien Markt eingegriffen wird, dann müssten es immer gesellschaftliche Interesse sein, wie etwa soziale Gerechtigkeit oder Umweltschutz, die in einem solchen Falle vertreten würden.
Der Lobbyismus, der aufgrund der finanziellen Strukturen fast ausschließlich von etablierten Unternehmen mit veralteten Denk- und Handlungsweisen ausgeht, weiß dies aber zu umgehen und implementiert Mechanismen, die deren Markt schützen. Es handelt sich demnach in den meisten Fällen um ein Protektorat, das den gesellschaftsorientierten Wandel unterbindet, oder möglichst lange hinauszögert. Die Gesellschaft wird bereits hier auch durch ihr Armutsproblem betrogen, und zum Teil wird auch deshalb ebendieses aufrecht erhalten, weil arme Menschen eine schwache Lobby haben.
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