Inklusionshilfe - Exklusionsrisiko
Реклама. ООО «ЛитРес», ИНН: 7719571260.
Оглавление
Marc Willmann. Inklusionshilfe - Exklusionsrisiko
Inhalt
Einleitung
1. Grundbegriffe und Diskurse
1.1 Integration und Inklusion/Exklusion
1.1.1 Ausgangslage: Die pädagogische Inklusionsdebatte
1.1.2 Der Inklusionsdiskurs in der Allgemeinen Pädagogik
1.1.3 Der Inklusionsdiskurs in der Sonderpädagogik
1.2 Integration, Inklusion und Gesellschaft: der soziologische Inklusionsbegriff
1.2.1 Soziale Integration
1.2.2 Inklusion/Exklusion
1.2.3 Inklusion und Exklusion aus Sicht der Differenztheorie
1.2.4 Exklusion aus Sicht der Ungleichheitssoziologie
1.2.5 Perspektiven für eine Theorie-Integration
1.2.6 Grenzen des analytischen Wertes von Inklusion und Exklusion
1.3 Integration/Inklusion in Erziehung und Bildung: der pädagogische Inklusionsbegriff
1.3.1 Der pädagogische Integrationsbegriff
1.3.2 Der pädagogische Inklusionsbegriff
1.3.3. »Inklusionspädagogik«: soziologische Einwände
1.4 Erziehung und Bildung
1.4.1 Erziehung
1.4.2 Bildung
1.5 Behinderung und sonderpädagogischer Förderbedarf
1.5.1 Behinderung
1.5.2 Sonderpädagogischer Förderbedarf
2. Theorieperspektiven
2.1 Materialistische Behindertenpädagogik (Wolfgang Jantzen, Georg Feuser)
2.1.1 Überwindung der Reduktion von Behinderung auf Natur und Schicksal – Isolation
2.1.2 Tätigkeit
2.1.3 Lernen und Entwicklung
2.2 Theorie integrativer Prozesse und ihrer Didaktik (Helmut Reiser)
2.2.1 Integration als dynamisches Mehrebenen-Prozess-Modell
Komplexitätsebenen integrativer Prozesse
Integration als dynamische Balance dialektischer Gegensatzeinheiten
2.2.2 Zur Theorie des gemeinsamen Unterrichts (»Integrative Didaktik«)
Empirische Untersuchungen zur Praxis des integrativen Unterrichts
Zielsetzungen und Komplexitätsebenen des gemeinsamen Unterrichts
Das Modell der Themenzentrierte Interaktion als Beitrag zu einer integrativen Didaktik
2.3 Pädagogik der Vielfalt (Annedore Prengel)
2.4 Theorie der trilemmatischen Inklusion (Mai-Anh Boger)
3. Forschungsstand
3.1 Pädagogische Förder- und Forschungsparadigmen
3.2 Versäumnisse und methodische Schwierigkeiten der Forschung
3.3 Etappen der schulischen Integrations- und Inklusionsforschung
3.3.1 Erste Etappe: Wissenschaftliche Begleitforschung zu integrativen Modellversuchen (1975–1989)
3.3.2 Zweite Etappe: Ausdifferenzierung der Integrationsforschung (1990–2009)
3.3.3 Dritte Etappe: Von der »Integrations-« zur »Inklusionsforschung« (ab 2009)
3.4 Entwicklungstrends und aktuelle Schlüsselthemen der Forschung
3.5 Offene Fragestellungen und Perspektiven für die Forschung
4. Pädagogische Praktiken
4.1 Theorie-Praxis-Relationierungen in der Sonderpädagogik
4.2 Pädagogisches Handeln als Inklusionshilfe und Exklusionsrisiko
4.2.1 Didaktisches Handeln im (gemeinsamen) Unterricht
4.2.2 Sonderpädagogische Förderung
4.2.3 Das Modell einer integrativen Didaktik mit therapeutischen Implikationen: Themenzentrierte Interaktion
Das Vier-Faktoren-Modell der Unterrichtsanalyse
Unterricht als dynamische Balance von Gleichheit und Verschiedenheit
Der didaktische Umgang mit Störungen
Unterrichtsstörungen: pädagogisch-therapeutische Aspekte
4.3 Pädagogische Professionalisierung
4.3.1 Pädagogik als Handeln in Ungewissheit
4.3.2 Sonderpädagogisches Fallverstehen und Arbeitsbündnis
4.3.3 Sonderpädagogik als »inklusionsorientierte« Serviceleistung
4.3.4 Professionalisierung für die Inklusion: reflexive Sonderpädagogik
Literatur
Отрывок из книги
Die Autoren
Univ.-Prof. Dr. Marc Willmann leitet den Arbeitsbereich Pädagogik bei Gefühls- und Verhaltensstörungen mit dem Schwerpunkt schulische Erziehungshilfe an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
.....
Die zum Teil emphatische normative Forderung nach Bildungsgerechtigkeit geht sehr eng mit der Gefahr einher, schulische Inklusion als Ideologie zu zementieren, bei der die Kritik pädagogischer Selektionsmechanismen nicht hinreichend rückgekoppelt wird an die immanenten Widersprüche und die sozialen Exklusionsmechanismen in einer funktional ausdifferenzierten Gesellschaft. Die Tendenz einer pädagogischen Idealisierung und Ideologisierung von Inklusion liegt zum einen darin begründet, dass der inflationäre Gebrauch zu einer Inhaltsleere des Inklusionsbegriffs geführt hat. Zum anderen hat sich gerade in pädagogischen Fachkreisen eine weitestgehend a-historische und a-theoretische Inklusionsdebatte eingenistet, die zu einer Versimplifizierung von an sich hochkomplexen Fragestellungen tendiert. Die Pauschalität und Oberflächlichkeit vieler Diskussionsbeiträge verstärkt die Polarisierung von Positionen und mündet in einer Art Glaubenskrieg, bei der sich zwei gegensätzliche Konfessionen – »Inklusionisten« und ihre »Gegner« – unversöhnlich gegenüberstehen.
Vor dem Hintergrund dieser Ausgangslage zielen die vorliegenden Überlegungen zunächst auf eine soziologisch rückgekoppelte Diskussion der beiden Leitbegriffe Integration und Inklusion vor dem Hintergrund der zentralen (sonder)pädagogischen Grundbegriffe Erziehung und Bildung sowie Behinderung und sonderpädagogischer Förderbedarf ( Kap. 1). Auf der Grundlage dieser begriffssystematischen Vorarbeiten werden im zweiten Kapitel vier Theorielinien entfaltet und daraufhin untersucht, welchen Beitrag sie leisten können zu einer noch ausstehenden pädagogischen Theorie der Inklusion ( Kap. 2). Das dritte Kapitel rekonstruiert den Stand der schulischen Integrationsforschung in drei Etappen von den Anfängen bis in die Gegenwart ( Kap. 3). Im letzten Kapitel werden schließlich die praktischen Implikationen herausgestellt, die sich aus Theorie und Forschung für die schulische Integration und Inklusion ableiten lassen. Die pädagogischen Praktiken werden untersucht unter der Leitdifferenz von Inklusionshilfe und Exklusionsrisiken ( Kap. 4).
.....