Cicero: Vom höchsten Gut und vom größten Übel - De finibus bonorum et malorum

Cicero: Vom höchsten Gut und vom größten Übel - De finibus bonorum et malorum
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Описание книги

Der begnadete Rhetoriker Cicero geht in seiner Schrift «Vom höchsten Gut und vom größten Übel» den grundlegenden ethischen und philosophischen Fragenstellungen nach: Was ist Glück? Was ist wichtig? Wie unterscheide ich zwischen richtigem und falschem Handeln? Cicero erläutert seine Position anhand fiktiver Streitgespräche, in denen er zwischen der Rolle des Redners und des Zuhörers wechselt. Besonders intensiv geht er auf die Lehre der Epikureer und der Stoiker ein, deren Für und Wider ausführlich zur Sprache kommen. Dieses E-Book enthält eine vollständige deutsche Ausgabe des Werkes «Vom höchsten Gut und vom größten Übel» von Marcus Tullius Cicero.

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Marcus Tullius Cicero. Cicero: Vom höchsten Gut und vom größten Übel - De finibus bonorum et malorum

Inhalt

Erstes Buch

Zweites Buch

Drittes Buch

Viertes Buch

Fünftes Buch

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Titelseite

Erstes Buch

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Kap. XI. (§ 37.) Damit dürfte über die glänzenden und ruhmvollen Thaten grosser Männer hier genug gesagt sein, und ich werde bald eine passendere Gelegenheit haben, um die Richtung aller Tugenden nach der Lust hin darzulegen. Jetzt will ich erklären, was und welcher Art die Lust selbst ist, um die irrigen Meinungen Unerfahrener zu beseitigen und zu zeigen, wie ernst, entschlossen und streng jene Lehre ist, die man für wollüstig, verzärtelt und verweichlicht zu halten pflegt. Denn wir suchen nicht blos jene Lust, die durch ihre Süssigkeit die Natur von selbst erregt und von den Sinnen angenehm empfunden wird, sondern vor Allem die Lust, welche man durch die Entfernung allen Schmerzes empfindet. Denn wenn man vom Schmerz erlöst wird, so erfreut man sich gerade an dieser Befreiung und Leere von aller Unannehmlichkeit; Alles aber, dessen man sich erfreut, ist eine Lust, so wie Alles, was uns verletzt, ein Schmerz ist. Deshalb kann die Befreiung von allem Schmerz mit Recht eine Lust genannt werden. So wie der durch Speise und Trank gestillte Hunger und Durst lediglich mittelst der Beseitigung des Unangenehmen die Lust zur Folge hat, so bewirkt überall die Beseitigung des Schmerzes als Folge die Lust.

(§ 38.) Deshalb nahm Epikur kein Mittleres zwischen Schmerz und Lust an, weil gerade jener Zustand, wo man von allen Schmerzen frei ist und welcher Manchem als das Mittlere erscheint, nicht blos eine Lust, sondern sogar die höchste Lust ist. Jedweder, der sich erregt fühlt, muss entweder in Lust oder in Schmerz sich befinden. Mit der Beseitigung aller Schmerzen ist aber nach Epikur die höchste Lust erreicht; man kann dann wohl die Art der Lust noch wechseln und unterscheiden, aber sie nicht mehr vergrössern und erweitern.

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