Stehaufmännchen - Die Kraft zu leben
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Margarithe W. Mann. Stehaufmännchen - Die Kraft zu leben
Vorwort
Kinderjahre
Mädchenjahre
Veränderungen
Meine Sonnenburg und ich
Erste Begegnung
Der Krieg
Einmal alles vergessen
Vier minus zwei
Ein Fehler und ein Umzug
Vor sich selber weglaufen
Enttäuschung, … und irgendwann ein Kurzschluss
Irrwege und Überraschungen
Mein kleiner Mann
Über den eigenen Schatten springen
Wann und wo endet der Irrweg?
Keine andere Wahl
Geschieden ja, alles vorbei?, nein
Der Spatz in der Hand ist besser als die Taube auf dem Dach
Zeit der One – Night - Stands und Bratkartoffeln
Unvergessene Zeit - Lohra -
Impressum
Отрывок из книги
Titel
Vorwort
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Nun haben wir zwischen den Schultagen und Prüfungen hin und wieder freie Tage, damit wir für die restlichen Prüfungen lernen können. Am Freitag, den 29. Mai 1970 haben wir das letzte Mal UTP, so wird dieser Tag nach damaliger Auffassung zu einem der glücklichsten Tage meines Lebens überhaupt, … es ist nun endlich vorbei. Anfang Juni steht dann noch das Fach Deutsch auf dem Programm, das ist nun wieder ein Kinderspiel für mich. Ich weiß noch, dass im Fach Deutsch meine Mutter einmal hospitiert hat, wir haben die Inhaltsangabe des Buches „Die Gewehre der Frau Carrar“ als Hausaufgabe auf, … und zwar schriftlich. Ich weiß nicht, dass meine Mutter zum Unterricht kommt um zuzuhören, ich habe diese Hausaufgabe nicht gehabt, ich weiß allerdings nicht mehr warum. Der Lehrer ruft unseren Musterknaben auf und bittet um Vorlesung des Buchinhaltes, er erhält eine „2“. Ich komme anschließend an die Reihe, ich habe aber nichts dergleichen im Heft stehen, ich tue notgedrungen so, als würde ich vorlesen, und, … kriege eine „1“. Ich kann von Glück reden, dass der Lehrer das Heft nicht zu sehen verlangt hat, es hätte blöd ausgehen können. Übrigens habe ich mein Aufsatzheft aus der Schulzeit abgeben müssen, man wollte es in den anderen Klassen vorzeigen und mir nach Beendigung der Schulzeit zurückgeben, aber ich habe es nie wieder gesehen, geschweige denn erhalten. In Literatur ziehe ich als Prüfungsaufgabe den „ Zauberlehrling“, Rezitation und Inhaltserklärung, ich schließe auch hier mit „1“ ab, so dass der Gesamtabschluss der Prüfungen mit der Note „2“ ausfällt. Ich bin ganz zufrieden, meine Eltern auch, so endet für mich am 27. Juni 1970 die Schulzeit und ich bin der Meinung, alles lernen hat ab sofort ein Ende. Na, ja, zu dieser Zeit glaubt man das eben noch und weiß es nicht besser. Erstmal freuen wir uns auf unseren geplanten Abschlussabend im „Kumpel“ und auf die darauffolgenden Ferien. Unsere Lehrer haben wir zum Fest auch eingeladen, sie kommen gern. Es ist ein schöner Abend, wenn auch mit etwas gemischten Gefühlen, wenn man ehrlich zu sich selber ist. Es fällt uns allen nicht leicht sich für immer zu trennen, um neue Wege zu gehen. Man war daran gewöhnt, jeden Tag in der Schule zusammen zutreffen, auch nach dem Unterricht. In den Ferien sah man sich öfter und verbrachte gemeinsame schöne Stunden in den Arbeitsgemeinschaften, beim Sport oder im Jugendclub. Nun kommt der nächste Abschnitt im Leben mit neuen, ganz anderen Aufgaben, das Kapitel Schulzeit ist zu Ende und schon bald Vergangenheit. Wie schön und sorglos diese Zeit ist, … das weiß man erst wenn sie schon lange vorbei ist.- Im Juni 1970 zieht Tante Lena wieder bei uns aus, irgendwie kann sie mit meiner Mutter keinen gemeinsamen Nenner finden, was nach dem Tod von Onkel Tristan noch problematischer geworden ist. Sie bleibt aber hier in Seelstein und zieht in die Brunnengasse.
Auch 1970 arbeite ich wieder zwei Wochen im Krankenhaus, diesmal bin ich diese ganze Zeit über im Labor und habe sogar unter Aufsicht ein paar Laboruntersuchungen machen dürfen, aber ich kann mir immer noch nicht vorstellen, diesen Beruf schon bald erlernen zu müssen, um mein Geld damit zu verdienen. Es steht aber tatsächlich fest, dass ich nach Halle gehen soll, meine Mutter hat wirklich alles fest gemacht, ich hoffe trotzdem, es möge vielleicht doch nicht dazu kommen. Mein Papa hilft mir in dieser Sache leider auch nicht, er ist ein Mensch, der mit niemanden Streit haben möchte, ... und mit meiner Mutter schon gleich gar nicht, die halt doch irgendwie das Familienzepter schwingt. -
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