Das Versagen der Kleinfamilie
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Mariam Irene Tazi-Preve. Das Versagen der Kleinfamilie
Inhalt
[9] Vom Leiden an der Kleinfamilie. Eine Einführung
[19] Was hat die Liebe damit zu tun. Grundbegriffe und Theorie
Von der Liebe
Familie. Begriff und Historisches
Begriff
Historisches zur Ehe
Mythos Kleinfamilie und die Geschlechterfrage
Definition von Patriarchat
Matriarchat und Matrilinearität
Die Kritische Patriarchatstheorie
[39] Kapitel 1. Die Mutterfalle18
Der öffentliche Diskurs
Meine These und die feministische Forschung zur Mutterschaft
Mütter in der Falle
Was geschieht mit der betreuenden Mutter?
[51] Was geschieht mit dem Körper der Mutter? Die Reproduktionstechnologie
[55] Wo stehen wir?
[57] Kapitel 2. Politik und Familie. Die kleinste Zelle des Staates und das Tabu der Gewalt
Das Tabu der Gewalt und Zwang
Politik und Familie und Familienpolitik
[66] Cui bono?
Politik nicht-patriarchal verstanden
[75] Kapitel 3. Die Vereinbarkeitslüge67
Die Trennung von Produktion und Reproduktion
Die Problematik – Erwerbssystem und Familie
Betroffenheit von Frauen
Betroffenheit von Männern
Die moderne Arbeitskraft
Paradigmen der Sozial- und Parteipolitik
Voraussetzungen der Debatte um die Vereinbarkeit
Das Schlagwort „Vereinbarkeit“
Das Schlagwort „Wahlfreiheit“
Das „Wohl der Kinder“ und die Kinderbetreuung
Der „Geburtenrückgang“ und die Bevölkerungspolitik
[94] Die Lüge der Vereinbarkeitsdebatte
[95] Kapitel 4. Die Wirtschaft mit der Familie
Das Private ist Ökonomie – Familie und Haushalt
[99] Was bedeutet neoliberales Wirtschaften?
[104] Was passiert mit der Arbeit?
Alternative Ökonomieansätze
[117] Kapitel 5 „Neue“ oder „alte“ Väter?
Historische Aspekte
[119] Gesellschaftliche Vaterbilder und männliche Identität
Väterlosigkeit und neue Väter
Erziehung zum Mann
Politik zu Vaterschaft
Die Väterrechtsbewegung
Der Backlash
[135] Kapitel 6. Die Sache mit der Sexualität
Zwang zur Heterosexualität
Die Männer
Die Frauen
Homosexualität und Ehe
Sexuelle Treue und Prostitution
Der Mythos von der Freiwilligkeit und Legitimität von Prostitution
Triebabfuhr oder der Freier als Tabu
Das „Menschenmaterial“ und Methoden der Prostitution
[151] Kapitel 7. Familie als matrilineare Verhältnisse
Alternative Modelle
Skizze des matriarchalen Verständnisses von Familie
Bedeutung der Matrilinearität für unsere Kultur
Vaterschaft matriarchal verstanden
Lernen und Erinnern anderer Konzepte
Indigene in Europa
Die matrilineare Ordnung lebt
[169] Kapitel 8. Warum versagt das System Kleinfamilie wirklich?
[173] „Neu-Familien-Sprech“
Wie sieht das Versagen der Familie wirklich aus?
Das Festhalten an der Ehe und am heterosexuellen Liebesmythos
Hohe Scheidungsraten und Trennungen von Partnerschaften als Zeichen der Brüchigkeit
Der Therapiemarkt und die überhöhten Ansprüche an die Partnerschaft
Die Überforderung der Mutter oder das deutsche Mutterbild
Die widersprüchliche Rolle der Väter
Die Familie als Gewaltschauplatz
Warum hält sich der Glaube an die Kleinfamilie so hartnäckig oder: Wer hat davon einen Vorteil?
Wie gestaltet Familie die Gesellschaft?
Andere Modelle – matrilineare Verhältnisse
Warum scheitert die Kleinfamilie wirklich?
[191] Und was sollen wir jetzt tun, fragen meine Freundinnen und Freunde
Das Patriarchat in uns selbst
Konkrete Vorschläge für alternatives Zusammenleben
[197] Worum geht es also?
[199] Nachwort. Mein Familienname. Vom Exil durch Patrilinearität
[203] Danksagung
[205] Literatur
Zeitschriften, Periodika
Anmerkungen
Отрывок из книги
Das Leiden an der Liebe bis in alle Trostlosigkeit.
Erika Pluhar
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Riane Eisler (2006) geht in ihrer Arbeit der kulturübergreifenden Geschichtswissenschaft von zwei grundlegend unterschiedlichen kulturellen Mustern aus. Das „dominatorische(n) Modell(s)“ der „traditionelle(n) Familie“ sei durch die autoritäre Sozial- und Familienstruktur gekennzeichnet. Familienstrukturen können nämlich matrilinear oder patrilinear gestaltet sein, d.h. Lokalität und Name folgen entweder der Mutter oder dem Vater.
Die Theoretikerin und Psychoanalytikerin Luce Irigaray (1989) hat das Schicksal der in Patrilinearität lebenden Frau anschaulich nachgezeichnet; in einem ersten Schritt gelte es anzuerkennen, dass unsere Ordnung und Moral darauf beruhe, dass die Tochter von der Mutter getrennt und quasi-exiliert in die Familie des Ehemannes gepflanzt wird. Wie in der Tragödie des Sophokles beschrieben, beruhe dieser Vorgang auf einem gewaltsamen Raub einer Frau [29] durch einen Mann. Die Liebe der Mutter zur Tochter werde im Patriarchat unmöglich gemacht und in einen „Zwangskult“ umgewandelt, einen Kult gegenüber den Kindern ihres rechtmäßigen Ehemanns und gegenüber ihrem Ehemann als männlichem Kind. Die Auslöschung der weiblichen Genealogie in der männlichen sei nach Irigaray eine Schuld, die eine Ethik zwischen den Geschlechtern verunmögliche. Die solcherart konstruierte Familie diene allein dem Erhalt von Besitz, dem Eigentum an Vermögen und Kindern. Sie könne daher kein Ort des Respekts vor individuellen Unterschieden sein. Hier verkehren sich die Rechte von Frauen vollständig in Pflichten: die Pflicht zu gebären, sexuelle Pflichten etc.
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