Domino II
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Mario Worm. Domino II
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Отрывок из книги
1. Kapitel
Eins hatte er jedenfalls erreicht, er saß nicht mehr in diesem ostdeutschen Bunker fest, sondern war nach Westberlin, in die Justizvollzugsanstalt Moabit überführt worden. Das war ja auch sein gutes Recht als deutscher Staatsbürger! Oder doch Argentinier? Nein, Deutscher! Alles, bloß nicht in den Fängen des kränkelnden Kommunismus gefangen sein! Dabei war es doch schon ein Anflug von Ironie, dass ihn eben jetzt diese rote Bagage verfolgte. Zwei Jahre später würde man den sogenannten Staatsratsvorsitzenden vier Zellen weiter, abgeschirmt von den anderen Insassen, einquartieren. Die breite Masse wird am Bildschirm verfolgen können, wie sich der Volkszorn entlädt, indem man die Straße Alt Moabit säumt und wie wild auf das Dach des Autos klopft, worin der wohl populärste Gefangene sitzt, den dieser Knast jemals gesehen hat. Doch der Unterschied zwischen Erich Honecker und Christian Koch bestand zumindest in der Hoffnung, dass er, Koch, dieses Gemäuer wesentlich früher verlassen würde als der ehemalige Staatschef. Aber die geschichtlichen Abläufe sind an diesem Januartag für Koch noch nicht erahnbar. Er war nur von einem überzeugt, die Organisation würde ihn rausholen, über kurz oder lang. Schließlich wusste er zu viel, hatte aber dichtgehalten, dem Ehrenkodex gehorchend nur preisgegeben, was sie ohnehin schon wussten, geschwiegen, sowohl in den Verhören drüben, wie auch bei denen hier.
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Kaltenbrunners Wut kannte keine Grenzen: »Man, sie scheißen sich ja gleich in die Hosen. Was sind sie denn für eine jämmerliche Gestalt? Da war ihr Bruder ja wohl aus anderem Holz geschnitzt. Hatten sie verschiedene Väter? So, nun verraten sie mir mal, ob sich das wirklich alles so abgespielt hat und warum drei deutsche Männer nicht mit ein paar versprengten Russen fertig wurden!« Wie gelähmt antwortet Koch nicht, sondern nickt nur bestätigend. Doch Kaltennbrunner lässt nicht locker, ist außer sich vor Wut.
»Haben sie nicht mal einen Eid geschworen? Vergessen? Los, aufsagen!«
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