Vom Essen und Lieben

Vom Essen und Lieben
Автор книги: id книги: 2306465     Оценка: 0.0     Голосов: 0     Отзывы, комментарии: 0 97,57 руб.     (1,06$) Читать книгу Купить и скачать книгу Электронная книга Жанр: Языкознание Правообладатель и/или издательство: Bookwire Дата добавления в каталог КнигаЛит: ISBN: 9783738056983 Скачать фрагмент в формате   fb2   fb2.zip Возрастное ограничение: 0+ Оглавление Отрывок из книги

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Описание книги

Diese Menschen sind keine Helden, sie sind noch nicht alt und nicht mehr ganz jung. Ihr Handeln ist nur scheinbar alltäglich und nicht immer logisch. Sie kämpfen sich durchs Leben und haben Sorgen, Träume und Wünsche. Doch egal was sie auch tun, alles dreht sich ums Essen und um die Liebe. Sie essen, während sie der Liebe nachjagen, die ihnen fehlt, und die sie nicht finden. Sie essen, wenn sie lieben, oder sie denken an die Liebe, während sie essen. Auf der Suche nach dem Glück scheinen sie an sich und an ihrer Umwelt zu scheitern.

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Marita Brenken. Vom Essen und Lieben

Viehfuß-Uphoff

Ruth

Blaszczykowski

Tante Isi und Röschen

Liselotte

Wenzel

Belinda el Anmar

Pulina

Impressum

Отрывок из книги

Titel

Viehfuß-Uphoff

.....

Ich bin der Meinung, die Mädels werden viel zu sehr verwöhnt. Die können sich ihre Nudeln doch mal selber kochen. Oder die Tiefkühlpommes in den Backofen schmeißen. Aber nein, Nele will wenigstens eine gute Mutter sein, wenn sie schon keine gute Ehefrau mehr ist.

Also gut, das ist das Schlafzimmer. Das Wohnzimmer habe ich fast so gelassen, wie es war, mit der karierten Eckcouch, dem flachen dreieckigen Tisch davor, mit den vielen kleinen Klemmlampen an den Bücherregalen, die sich durch den Raum ziehen, und mit den Eiern auf den Fensterbänken. Ja, Eier, das klingt komisch. Ich bin immer sehr vorsichtig, wenn ich die zarten Eier abstaube. Sie sind das Vermächtnis meiner Mutter. Es war zuerst eine Spinnerei, dann war es eine Sucht. Meine Mutter bemalte ausgeblasene Hühnereier mit Miniaturen großer Meisterwerke. Sie malte van Gogh in klein, genauso wie Klimt, Chagall, Matisse und Tintoretto. Es dauerte ewig, bis so ein Ei fertig war. Sie malte mit Lupe und rauchte dabei etliche Zigaretten. Am Ende wurden die Eier versiegelt und bekamen einen kleinen hölzernen Eierbecher, der aussah wie ein Dreifuß, der auf dem Kopf steht. So landeten diese Kunstwerke auf unseren Fensterbänken. Aber nicht nur. Der ganze Viehfuß-Uphoff- Clan litt unter einer Eierplage. Meine Mutter versorgte alle mit ihren bemalten Eiern. Nicht mit den großen Kunstwerken, aber mit kleinen, einfachen Bildchen, oder mit vielfältigen Mustern und Ornamenten. Sie malte Weihnachtsmänner, Osterhasen, Schmetterlinge, Blumen und Gartenzwerge. Mutter verschenkte ihre Eier zu jeder Gelegenheit und zu jedem Fest, sie verkaufte sie auf dem Weihnachtsmarkt und auf dem Trödel. Aber noch mehr als der Viehfuß-Uphoff -Clan litten ich und mein Vater. Jeden Sonntagmorgen mussten wir zehn glatte, schneeweiße, wohlgeformte Eier für meine Mutter ausblasen, und wehe es ging eines davon kaputt. Zum Frühstück gab es dann Kaffee, Toastbrot und Ei. Es gab Rührei mit Schnittlauch oder mit Pilzen, es gab italienische Frittata mit Kräutern oder Zucchini, oder es gab Eierkuchen mit Nutella und Marmelade. Als ich fünfzehn war, gewöhnte ich mir an, sonntags erst im Morgengrauen von meinen Kneipentouren oder von meinen Freundinnen nach Hause zu kommen. Ich polterte laut die Treppen hinauf, und schlug meine Zimmertür zu, so dass ich sicher sein konnte, dass meine Mutter erwachte und mich hörte. So konnte ich bis zum Mittagessen schlafen und entging dem Eierausblasen und den Frühstückseiern. Meine Mutter hat mir durch ihre Verrücktheit den Genuss eines Frühstückseies gründlich vermasselt. Ich esse keine Eier. Schon lange nicht mehr. Nele versteht das nicht. Sie versucht, mir das Eieressen wieder beizubringen. Sie ist hartnäckig und schafft es bestimmt. Sie meint, Eier sind gesund und steigern die Potenz. Aber ich denke, sie kann sich nicht beschweren, auch wenn ich keine Eier esse. Wenn ich Fred und Nele besuche, begegne ich natürlich auch den Eiern meiner Mutter. Sie stehen im Vitrinenschrank und hängen in den Zimmern der Kinder von der Decke herab. Ich bin Patenonkel von den beiden. Ich habe ja keine eigenen Kinder. Und Fred ist mein bester Freund. Noch.

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