Buchenherz

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Marko Ferdinand. Buchenherz
Отрывок из книги
Es war Nacht. Matt schien das Mondlicht vom dunklen Firmament, von zahllosen Sternen begleitet. Im Zentrum des Himmelsgewölbes dominierten die derzeit sichtbaren Sternbilder der Célesten den nächtlichen Himmel. Während das Sternbild der Krone, das dem Götterfürsten Solthûr geweiht war, sich schon dem Horizont näherte und bald nicht mehr zu sehen sein würde, waren Banner und Schale, Zeichen der Götter Ethana und Athmos, noch mitten im Kampf um den höchsten Platz am Himmel, den der Götterfürst nun schon seit einigen Wochen geräumt hatte. Die Bilder der drei übrigen Célesten würden erst in einigen Monaten wieder am Himmel auftauchen. Doch auch die Götter zollen der Zeit Tribut, und so würde es nur noch einen Tag dauern, bis die Schale das Banner vertrieben haben und der Monat Athmos beginnen würde.
Vom hellen Licht des Mondes und der Sterne erleuchtet, lag dichter, warmer Nebel über dem Wald wie ein Gespinst aus Licht. Es war nicht einer dieser unfreundlichen, grauen, kalten und beängstigenden Nebel, wie er in den Städten der Menschen hin und wieder anzutreffen war, sondern ein freundlicher Begleiter des nächtlichen Wanderers, eine dünne, aber dennoch angenehm warme Decke aus winzigen Wassertropfen. Ein Besucher aus anderen Teilen des Kontinents Dorimar – oder sogar aus anderen Teilen der Welt Mandril, dessen größte Landmasse Dorimar war, – hätte sich über den Nebel sicherlich gewundert, doch für die Bewohner dieses Waldes war er ein vertrautes Phänomen, ein freundlicher alter Bekannter. Sie wären auch sehr erstaunt gewesen, wenn ein Besucher eine Bemerkung darüber verloren hätte, wie anders dieser Nebel war, wie wenig er mit dem klammen Unwohlsein gemeinsam hatte, das der Besucher sonst mit einem abendlichen Nebel verband, denn sie kannten es nicht anders. Die Nebel eines Waldes, in dem Feen, Dryaden und Elfen lebten, waren immer freundlich.
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„Er hat sich die Einfassung aus Silber wieder zurückgeholt“, beantwortete Feodali Dalewinas Frage. „Aber der Reihe nach. Als er ging, versprach der Magier, er würde alles tun, um einen Teil seiner Schuld bei ihnen zu begleichen. Wenn sie also jemals seine Hilfe bräuchten, sollten sie die Feuerlilie benutzen, um ihn zu finden. Er hatte wohl irgendeinen Zauber auf das Schmuckstück gelegt. Einige Jahre später war dieser Zeitpunkt gekommen, denn ein verhängnisvolles Übel hatte unseren friedlichen Wald heimgesucht. Eine grausame Ter’caala, die des Nachts umging, um das Blut der Lebenden zu trinken!“
Ein kalter Schauer lief Dalewina über den Rücken. Wenn sie sich auch zuweilen nach Abenteuern sehnte, dies war eine Kreatur, der sie sicherlich nicht begegnen wollte!
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