Disziplin!
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Marli Huijer. Disziplin!
Disziplin!
|4|Impressum
Menü
|7|Inhalt
|9|Einleitung
Vom Lernen bis zur Selbstkasteiung
|23|1. Der spielende Mensch
|26|Persönliche Freiheit
Die antiautoritäre Erziehung
|33|Lockerung der moralischen Grundsätze bezüglich Sex, Alkohol und Drogen
Anti-Materialismus
|39|Mehr als nur ein homo ludens
|41|2. Angst vor der Disziplin
Widerwille gegen militärische Disziplin
Die Geburt der modernen militärischen Disziplin
Der militärische Traum einer Disziplinargesellschaft
„Die Kehrseite der Demokratie“
Nach dem Maschinenmenschen
Pluralität
|55|3. Disziplin als zweite Natur
Disziplin und Erziehung
Disziplin und Gewohnheit
Disziplin und Überwachung
|67|Die postdisziplinäre Gesellschaft
|71|4. Überleben im materiellen Überfluss
Kapitalismus und Disziplin
Kapitalismus und Freiheit
Die Disziplin der Scheckkarte
|83|5. Überleben in einem Meer an Zeit
Zeitüberfluss
Disziplin und Diskontinuität
|96|Neue zeitliche Disziplinarmechanismen
|99|6. Liebe und Überfluss
Die Ehehölle
|104|Der sichere Hafen der Zuneigung
Weder Himmel noch Hölle
Freiheit als Selbstdisziplin
|115|7. Eine Masse Menschen
Altamont Free Concert
Die Menschenmasse
Offene und geschlossene Massen
Autoritativ
Demokratische Mitbestimmung
|133|8. Eine gesellschaftliche Kluft – Selbstdisziplin: ja oder nein
Die differenzierte Gesellschaft
Neue soziale Leitern
Ein „vernünftigerer“ Zivilisationsprozess
|147|9. Die Schuld des Neoliberalismus
Das „fette Ich“
|153|Doppelte Disziplinierung
Moralische Werte
Neue horizontale Grenzen
|159|10. Die Befriedigend-Kultur
Ein Misthaufen
Die Achtundsechziger sind an allem schuld
Die notwendige Wende
|171|Simpel und unwahr
|173|Alle Herrlichkeiten des Lebens
|175|11. Üben, üben und nochmals üben
|177|Kulturkrise
Üben
|180|Attraktoren, Trainer und Trainingsprogramme
|182|Der menschliche Mangel
Askesis
Vertikale Verbindungen
|191|12. Die Delegierung der Disziplin ans nichtmenschliche Netz
Göttliche Verlockungen
Freiheit
Jeder ein Odysseus
|205|13. Die Delegierung der Disziplin ans menschliche Netz
Das zwischenmenschliche Beziehungsgeflecht
Das Gespenst der unsichtbaren Machtstrukturen
Gegenseitiges Delegieren von Disziplin
|217|Menschen und Dinge
|218|Politik
|223|Zum Schluss
Formen der Disziplin
Zur Anregung
Wie kann man im Überfluss gut leben?
|230|Wie kann man die Kluft zwischen Menschen mit und Menschen ohne Selbstdisziplin schließen?
|231|Wie soll man die Disziplin auf Menschen oder technische Artefakte übertragen?
|232|Wie können wir es vermeiden, gegen unseren Willen diszipliniert zu werden?
|233|Danksagung
|235|Anmerkungen
|251|Bibliographie
Informationen zum Buch
Informationen zur Autorin
Отрывок из книги
|3|Marli Huijer
Aus dem Niederländischen
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Was also verstehen wir unter Disziplin? Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort discipulus, „Schüler“, ab. Damit verwandt ist der aus der Antike stammende lateinische Begriff disciplina, der „Erziehung“ bzw. „Zucht“ und seit dem 15. Jahrhundert auch „Wissenschaftszweig“ bedeutet. Wichtig für die Entlehnung ist der Begriff disciplina militaris als Bezeichnung für die militärische Zucht und die militärische Ausbildung.3 Das christliche Latein verballhornte das Wort zu disceplina, was mit „Züchtigung“ oder „Selbstkasteiung“ zu übersetzen ist.
Auch heute noch hat die Disziplin mehrere Bedeutungen. Zunächst umschreibt sie den Zustand des Discipel- oder Schüler-Seins und verweist damit auf die Erziehung, in welcher das Kind lernt zu lernen. Eine disziplinierende Erziehung soll Kindern beibringen, auf andere Rücksicht zu nehmen, antizipierend zu denken, spontane Eingebungen zugunsten von weitgesteckten Zielen zurückzustellen und Affekte und Triebe den geltenden gesellschaftlichen Normen gemäß zu kontrollieren. Doch was ein Kind oder ein Schüler zu lernen hat, bestimmen die Eltern, die Lehrer, das Lernumfeld und die Gesellschaft, in der das Kind aufwächst.
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