Zorn und Vergebung

Zorn und Vergebung
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Wir leben in einer Kultur des Entschuldigens und Vergebens. Doch während einige Denker Vergebung als zu unterwürfig angreifen und die Vergeltung bevorzugen, kritisiert Martha Nussbaum in ihrem neuen Werk die Vergebung aus einem anderen Grund: denn in zwischenmenschlichen Beziehungen wird die Vergebung zu einem Mittel der Disziplinierung und Schuldzuweisung. Die bekannte Philosophin Martha Nussbaum erforscht, mit einem großen Repertoire von literarischen und philosophischen Referenzen, die Konzepte von Zorn und Vergebung im persönlichen und politischen Zusammenhang. Dabei kommt sie zu dem Schluss, dass diese nicht die richtige Antwort auf eine Kränkung sind. Ähnlich den griechischen Stoikern plädiert sie für eine Kultur der Gelassenheit. Nussbaum fordert, dass der Mensch sich bewusst wird, wie belanglos die meisten Kränkungen sind, und damit den Zorn erst gar nicht entstehen lässt.

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Martha Nussbaum. Zorn und Vergebung

Zorn und. Vergebung

Impressum

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Inhalt

Danksagung

1 Einführung: Aus Furien werden Eumeniden

2 Zorn: Schwäche, Vergeltung und Herabsetzung

I Zorn: Das fehlende Bindeglied

II Zorn: Gedanken, Empfindungen, Eudämonismus

III Die Elemente des Zorns

IV Zorn und Vergeltung

V Die drei Wege: Der Übergang

VI Der Zorn des Übergangs und die instrumentellen Funktionen des Zorns

VII Der Zorn Gottes

VIII Zorn und Geschlecht

IX Zorn und andere „reaktive Haltungen“: Dankbarkeit, Trauer, Ekel, Hass, Verachtung, Neid

X Der Hüter des Zorns: Das sanfte Gemüt

3 Vergebung: Eine Genealogie

I Vergebung und Genealogie

II Die jüdische Teschuwa: Buchführung über Taten und Unterlassungen

III Die christlich-transaktionale Vergebung: Buchführung im inneren Bereich

IV Bedingungslose Vergebung

V Ein Gegenstrang: Der verlorene Sohn und Mahlers Religion der Liebe

VI Abweichende Stimmen in der jüdischen Tradition

VII Die menschliche Verletzlichkeit anerkennen?

Anhang: Dies Irae76

4 Vertraute Beziehungen: Die Falle des Zorns

I Verwundbarkeit und tiefe Empfindungen

II Vertrautheit und Vertrauen

III Falsche gesellschaftliche Wertvorstellungen: Beschämen und Kontrolle

IV Elterlicher Zorn auf Kinder: Die verlorene Tochter

V Zorn von Kindern auf die Eltern

VI Dankbarkeit und Gegenseitigkeit

VII Liebende und Ehepartner: Belastungen

VIII Liebende und Ehegatten: Treuebruch, Zerbruch der Beziehung

IX Zorn auf sich selbst

X Recht in Familienbeziehungen

5 Der mittlere Bereich: Eingeschränkter Stoizismus

I Alltäglicher Zorn

II Der mittlere Bereich bei den Stoikern

III Zwanglose Interaktionen: Falsche Zuschreibungen und verdrehte Bewertungen

IV Die Mitte der Mitte: Kollegen und Gelegenheitskontakte

V Dankbarkeit aus Gefälligkeit

VI Die Schädigung des Wohlergehens: Eine Aufgabe für die Rechtsprechung

VII Das sanfte Gemüt

6 Der politische Bereich: Alltagsgerechtigkeit

I Die Eumeniden

II Noch einmal falsche soziale Werte

III Unrechtshandlungen und die Herrschaft des Rechts: Herausforderungen bei Vergeltung und Besserung

IV Zornlosigkeit und das Strafrecht

IV.1 Die Rolle der Betroffenen in Strafprozessen: victim impact statements

IV.2 Würde und Scham

IV.3 Konfrontation und Wiedereingliederung

V Gnade: Verknüpfung des nachträglichen Handelns mit vorausschauendem Denken und Handeln

7 Der politische Bereich: Revolutionäre Gerechtigkeit

I Edler Zorn?

II Eine Geschichte vom Übergang: Patons Denn sie sollen getröstet sein

III Revolutionäre Zornlosigkeit: Theorie und Praxis

IV Mandelas außergewöhnliche Großzügigkeit

IV.1 Kobie Coetsee: Vertrauen und Sicherheit

IV.2 Die zweiteilige Hymne

IV.3 Die Rugbymannschaft

V Keine Zukunft ohne Vergebung?

8 Fazit: Die Augen der Welt

Anhang A: Emotionen und Upheavals of Thought

Anhang B: Zorn und Schuldzuweisung

Anhang C: Die unterschiedlichen Arten des Zorns

Anmerkungen

Literatur

Register

Zum Buch

Informationen zur Autorin

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Martha Nussbaum

Plädoyer für eine

.....

Eine weitere Sache ist festzustellen: Wenn der Übergang erst einmal begonnen hat, ist kein Raum mehr für die Vergebung eines Typs, den wir in Kapitel 3 untersuchen werden. Die Vergeltungsmentalität geht häufig mit einem Wunsch einher, die Gegenseite kriechen zu sehen. Die von mir so genannte „transaktionale Vergebung“ fordert eine Aufführung von Reue und Erniedrigung, die selbst Abrechnungsfunktion hat und so einen Typus der Vergeltung darstellen kann. (Häufig ist die Vergeltungsmentalität auch mit einer Fokussierung auf den Status in Form von Erniedrigung und Niedrigkeit verbunden.) Die Mentalität des Übergangs geht hingegen häufig mit einem Wunsch nach Gerechtigkeit und Brüderlichkeit einher. Ihn lamentieren und kriechen zu lassen würde in Bezug auf Gouverneur George Wallace genauso wenig weiterhelfen, als wenn er in der Hölle schmorte: Dergleichen sorgt nicht für Gerechtigkeit, und die gewünschte wiederherstellende Wirkung würde nur im magischen Denken entstehen, das für die erste Phase des Zorns vor dem Übergang kennzeichnend ist. Im Übergang gelangt man zu der Einsicht, dass es eigentlich um Gerechtigkeit und Zusammenarbeit geht. Vergebungsrituale könnten in diesem Zusammenhang als hilfreich angesehen werden, und in Kapitel 7 werden wir entsprechenden Argumentationen begegnen. Doch King hat keine Verwendung für sie: Er will Versöhnung und gemeinsame Anstrengungen. Wir werden auf diese politischen Themen zurückkommen.

Falls die Idee des Übergangs allzu erhaben oder fern scheinen sollte, allzu sehr verbunden mit dem gewissermaßen heiligen King, lassen Sie mich ein schlichteres Beispiel anfügen, das zeigt, wie der Übergang Teil der US-amerikanischen Popkultur geworden und – vielleicht überraschenderweise – in dem Verhalten einer Ikone von „männlichem Mann“ verkörpert ist. In Branded, einer Fernsehproduktion der 1960er-Jahre, spielt Chuck Connors eine klassische Westernfigur namens Jason McCord – mutig, loyal, doch auf Distanz bedacht und allein. In der ersten Folge trifft er in der Wüste auf einen im Sterben liegenden Mann und rettet ihm das Leben, indem er ihm zu trinken gibt und ihn sogar auf seinem eigenen Pferd mitschleppt – nur um von demselben Mann in einer Oase mit der Waffe bedroht und überfallen zu werden. Der betrügerische Colbee nimmt sich McCords Pferd, dem nun nichts anderes bleibt, als zu Fuß durch die Wüste zu laufen, was er sehr wahrscheinlich nicht überleben wird. Colbee erklärt, er sei so zu handeln gezwungen, weil er Frau und zwei Töchter habe, und darum müsse er am Leben bleiben – und rechtzeitig zum Geburtstag seiner Tochter in die Stadt kommen! McCord überlebt und passt, zurück in der Stadt, die Colbee-Familie ab. Ein Freund versucht, ihn zum Zorn aufzustacheln und drängt ihn zur Konfrontation. McCord ist auch wirklich zornig und geht resolut auf Colbee zu, während dessen kleine Töchter mit ihren Reifen um ihn herumtollen. McCord betrachtet die Familie und dann überlegt er sich die Sache; er dreht sich um und geht. Im Laufen sagt er mit schiefem Lächeln über seine Schulter hinweg: „Alles Gute zum Geburtstag, Janie“.

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