Elagabal
Реклама. ООО «ЛитРес», ИНН: 7719571260.
Оглавление
Martijn Icks. Elagabal
Elagabal. Leben und Vermächtnis von Roms Priesterkaiser. Aus dem Englischen von Erwin Fink
Impressum
Menü
Inhalt
Einleitung
In den Händen der Historikern
Wissenschaftliche Forschung
Antike Quellen
Moderne Quellen
1. Der Knabe auf dem Thron
Thronbesteigung
Kaiser von Rom
Religiöse Reformen
Sturz
2. Der Junior-Priester aus Emesa
Emesa und seine Geschichte
Der Kult des Elagabal
Andere Götter in Emesa
Die Familie Elagabals
Kaiser Elagabal
3. Der unbesiegbare Priesterkaiser
Der gütige Fürst
Der Priesterkaiser des Elagabal
Reaktionen der Untertanen
Der Kaiser im 3. Jahrhundert
4. Der verschmähte Herrscher
Elagabal im Werk von Cassius Dio
Elagabal im Werk Herodians
Elagabal in der Vita Heliogabali
Elagabal in den Werken anderer Autoren
Fakten und Fiktion
5. Der fiktionale Kaiser
Der böse Tyrann (ca. 1350 bis heute)
Der dekadente Kaiser (ca. 1850–1914)
Der moderne Fürst (ca. 1914 bis heute)
Epilog
Anhang. Das Nachleben Elagabals in Kunst. und Literatur: ein Überblick
Severische Stammtafel
Anmerkungen
Bibliographie
Register
Danksagung
Informationen zum Buch
Informationen zum Autor
Отрывок из книги
Martijn Icks
Innentitel
.....
Wie aus Inschriften hervorgeht, kümmerte sich mindestens ein Sonnenpriester, der als sacerdos Solis Elagabali bezeichnet wurde, um die emesenische Gottheit, auch wenn es vermutlich mehrere gab. Interessanterweise war dieser Mann – Titus Julius Balbillus – bereits unter Septimius Severus und Caracalla sacerdos Solis gewesen.43 Zwar lassen die Inschriften, die Elagabal mit Priestertitel erwähnen, sich nicht datieren, doch wurde diese Angabe wahrscheinlich erst unter der Herrschaft Elagabals hinzugefügt. Es könnte auch sein, dass Balbillus in Rom schon auf Betreiben von Julia Domna zum Elagabal-Priester ernannt wurde, doch wenn dies der Fall war, hat der Gott anscheinend vor Ankunft seines Hohepriesters und Kultgegenstandes 219 keine herausragende Rolle im religiösen Leben Roms gespielt.
Die offensichtliche Frage lautet: Was hat diese erstaunlichen Reformen zur Mitte von Elagabals Herrschaft ausgelöst? Vor 220 hatte der Gott nur auf den kaiserlichen Münzen im Osten einen wichtigen Platz eingenommen. Wenn man die Münzprägung als Anzeichen kaiserlicher Überzeugungen betrachten kann, müssen die religiösen Traditionen der Römer in dieser frühen Periode weitgehend respektiert worden sein. Warum änderte sich dies Ende 220? Soweit es sich beurteilen lässt, war daran kein bestimmtes Ereignis schuld; möglicherweise waren sie einfach eine Folge von Elagabals zunehmender Macht innerhalb seines eigenen Hofstaates. Immerhin war der Kaiser zu diesem Zeitpunkt nicht mehr 14 Jahre alt. Ende 220 muss er 16 oder sogar 17 gewesen sein, ein Alter, in dem man sehr wohl von ihm erwarten konnte, dass er eigene Initiativen ergriff und auch einmal gegen den Willen jener handelte, die anderer Meinung waren als er. Kurzum, der Junge auf dem Thron wuchs heran zu einem Mann – einem Mann mit festen religiösen Überzeugungen.
.....