Bischof Reinhold Stecher

Bischof Reinhold Stecher
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Reinhold Stecher (1921–2013), von 1981 bis 1997 Bischof der Diözese Innsbruck, galt kirchenintern als ein „Unbequemer“, war aber trotzdem oder gerade deshalb bei den Gläubigen äußerst beliebt. Das Wirken des begeisterten Bergsteigers, Autors und Malers prägt das Land Tirol bis heute. Mit diesem Buch liegt die erste umfassende Biografie des Tiroler Bischofs vor. Autor Martin Kolozs widmet sich Biografischem – Stechers schwerer Kindheit und seiner Verfolgung während der NS-Zeit – ebenso wie seiner seelsorgerischen und theologischen Tätigkeit. Meilensteine seiner Amtszeit wie die Abschaffung des Kults um das „Anderle von Rinn“ finden ebenso Erwähnung wie sein Engagement in sozialen Fragen, seine kritischen Äußerungen zu innerkirchlichen Themen und sein steter Einsatz für eine Erneuerung der Kirche im Sinn des Zweiten Vatikanums. Zahlreiche private Fotos und Schriften ergänzen die fundiert recherchierte Lebensbeschreibung.

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Martin Kolozs. Bischof Reinhold Stecher

INHALT ___

VORWORT ___. Gedanken über die biografische Würdigung

KAPITEL 1 ___ „Mein kleines Paradies der Kindheit“4 Aus den Wurzeln leben

KAPITEL 2 ___ „Nur apokalyptischer Schrecken“22 Nationalsozialismus in Tirol und der Zweite Weltkrieg

KAPITEL 3 ___ „Die Botschaft Jesu Christi ist unüberholbar“55 Lernen und lehren – Reinhold Stecher als Seelsorger und Religionspädagoge

KAPITEL 4 ___. Einflüsse auf Reinhold Stecher

Paulus Rusch und die Kirche im Gebirge (1938 – 1981)

Das Zweite Vatikanische Konzil (1962 – 1965)

KAPITEL 5 ___ „Ich werde niemals eine ,Exzellenz‘ sein, aber ,Herr Bischof‘ klingt doch auch recht gut“106 Der (Volks)Bischof von Innsbruck

„Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen“:113 Die Seligsprechung von Pfarrer Otto Neururer

„Es gibt immer wieder die Entfremdung vom Zentralen des Christentums … “:134 Der Streit um das „Handbuch der Engel“

„Der einzige Zwang, dem ich mich gegenübersehe, besteht in der Verpflichtung zur Wahrheit und zum Geist des Konzils“:147 Der Fall Judenstein

„Ich wehre mich gegen eine Persönlichkeitszentrierung“:171 Kein Bischof des Einheitsformats

„Rom hat seine Barmherzigkeit verloren“:190 Reinhold Stechers kritischer Brief an Papst Johannes Paul II

KAPITEL 6 ___ „So wird das Altern ein pastoraler Dienst“199 Der Bischof im (Un)Ruhestand

KAPITEL 7 ___. In memoriam Ein fiktives Interview mit Bischof Reinhold Stecher

Anmerkungen

Zeittafel

Personenverzeichnis

Quellenverzeichnis. Bücher

Filme

Sonstige

Bildnachweis

Dank des Autors

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Martin Kolozs

Reinhold Stecher

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Und vielleicht hat in diesem Zusammenhang auch das Wissen darüber entscheidend mitgespielt, dass etwa drei Jahre zuvor Otto Neururer dieselben Stationen dieser Tortur mitgemacht hatte, bevor er in Buchenwald sein Leben lassen musste, dass Reinhold Stecher erkannte, dass nicht jeder dazu bestimmt war, ein „Held“ zu sein. Lange nach dem Krieg sollte er unter anderem einem ehemaligen SS-Mann wiederbegegnen, der ihn während seiner Gefangenschaft bewacht hatte, und mit ihm ein Gespräch über die Lebensumstände dieser gemeinsamen Vergangenheit beginnen: „Wenn man einen Menschen mehr kennt, werden die Urteile alle anders. Und da der liebe Gott von uns viel mehr weiß, hoffe ich auch, dass seine Urteile milder ausfallen.“42

Später wurde Reinhold Stecher dann aus dem Landesgerichtlichen Gefangenenhaus in der Schmerlinggasse in das Polizeigefängnis – dem ehemaligen Hotel „Goldene Sonne“ – in der Adamgasse überstellt, nur wenige Hundert Meter von der Wohnung seiner Mutter Rosa entfernt. Von hier aus wurden an jedem Freitag die Transporte in die Konzentrationslager Dachau und Buchenwald organisiert, und auch dem „politischen Gefangenen“ Reinhold Stecher wurde alsbald mitgeteilt, dass er auf einer der Sammellisten stünde: „Wir haben gewusst, was ein KZ ist. Normalerweise eine Reise ohne Wiederkehr. Vor allem dann, wenn ein Häftling mit dem Vermerk ‚RU‘ dorthin eingeliefert wurde. ‚RU‘ heißt ‚Rückkehr unerwünscht‘.“43

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