Schachnovelle von Stefan Zweig: Reclam Lektüreschlüssel XL
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Martin Neubauer. Schachnovelle von Stefan Zweig: Reclam Lektüreschlüssel XL
Inhalt
1. Schnelleinstieg
2. Inhaltsangabe
3. Figuren
Die Hauptfiguren: Dr. B. und Czentovic als Gegenspieler
Weitere Figuren: McConnor und der Erzähler
4. Form und literarische Technik. Erzählebenen
»Unerhörte Begebenheit«
Schauplätze
5. Quellen und Kontexte. Faszination des Schachspiels
Zeitgeschichtlicher Hintergrund
6. Interpretationsansätze. Czentovic und Hitler
Sprache als Abbild der Isolationshaft
Pessimistisches oder optimistisches Ende?
7. Autor und Zeit. Biographische Übersicht
Werke
8. Rezeption
9. Prüfungsaufgaben mit Lösungshinweisen. Aufgabe 1: Figurenanalyse von Czentovic
Lösungshinweise. Grundlegende Wesenszüge:
Man kann Czentovic vergleichen mit …
Aufgabe 2: Literarische Analyse der Sympathielenkung
Lösungshinweise
Aufgabe 3: Literarische Analyse vom Motiv der Seereise
Lösungshinweise
10. Literaturhinweise/Medienempfehlungen. Textausgaben
Sekundärliteratur. Zur Schachnovelle
Zu Autor und Gesamtwerk
Zur Epoche
Filme
Andere Medien
11. Zentrale Begriffe und Definitionen
Fußnoten
Hinweise zur E-Book-Ausgabe
Отрывок из книги
Stefan Zweig
Lektüreschlüssel XL
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Schon fast bereit, nach viermonatiger Einzelhaft die geforderten Informationen preiszugeben, gelang es ihm vor einem Verhör, sich heimlich in Besitz eines Buches zu bringen. Seine Hoffnung auf anspruchsvolle literarische Genüsse wurde aber in jenem Moment zerschlagen, als er dieses auf seinem Zimmer hervorholte: Das Buch enthielt eine Das Schachbuch Sammlung von Schachpartien. Enttäuscht begann er mit dem Nachspielen, verwendete dazu notdürftig eine karierte Bettdecke und knetete aus Brotkrümeln Figuren. Schon bald waren diese Behelfe nicht mehr notwendig, da er die Partien im Kopf nachspielte, um damit sein Gehirn zu trainieren.
Die Waffe gegen die Abstumpfung erwies sich aber als zweischneidig, denn Dr. B. wurde des Einübens und Rekapitulierens alter Spielzüge überdrüssig und widmete sich der Erfindung neuer Partien. Dies führte jedoch zur Aufspaltung seines Weg in den Wahnsinn Bewusstseins, da es dabei erforderlich war, für jeden der beiden imaginären Gegner jeweils die Spielzüge vorauszudenken, ohne die des anderen wiederum zu kennen. Dr. B. nannte seine beiden Schachspieler-Persönlichkeiten »Ich Schwarz« und »Ich Weiß« (S. 55). Er geriet durch diese Spielweise geistig völlig aus dem Gleichgewicht und ließ, vom Schachspiel als Mittelpunkt seiner Existenz geradezu besessen, die Verhöre und sogar die Nahrungsaufnahme zu Nebensachen werden.
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