Von der Außenwelt abgeschottet, ähneln die «Bruderhöfe» der Hutterer den Amischen. Sie teilen den Glauben, den alten deutschen Dialekt und ihr Hab und Gut. Eine Traum-Kindheit für Ann-Marie: kindliche Abenteuer in der kanadischen Wildnis, Romanzen und Raufereien. Doch über Nacht verlassen ihre Eltern die Gemeinschaft. Für die zehnjährige Ann-Marie bricht eine Welt zusammen. Erst als Erwachsene wagt sie sich wieder auf die aufregende Reise in ihre eigene Vergangenheit.
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Mary-Ann Kirkby. Ich bin eine Hutterin
Inhalt
Vorwort
Eine kurze Geschichte der Hutterer
Einleitung
Kapitel 1 »Der g'hört mein!« »Der gehört mir!«
Kapitel 2. Die Hochzeit
Kapitel 3 »Du sei der Gute«
Kapitel 4. Teebeutel und Würfelzucker
Kapitel 5. Renie
Kapitel 6. Die Lehrerin
Kapitel 7. Der geheime Blumentopf
Kapitel 8. Weglaufen
Kapitel 9. Unser Jahr auf Dahls Farm
Kapitel 10. Rogers Farm
Kapitel 11. Eine Heimat für uns in Plum Coulee / Winkler
Schlusswort. An meinen Sohn Levi:
Nachwort
Anhang. Dank
Stammbaum
Glossar der hutterischen Sprache
Bibliografie
Quellennachweise
Hutterischer Zuckerkuchen (Hutterite Sucre Pie)
Отрывок из книги
Mary-Ann Kirkby
Ich bin eine
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Ihr graute vor der nächsten Begegnung mit Elie. Mary wusste, dass er der Mann war, den ihre Brüder für sie ausersehen hatten, und sie wollte gerne auf ihre Wünsche eingehen, doch sie konnte den unvermeidlichen Heiratsantrag von Elie nicht annehmen. Sie bereitete sich gerade auf den Abendgottesdienst vor, als sie hörte, dass er zurückgekommen ist. Sie packte ihre Wannick (Jacke), schlüpfte aus dem Haus und eilte mit gesenktem Kopf auf dem ausgetretenen Weg zur Kirche. Sie war fast an der Kirchentür, als Ronald und Elie, die aus verschiedenen Richtungen kamen, unabsichtlich mit ihr – und miteinander – zusammenstießen. Das war mehr, als sie ertragen konnte, und sie rannte nach Hause und versteckte sich im Schrank des Jungenzimmers. Hier in der Einsamkeit, umgeben von gebügelten Hemden und polierten schwarzen Sonntagsschuhen, fragte sich Mary, welchen Rat ihr Vater ihr wohl gegeben hätte. Sie hatte von dem wohlbedachten Rat gehört, den er ihrer Schwester Katrina gab, nachdem sie den Heiratsantrag von Dafit Wurtz aus der Kolonie Deerboine abgelehnt hatte. Es war kurz nach dem Tod ihrer Mutter und Katrina fühlte sich verpflichtet, für die Familie zu sorgen.
»Liebst du ihn?«, hatte Joseph Maendel sie unverblümt gefragt.