Die Jugendlichen und ihr Verhältnis zu Ordnungen, Regeln und Grenzen

Die Jugendlichen und ihr Verhältnis zu Ordnungen, Regeln und Grenzen
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Описание книги

Jugendliche müssen im Übergang von Kindheit ins Erwachsenenalter ein eigenes Verhältnis zu Regeln, Grenzen und Ordnungen finden. Es reicht nicht mehr aus, diesen zu gehorchen; sie müssen von den Jugendlichen jetzt auch als sinnvoll und passend anerkannt werden. Dazu werden sie aber zunächst in Frage gestellt: Regelverstöße, Grenzüberschreitungen und Unordnungen aller Art gehören mit zum Prozess der Selbstpositionierung dazu. Und damit Konflikte aller Art mit Erwachsenen und Gleichaltrigen. Gleichzeitig erfinden Jugendliche in ihren Szenen und Cliquen eigene Regeln und Rituale und spielen mit Elementen alternativer Ordnungen, oft auch als Vorgriff, um sich etablierten Ordnungen wieder annähern zu können. Die Zusammenhänge von Konflikterfahrungen und Selbstbildung werden in diesem Band anhand von theoretischen Überlegungen, empirischen Studien und Fallgeschichten erörtert.

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Mathias Schwabe. Die Jugendlichen und ihr Verhältnis zu Ordnungen, Regeln und Grenzen

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1. Entwicklungsgrundlagen und -herausforderungen

1.1 Was Kinder an Regelbewusstsein und Selbststeuerungs-Kompetenzen ins Jugendalter mitbringen sollten

1.2 Jugendspezifische Moralentwicklung als Entwicklung selbstbestimmter Ziele

1.3 Kritik und Ergänzung

1.3.1 Autonomie trotz Heteronomie: Jugendliche als Tänzer*innen zwischen Ordnungssystemen und Hybrid-Moral(en)

1.3.2 Drei Muster der Ausbalancierung

2. Regeln, Strukturen und Ordnungen in Jugendkulturen

2.1 Regeln, Rituale und Grenzsetzungen in der Hip-Hop-Kultur

2.1.1 Eine komplexe Textstruktur und die ihr zugrunde liegenden Regeln

Einige Kommentare zu den Texten

2.1.2 Regeln, Rituale und szenische Ordnungen

2.1.3 Ein Konflikt und was er über Jugendliche bzw. Jugendkulturen enthüllt

(A) Ambivalenzen zwischen Leistungsverweigerung und Ambitionen

(B) Wertekonflikte zwischen Moderator/Chefjuror und einem eigensinnigen Publikum, das den Gehorsam verweigert

C) Karate-Andi und die Einführung komplementärer Elemente in ein symmetrisches

2.1.4 Battle als eine Form des (Theater-)Spielens von Adoleszenten bzw. jungen Erwachsenen

2.2 Regeln, Ritualsystem und Objektbeziehungen in der Skater-Kultur

2.3 Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden jugendkulturellen Praxen

3. Konflikte von Jugendlichen im Zusammenhang mit Regeln und Grenzen

3.1 Konstruktivistische Rahmung: Zwei Typologien von Spannungen

3.1.1 Konflikte, Stress, Kummer: Wie erleben Jugendliche Konflikte und wie gehen sie damit um?

3.1.2 Eine Konflikttypologie aus Sicht der Erwachsenen

3.1.3 Passungen und Spannungen zwischen den Konfliktlogiken von Jugendlichen und Erwachsenen

3.2 Konflikte mit den Eltern und in der Familie

3.2.1 … erstaunlich wenig Ärger

3.2.2 Worüber streiten die Jugendlichen mit ihren Eltern?

3.2.3 Sich verstärkende Autonomie-Feedbackschleifen

3.2.4 … doch mehr Belastungen in der und durch die Adoleszenz der Kinder?

3.3 Regel-Konflikte in der Schule

3.3.1 Differenzierte Antworten auf Regelbefolgungsansprüche

3.3.2 Wie kooperativ oder subversiv stellen sich Schüler*innen selbst dar?

3.3.3 Legitimierung von Disziplinregeln durch Schüler*innen und Enttäuschung von Autonomieerwartungen

3.4 Grenzverletzungen gegenüber Peers und Partner*innen

3.4.1 Aggressionen und Konflikte in Liebesbeziehungen Jugendlicher

3.4.2 Mobbing an Schulen

3.5 Konflikte mit dem Gesetz

3.5.1 Ubiquitäre, bagatellhafte und episodische Verstöße

3.5.2 Vom Verstoß zum offenen Konflikt mit und ohne Konfliktbewusstsein

3.5.3 Umgang mit Schuld und Scham bei straffälligen Jugendlichen

4. Krisenhafte Entwicklungen und ihre Bewältigung bzw. Eskalation

4.1 Celine: Die Entwicklung eines Zwangs und seine Auflösung

4.2 Alice: eine mörderische Phantasie

4.3 Matthias: von beiden Eltern verlassen

4.4 Frank: ein drogenabhängiger, krimineller Jungunternehmer lernt das Fürchten und steuert um

4.5 Ute und Tobias: Zwei Provinzpunks in der biographischen Sackgasse Großstadt

5. Selbstbildungsprozesse in Bezug auf Ordnungen, Grenzen und Regeln

5.1 Gemeinsames Basteln an einer komplexen Ordnung für erotische Berührungen

Interpretation

Zusammenfassung

5.2 Schritte zur Autonomie anlässlich von Festivalbesuchen

5.2.1 Sechs Szenen aus den Besuchen zweier Festivals

5.2.2 Initiationsreisen

6. Zusammenfassung in 12 Thesen

Literaturverzeichnis

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Der Autor

Dr. Mathias Schwabe (Dipl.-Päd., systemischer Berater und Supervisor) lehrt und forscht als Professor für Methoden der Sozialen Arbeit an der Evangelischen Hochschule Berlin.

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»Ey, Mann ich bin jetzt doch schon groß. Nachmittags helfe ich meinem Onkel im Laden und geb’ Wechselgeld (aus der Kasse) und so was alles bis abends um zehn. Ohne Pause, oder nur mal kurz so 5 Minuten, wenn’s grade geht. Mit so ne Kunden, manchmal …, die sind nicht gerad nett (verdreht die Augen). Aber mein Onkel sagt: der Kunde hat immer Recht. Also kneif Arsch zusammen und lächel! (grinst breit). Glaub mir Alter, das is kein Sahneessen, das is Maloche, richtig hart. Aber hier (gemeint ist die Schule) werd ich immer noch behandelt wie Kindergarten! Von wegen keine Kappen im Unterricht, nimm die ab, und Handyverbot und keine Musik hören in der Pause und diese Musik geht nicht und die Texte von dem Heino sind verboten und von jenem und keine Filme anschauen, und schon gar keine Pornos und noch tausend so Sachen. Mann, wo sind wir da? Und dann die ganze Zeit stillsitzen und das Gelaber anhören. Und dann noch ja, Frau S. und ja Herr B. danke für die Fünf in Mathe … bin ich selbst schuld, dass ich das nicht kapiere und lauter so Faxen …«

Wie man hört, gibt es auch im Laden seines Onkels viele, explizite und implizite Regeln, an die er sich halten muss, wenn er dort arbeiten will (nicht erwähnt hat er in diesem Interviewabschnitt das strikte Rauchverbot, was für ihn, der regelmäßig heimlich raucht, eine große Herausforderung darstellt). Aber er hält sich an sie. Der Unterschied ist, dass er sich im Laden und mit den Kunden in der Welt der Erwachsenen bewegt und von diesen als Großer ernst genommen wird, während für ihn in der Schule immer noch die gleichen Regeln gelten wie seit seiner Kindheit. Zudem hat er das eine Betätigungsfeld selbst gewählt und verdient dort eigenes Geld und ist deswegen auch bereit dazu, Neues zu lernen und gewisse Härten in Kauf zu nehmen. Bei Schule handelt es sich aber für ihn um eine seit Jahren auferlegte Pflichtveranstaltung, bei der er sich von den Erwachsenen als Kind behandelt sieht und mehr Misserfolgs- als Erfolgserlebnisse bilanziert und damit – ganz anders als im Laden des Onkels – wenig Gelegenheit für Selbstwirksamkeitserfahrungen und den Aufbau einer positiven Identität erhält.

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