Gesprächsführung im Jobcenter: Die Kunst, wirksam zu beraten und gesund zu bleiben
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Die Belastungen, die durch die Arbeit mit Langzeitarbeitslosen entstehen, werden in Jobcentern zu wenig berücksichtigt: Jobcentermitarbeiter betreiben die «Quadratur des Kreises», indem sie gegensätzliche Welten – gesetzliche Regelungen, kennzahlenorientierte Ziele auf der einen und die Belange beraterischer Arbeit mit Menschen, die vergleichsweise «am Boden» sind, auf der anderen Seite – in einer beruflichen Rolle vereinen müssen. Das Ausmaß an psychischen Belastungen ist sowohl auf behördlicher Seite als auch auf Kundenseite hoch. Es geht in diesem Buch darum, wirksam zu beraten und dabei gesund zu bleiben: Widerstand und Akzeptanz, Arbeitsbelastung und Fallverdichtung, Motivation und Burn-out, Methoden der Achtsamkeit und der persönlichen Psychohygiene. Die Fähigkeit, eine wirksame Selbstsorge zu betreiben, ist für MitarbeiterInnen in den Jobcentern umso wichtiger, da nicht nur der Arbeitsumfang an sich, sondern vor allem auch die psychischen Belastungen etwa durch Persönlichkeitsbesonderheiten der Leistungsempfänger sowie durch Zielvorgaben der Institution sehr hoch und zunehmend gesundheitsgefährdend sind. Das vorliegende Buch stellt dieses Thema zum ersten Mal in den Mittelpunkt einer ausführlichen und systematischen Darstellung. Es werden diese Veränderungen skizziert und das Thema «Regulation von Belastung und Ressourcen als Schlüsselkompetenzen zur Gesundheitsvorsorge» vorgestellt. Als besondere Form der Achtsamkeit wird der sogenannte «somatische Marker» thematisiert. Tools und Trickkiste als praktisches Handwerkszeug für die tägliche Fallarbeit ergänzen den Band auf der praktischen Seite um Beispiele aus dem Methodenkoffer des systemischen Arbeitens. "Den Arbeitsalltag neu denken – Freude und Zufriedenheit bewusst steuern"
Themen aus dem Inhalt: Warum Arbeitslosigkeit krank macht, Was Berater im längeren Kontakt beachten müssen, Erlernte Hilflosigkeit, Zur Entwicklung von Beschäftigungsfähigkeit während der Arbeitslosigkeit, Einflussgrößen der Wiederbeschäftigung, Die Besonderheiten helfender Beziehungen, Die «naive» Grundhaltung von Beratung, Die wichtigsten Gesprächstechniken, Selbstsorge und Achtsamkeit, Achtsamkeitsübungen
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Matthias Schmidt. Gesprächsführung im Jobcenter: Die Kunst, wirksam zu beraten und gesund zu bleiben
Inhalt
Geleitwort
Warum dieses Buch?
1. Warum sind Langzeitarbeitslose »speziell«?
Warum Arbeitslosigkeit krank macht
Der Verlauf von Arbeitslosigkeit – was Berater im längeren Kontakt beachten müssen
Deprivationstheorie
Adaptionsmodell
Erlernte Hilflosigkeit
Motivation
Zur Entwicklung von Beschäftigungsfähigkeit während der Arbeitslosigkeit
Wer bekommt einen Job? Einflussgrößen der Wiederbeschäftigung
Selbstwirksamkeitserwartung
Kontrollüberzeugung
Bewältigungsstile
Gute seelische Gesundheit
Selbstkonzept eigener Fähigkeiten
Motivation und Ziele
2. Die Besonderheiten der Arbeitssituation in Jobcentern
3. Methoden und Techniken für eine wirksame Fallarbeit. Übersicht über die folgenden Abschnitte
Die Besonderheiten helfender Beziehungen
Methodisches Beispiel: Sich mit dem Widerstand verbrüdern
Die eigene Motivation
Der fürsorglich-helfende Stil
Wie gelingt es Helfern, mit diesen Mustern umzugehen?
Der wertende Stil
Was hilft in einer solchen Situation?
Die »naive« Grundhaltung von Beratung
Die geeignete Rolle wählen
Die wichtigsten Gesprächstechniken
Raum und Atmosphäre
Die Grenzen unseres Ansatzes
4. Achtsamkeit und Selbstsorge für Beratende in Jobcentern und deren Arbeitsgemeinschaften. Wie geht es Ihnen im Jobcenter?
Selbstsorge und Achtsamkeit
Experiment: Ist Achtsamkeit einfach?
Achtsamkeit als Kernstück (selbst-) verantwortlichen Handelns Beratender
Experiment: Wahrnehmungslenkung, Benennen und Etikettieren
Warum sind Benennen und Etikettieren für die Schulung der Wahrnehmung notwendig und wertvoll?
Achtsamkeit und Gesundheit
Praxisbericht: Susannes Geschichte
Wo sich Methoden der Achtsamkeit mit Methoden der Beratung und Einzelfallarbeit treffen
Praktikabel? Achtsamkeitsübungen für den Anfang
Abschließende Gedanken
Literatur
Zu den AutorInnen