Die moderne Ehe und wie man sie ertragen soll
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Maud Churton Braby. Die moderne Ehe und wie man sie ertragen soll
Die moderne Ehe und wie man sie ertragen soll
Inhaltsverzeichnis
Erster Teil. Zeichen der Unruhe
I. Die Unbefriedigtheit der Geschlechter
II. Warum Männer nicht heiraten
III. Warum Frauen nicht heiraten
Zweiter Teil. Warum Ehen mißglücken
I. Die verschiedenen Arten der Ehe
II. Warum Mann und Frau auseinandergeraten: Zwistigkeiten
III. Das Heiratsalter
IV. Das „Sichausleben“ für Frauen
V. Einige Worte für eine vernünftigere Mädchenerziehung
VI. „Und wahre ihr die eheliche Treue“ — der wunde Punkt in der Ehe
Dritter Teil. Vorgeschlagene Alternativen
I. Die Probeehe à la Meredith
II. Die Ehe auf Probe in der Praxis Ein Dialog im Jahre 1999
IV. Die Polygamie an einer höflichen Tafelrunde
V. Ist die legalisierte Polyandrie die Lösung?
VI. Ein Wort für die Duogamie
VII. Die Vorteile der Ehe „auf Sicht“
Vierter Teil. Die Kinder — die Sackgasse. aller Reformen
I. Kinder oder keine Kinder — die Frage des Tages
II. Das Für und Wider des beschränkten Nachwuchses
III. Die Elternschaft — die höchste Bestimmung
Fünfter Teil. Wie man, obgleich verheiratet, glücklich werden kann
I. Einige Reformvorschläge
II. Einige praktische Winke für Ehemänner und -frauen
Отрывок из книги
Maud Churton Braby
Veröffentlicht im Good Press Verlag, 2020
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Es wäre jedoch die größte Tollheit, wenn man unkluge Heiraten ermutigen wollte, die ohnedies schon eine Quelle von so viel Elend sind, und natürlich beziehen sich meine Ausführungen nicht auf die echte Armut jenes Mannes, der es sich wirklich nicht leisten kann, zu heiraten. Für ihn habe ich wirkliche Sympathie, denn er vermißt die besten Dinge des Lebens, wahrscheinlich ohne eigene Schuld. Das obengesagte bezieht sich einzig und allein auf den Mann des Mittelstandes, der es sich erlauben könnte, zu heiraten, wenn er sich selber weniger und irgend eine Frau mehr lieben würde. Fünfhundert Pfund im Jahr ist z.B. ein ganz nettes Einkommen für einen Junggesellen, der nicht direkt zur „Gesellschaft“ gehört. Mit dieser Summe kann ein Mann des Mittelstandes ganz gut auskommen, wenn er keine besonders kostspieligen Laster oder Passionen hat. Freilich aber verlangt es Selbstverleugnung, wenn er damit für Frau und zwei oder drei Kinder sorgen soll. Das bedeutet ein kleines Haus in einer der billigeren Vorstädte anstatt einer Junggesellenwohnung in der Stadt, Omnibusse anstatt Mietwagen, Galeriesitze anstatt Sperrsitze, einen vierzehntägigen Familienaufenthalt in Broadstairs anstatt eines einmonatlichen Aufenthaltes zum Fischen als „garçon“ in Norway. Es bedeutet, daß man keine Soupers mehr im Savoyhotel hat, keine Wochenenden mehr in Paris verbringt und nicht mehr auf einen Sprung nach Monte Carlo hinüber rutscht. Aber es kann durchgeführt werden und glücklich durchgeführt werden, vorausgesetzt, daß ein Mann die Liebe über den Luxus stellt. Fast jeder Mann kann es sich leisten, zu heiraten, — und zwar die richtige Frau.
Freilich, wenn ein Mann noch die „Frau seiner Träume“ zu finden gedenkt, dann ist alles gut. Aber nur die verächtliche Ausrede Bayards hat mich so empört. Wenn die Männer die Wahrheit sagen wollten, wäre das alles nicht so schlecht. Aber dem alten Adam gleich, schieben sie wie gewöhnlich die Schuld den Frauen zu und sagen: „Die Mädchen erwarten heutzutage zu viel. Es ist unmöglich, genug Geld zu verdienen, um sie zu befriedigen“. Das ist eine der vielen Lügen, die die Männer über die Frauen ausstreuen, oder sie befinden sich vielleicht selbst in einer Täuschung und glauben wirklich an die Wahrheit dieser Behauptung. Nun, klären wir sie auf! Die Mädchen erwarten nicht zuviel. Sie sind ganz geneigt, arm zu sein, wie ich es vorhin sagte, wenn sie nur den Mann genug lieb haben. Jedenfalls, sobald sie jenes Stadium erreicht haben, wo sie der wirklichen Dinge des Lebens bedürfen, da werden sie Weibtum und verhältnismäßige Armut dem Wohlstand und dem leeren Herzen in ihrem elterlichen Heim vorziehen. Mit einem Wort, sie würden lieber „abgearbeitete Frauen als ruhelose alte Jungfern“ sein.
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