Отрывок из книги
Die Droge
Ich erwachte in meinem kleinen Verlies im Keller der Villa und hatte keine Ahnung, wie viele Stunden vergangen waren. Aber es musste wohl morgens sein, denn ich war ausgeschlafen und guter Dinge, obwohl ich nicht einschätzen konnte, was mich nun erwarten würde. Zum ersten Mal hatte ich Santiago darum gebeten, freiwillig eine Nacht im Verlies verbringen zu dürfen. Ich wollte meine bedingungslose Liebe und Hingabe für ihn stärker spüren, ich wollte all meine Zweifel und moralischen Bedenken, die Santiagos Auftritt im Empire – sein skrupelloses Verhalten – bei mir ausgelöst hatte, verdrängen und ihm meine Ergebenheit beweisen.
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»Bitte, Amistad«, versuchte ich es ein zweites Mal und sah dabei so treuherzig und verzweifelt, wie ich nur konnte in die Richtung, in der ich seine Augen vermutete.
Er antwortete nicht und mich überkam die Angst, dass es vielleicht gar nicht Amistad war, der mir gegenüberstand. Niemand hatte mich gezwungen, einen Namen zu nennen. Wie konnte ich nur so tollkühn sein und mir anmaßen, ihn zu erkennen? Kurz überlegte ich, ob Santiago wohl Cheyenne schicken würde, jetzt wo ich blind war, aber dann drangen abrupt zwei Finger in mich ein. Sie bogen sich in mir, vollführten eine schlängelnde Bewegung und, noch bevor ich stöhnen konnte, zogen sie sich wieder zurück. Etwas Nasses klatschte auf meinen Bauch. Das Gleiche machte er ein zweites und ein drittes Mal. Dann verschmierte er die ganze Feuchtigkeit wie ein Masseur, der erst das Öl verteilen musste, bevor er mit der Behandlung begann. Seine glitschigen Hände auf meiner Haut trieben mich in den Wahnsinn. Er bedachte jede Stelle meines Körpers und vergnügte sich besonders mit meinen Brüsten. Ich keuchte und wand mich beschämt zur Seite, als er in die Nähe meiner Wangen kam. Aber er machte auch vor meinem Gesicht nicht halt und wischte sich zum Schluss in meinen Haaren ab. Und von einem Moment auf den anderen entzog er mir jegliche Berührung. Ich fragte mich, ob er mich nun ansah. Glitzerte meine Haut anmutig? Feucht überzogen vom Saft meiner Erregung? Oder ekelte ihm vor mir, weil vielleicht doch Santiagos Sperma überwog und mich mit schleimigen Schlieren entstellte? War es das, was er mir so lustvoll ins Gesicht geschmiert hatte? Ich hoffte, ihm war nicht die Lust auf mich vergangen.
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