Nur Flausen im Kopf? - Jugendliche verstehen
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Michael De Boni. Nur Flausen im Kopf? - Jugendliche verstehen
Inhaltsverzeichnis
Checklisten, Fragebogen, Beobachtungsinstrumente*
Zur Einführung
1 Besichtigung einer Großbaustelle
Hirnforschung und kognitive Psychologie
Gehirnentwicklung in der Adoleszenz
Neuronale Veränderungen
Die Entwicklung des menschlichen Gehirns
Qualität vor Quantität
Das Zusammenspiel macht’s aus
Das limbische System und seine Neuromodulatoren
Die langsame Reifung der frontalen Bereiche
Jugendlicher »Frontalegoismus«?
Frühe frontale Störung – dramatische Folgen
Jugendlicher Übermut
»Subito Fun« oder »Geduld bringt Rosen«?
Das schwankende Selbstbild in der Adoleszenz
Das »frontale Phänomen« im Überblick
Was bedeutet all dies für Lernen, Erziehung und Unterricht?
Welche Funktionen und Kompetenzen sind von der Umbauphase betroffen?
Dem Gehirn beim Umbau helfen!
»Absicherung der Baustelle« – Merkpunkte
Denken und Fühlen kombinieren
2 Gelingende Sozialisation von Jugendlichen
Die verschiedenen Lebensabschnitte
Säugling – Kleinkind (0 bis 3)
Junges Kind (3 bis 6)
Kind (6 bis 11)
Pubertät (11 bis 15)
Adoleszenz (15 bis 21)
Junges Erwachsenenalter (21 bis 35)
Mittleres Erwachsenenalter (35 bis 50)
Spätes Erwachsenenalter (50 bis 65)
Sozialisationsaspekte in der Ausbildung
3 Die Bedeutung der Familie im Jugendalter
Familie und Ausbildungserfolg
Erziehungsbereiche und Lernfelder nicht vermischen
Familiäre Lerntypen und Erziehungsstile und ihr Einfluss auf schulische Leistungen und Motivation
Familiäre Autoritätsbeziehungen, Schule und Ausbildung
Erziehungsstil und Gesundheitsverhalten
Umgang mit Jugendlichen mit unterschiedlichen familiären Hintergründen
4 Übergänge und Veränderungen
Eine gute Voraussetzung: Starke Nerven, Selbstzufriedenheit und Mut
Ein weiterer positiver Faktor: Die Wirkung des eigenen Tuns erkennen
Von der Schule in die Berufswelt – ein anspruchsvoller Übergang
Diachrone und synchrone Übergänge
Bedingte Kompensationsfähigkeit
Gute Bewältigung eines Überganges – Ein Beobachtungsinstrument
Trennung von Eltern, Wohnortswechsel, Liebeskummer usw
5 Ablösung und Bindung – Isolation und Integration
Pubertät
Radikale Peergroups
Adoleszenz
Neue Qualität der Beziehung zu den Eltern
Verschiedene Formen von Ablöseprozessen
Die »Heimatlosen«
Wie Lehrpersonen auf Lernende mit unterschiedlichem Integrationsvermögen und Bindungshintergrund reagieren können
Integrationsförderung als Grundaufgabe im Unterricht
Das Caring-Prinzip im Umgang mit Jugendlichen
Was brauchen Lehrpersonen, um im Sinne des Caring zu handeln?
Integration in die Arbeitswelt
Auftrittskompetenz
Ausbildungsabbrüche und später Eintritt in die Arbeitswelt
Späteinsteiger in die Berufsausbildung?
6 Kummer, Nöte, Aggressionen
Im Zusammenhang mit dem Elternhaus
Aus sich selbst heraus
Äußere Anlässe und Vorkommnisse
7 Verschiedene Perspektiven
Überwindung des Erziehungsparadoxes
Die Innenperspektive der Jugendlichen – »Blick aus der Jugend«
Die Außenperspektive der Erwachsenen – »Blick auf die Jugend«
8 Jugendliches Risikoverhalten
Risikoverhalten im größeren Kontext betrachtet
Was fällt auf bei diesen drei Erzählungen?
Der Reiz des Risikos
Attraktion der Risikobereitschaft
Was sagt die Hirnforschung zum Risikoverhalten?
Viele Faktoren sind im Spiel
Jugend als Risiko?
Strafen? Verantwortung?
Persönlichkeitsentwicklung und Risikoverhalten
Klassische Risikoarten im Jugendalter
Internalisierendes und externalisierendes Risikoverhalten
Verschiedene Perspektiven auf Risikoverhalten
Einige Risikoverhaltensweisen genauer unter die Lupe genommen
Suchtmittelkonsum
Internetsucht
Magersucht
Interventionsmöglichkeiten
Depressive Phasen als Risikofaktor
Stärkung der Persönlichkeit
Mobbing, Gewalt und Vandalismus
Fallbeispiel Mobbing
Was lernt Jürg dabei?
Was lernen die Akteure dabei?
Was lernt die schweigende Mehrheit (der Schüler/innen)?
Was lernt die betroffene Lehrperson?
Zusätzliche Auswirkungen
Ermächtigung
Führungsverständnis und Mobbing
Mobbing- und Gewaltprävention
Was tun?
Schutzfaktoren
Auswertungsidee
Erziehungsverantwortung
Regeln und Grenzen
Lenken und loslassen
Balance
Vorbildfunktion
Zusammengefasst
9 Halt und Orientierung
Fehlende Erwachsene als Referenzpersonen
Präsenz heißt auch Erziehungsarbeit
Das persönliche Befinden als innere Richtschnur
Ein Regelwerk mit Lerngruppen entwickeln
Aufbau eines Regelwerks mit Lernenden als Konfliktprävention. So könnte es gelingen
10 Wohlwollende Präsenz
Der Mensch als soziales Wesen
Das Gehirn als Beziehungsorgan
Merkmale wohlwollender Präsenz
Ein Balanceakt
Lösungs- und Ressourcenorientierung beim kritischen Feedback
Beispiele aus der Praxis
Von der Fremdkontrolle zur Selbstkontrolle. Jugendliche in Lerngruppen
Gruppenprozesse als Feld für das Sozialisationstraining
Umsetzung: So wird’s gemacht. Beobachtungsphase
Feedbackphase
Beobachtungsaufträge
11 Umgang mit Unterschieden im Klassenverband
Strukturierungsdiskrepanzen
Reifediskrepanzen
Integrationsdiskrepanzen
Kognitive Diskrepanzen
12 Leistung und Motivation
Das Phasenmodell
Blockaden
Instrument zur Erhebung der Ressourcen
Eigene Ressourcen, die die Leistungserbringung fördern können
Instrumente zur Arbeitshaltung
Emotionen der Erzieher/innen und ihr Einfluss auf die Leistungsbereitschaft
Verschiedene Leistungsparameter
Anwendung dieses Instrumentes
Jugendliche im »Motivationsloch«
Es sind weitere Ursachen denkbar (und müssen unbedingt geprüft werden)
Fünf kritische Fragen zur Motivationsthematik bei Jugendlichen
Dunkelblau (Kevin)
Hellblau (Laura)
Schwarz (Patrick)
Grau (Nina)
Wichtige Faktoren beim Lernen – Sicht auf den Bildungskontext
Faktoren, die Schulleistungen beeinflussen
Wie man Auszubildende fördern kann
Verhaltensmuster fürs Leben
Gespräche mit Eltern
Beispiel eines Elterngesprächs
13 Dialog mit Jugendlichen, Begleitung und Beratung
Standortgespräche in der Schule
Gespräche mit Jugendlichen dokumentieren
Lerncoaching
Beratung von Jugendlichen. Ziele
Grenzen der Beratung
Mögliche Beratungsgründe
Gefährdete innerpsychische Balance
Private Ursachen
Situationen, die die Arbeit oder die Ausbildung selbst betreffen
Organisatorische Abläufe
Soziale und zwischenmenschliche Belastungen
Grenzüberschreitung, Machtmissbrauch, Drohung
Sexuelle Übergriffe
Mobbing
Zur Reflexion
Korrektur- und Konfliktgespräche
Korrekturgespräche
Konfliktgespräche
Beziehungspflege
Führungsklarheit
Literatur
Fußnoten
Отрывок из книги
Zur Einführung
1 Besichtigung einer Großbaustelle
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Das Experiment wurde mit dem sogenannten Ultimatumsspiel durchgeführt. Dazu braucht es zwei Spieler. A bekommt einen Geldbetrag und kann bestimmen, welchen Anteil er B geben will. Akzeptiert B seinen Anteil nicht, weil er das Angebot als unfair erachtet, bekommen beide nichts. Personen, bei denen der rechte präfrontale Cortex künstlich ausgeschaltet wird, bewerten nun ein unfaires Angebot durchaus noch als unfair, sie sind also in ihrer Urteilsfähigkeit nicht eingeschränkt. Sie schlagen das Angebot dennoch nicht aus, sondern nehmen alles, was sie bekommen können, auch wenn der Betrag noch so klein ist und der Mitspieler den Löwenanteil behält. Sie sehen also nur noch den materiellen Gewinn, egal, wie klein er sein mag. Im Gegensatz dazu lehnen unbeeinflusste Teilnehmer als unfair erkannte Angebote ab.
Die Studie hat gezeigt, dass der präfrontale Cortex bei der Durchsetzung von Fairness maßgeblich beteiligt ist. Bei Jugendlichen ist dieser Effekt quasi im Unreifezustand zu beobachten. Denn der Frontalcortex reift als eine der letzten Hirnregionen erst im späten Jugendalter (zwischen 16 und 21 Jahren) vollständig aus. Seine bis dahin noch mangelhafte Funktionsfähigkeit könnte mit erklären, warum die Youngsters oft nur ihren eigenen Vorteil im Sinn haben.
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