Nur Flausen im Kopf? - Jugendliche verstehen

Nur Flausen im Kopf? - Jugendliche verstehen
Автор книги: id книги: 2123861     Оценка: 0.0     Голосов: 0     Отзывы, комментарии: 0 2352,39 руб.     (23,37$) Читать книгу Купить и скачать книгу Электронная книга Жанр: Документальная литература Правообладатель и/или издательство: Bookwire Дата добавления в каталог КнигаЛит: ISBN: 9783039059034 Скачать фрагмент в формате   fb2   fb2.zip Возрастное ограничение: 0+ Оглавление Отрывок из книги

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Описание книги

In die Adoleszenz fallen die heftigsten Stürme und Krisen, die ein Mensch in seinem Leben durchlebt. Es gilt, sich aus der Herkunftsfamilie zu lösen, neue soziale Rollen zu übernehmen und eigenständige Beziehungen aufzubauen, ein eigenes Wertesystem zu finden, Körper und Sexualität, Liebe und Partnerschaft zu erkunden, sich in der Arbeitswelt zurechtzufinden usw. Hinzu kommt, dass ausgerechnet in dieser Phase der Neuorientierung im menschlichen Hirn massive Umbauprozesse stattfinden. Kein Wunder also, dass Jugendliche oft selbst kaum wissen, wer sie sind und was sie treibt, und dass sie manchmal Verhaltensweisen zeigen, die für Erwachsene unverständlich bleiben. Mit diesem Buch tragen die Autorin und der Autor, ausgewiesene Fachleute für Jugendfragen, zu einem besseren Verständnis von jugendlichem Verhalten bei, wobei sie sich u.a. auf die jüngsten Erkenntnisse der Neurowissenschaften stützen. Das Buch enthält zahlreiche hilfreiche Praxisinstrumente – Beobachtungschecklisten, Ratschläge für die Gesprächsführung und vieles mehr.

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Michael De Boni. Nur Flausen im Kopf? - Jugendliche verstehen

Inhaltsverzeichnis

Checklisten, Fragebogen, Beobachtungsinstrumente*

Zur Einführung

1 Besichtigung einer Großbaustelle

Hirnforschung und kognitive Psychologie

Gehirnentwicklung in der Adoleszenz

Neuronale Veränderungen

Die Entwicklung des menschlichen Gehirns

Qualität vor Quantität

Das Zusammenspiel macht’s aus

Das limbische System und seine Neuromodulatoren

Die langsame Reifung der frontalen Bereiche

Jugendlicher »Frontalegoismus«?

Frühe frontale Störung – dramatische Folgen

Jugendlicher Übermut

»Subito Fun« oder »Geduld bringt Rosen«?

Das schwankende Selbstbild in der Adoleszenz

Das »frontale Phänomen« im Überblick

Was bedeutet all dies für Lernen, Erziehung und Unterricht?

Welche Funktionen und Kompetenzen sind von der Umbauphase betroffen?

Dem Gehirn beim Umbau helfen!

»Absicherung der Baustelle« – Merkpunkte

Denken und Fühlen kombinieren

2 Gelingende Sozialisation von Jugendlichen

Die verschiedenen Lebensabschnitte

Säugling – Kleinkind (0 bis 3)

Junges Kind (3 bis 6)

Kind (6 bis 11)

Pubertät (11 bis 15)

Adoleszenz (15 bis 21)

Junges Erwachsenenalter (21 bis 35)

Mittleres Erwachsenenalter (35 bis 50)

Spätes Erwachsenenalter (50 bis 65)

Sozialisationsaspekte in der Ausbildung

3 Die Bedeutung der Familie im Jugendalter

Familie und Ausbildungserfolg

Erziehungsbereiche und Lernfelder nicht vermischen

Familiäre Lerntypen und Erziehungsstile und ihr Einfluss auf schulische Leistungen und Motivation

Familiäre Autoritätsbeziehungen, Schule und Ausbildung

Erziehungsstil und Gesundheitsverhalten

Umgang mit Jugendlichen mit unterschiedlichen familiären Hintergründen

4 Übergänge und ­Veränderungen

Eine gute Voraussetzung: Starke Nerven, Selbstzufriedenheit und Mut

Ein weiterer positiver Faktor: Die Wirkung des eigenen Tuns erkennen

Von der Schule in die Berufswelt – ein anspruchsvoller Übergang

Diachrone und synchrone Übergänge

Bedingte Kompensationsfähigkeit

Gute Bewältigung eines Überganges – Ein Beobachtungsinstrument

Trennung von Eltern, Wohnortswechsel, Liebeskummer usw

5 Ablösung und Bindung – Isolation und Integration

Pubertät

Radikale Peergroups

Adoleszenz

Neue Qualität der Beziehung zu den Eltern

Verschiedene Formen von Ablöseprozessen

Die »Heimatlosen«

Wie Lehrpersonen auf Lernende mit unterschiedlichem Integrationsvermögen und Bindungshintergrund reagieren können

Integrationsförderung als Grundaufgabe im Unterricht

Das Caring-Prinzip im Umgang mit Jugendlichen

Was brauchen Lehrpersonen, um im Sinne des Caring zu handeln?

Integration in die Arbeitswelt

Auftrittskompetenz

Ausbildungsabbrüche und später Eintritt in die Arbeitswelt

Späteinsteiger in die Berufsausbildung?

6 Kummer, Nöte, Aggressionen

Im Zusammenhang mit dem Elternhaus

Aus sich selbst heraus

Äußere Anlässe und Vorkommnisse

7 Verschiedene Perspektiven

Überwindung des Erziehungsparadoxes

Die Innenperspektive der Jugendlichen – »Blick aus der Jugend«

Die Außenperspektive der Erwachsenen – »Blick auf die Jugend«

8 Jugendliches Risikoverhalten

Risikoverhalten im größeren Kontext betrachtet

Was fällt auf bei diesen drei Erzählungen?

Der Reiz des Risikos

Attraktion der Risikobereitschaft

Was sagt die Hirnforschung zum Risikoverhalten?

Viele Faktoren sind im Spiel

Jugend als Risiko?

Strafen? Verantwortung?

Persönlichkeitsentwicklung und Risikoverhalten

Klassische Risikoarten im Jugendalter

Internalisierendes und externalisierendes Risikoverhalten

Verschiedene Perspektiven auf Risikoverhalten

Einige Risikoverhaltensweisen genauer unter die Lupe genommen

Suchtmittelkonsum

Internetsucht

Magersucht

Interventionsmöglichkeiten

Depressive Phasen als Risikofaktor

Stärkung der Persönlichkeit

Mobbing, Gewalt und Vandalismus

Fallbeispiel Mobbing

Was lernt Jürg dabei?

Was lernen die Akteure dabei?

Was lernt die schweigende Mehrheit (der Schüler/innen)?

Was lernt die betroffene Lehrperson?

Zusätzliche Auswirkungen

Ermächtigung

Führungsverständnis und Mobbing

Mobbing- und Gewaltprävention

Was tun?

Schutzfaktoren

Auswertungsidee

Erziehungsverantwortung

Regeln und Grenzen

Lenken und loslassen

Balance

Vorbildfunktion

Zusammengefasst

9 Halt und Orientierung

Fehlende Erwachsene als Referenzpersonen

Präsenz heißt auch Erziehungsarbeit

Das persönliche Befinden als innere Richtschnur

Ein Regelwerk mit Lerngruppen entwickeln

Aufbau eines Regelwerks mit Lernenden als Konfliktprävention. So könnte es gelingen

10 Wohlwollende Präsenz

Der Mensch als soziales Wesen

Das Gehirn als Beziehungsorgan

Merkmale wohlwollender Präsenz

Ein Balanceakt

Lösungs- und Ressourcenorientierung beim kritischen Feedback

Beispiele aus der Praxis

Von der Fremdkontrolle zur Selbstkontrolle. Jugendliche in Lerngruppen

Gruppenprozesse als Feld für das Sozialisationstraining

Umsetzung: So wird’s gemacht. Beobachtungsphase

Feedbackphase

Beobachtungsaufträge

11 Umgang mit Unterschieden im ­Klassenverband

Strukturierungsdiskrepanzen

Reifediskrepanzen

Integrationsdiskrepanzen

Kognitive Diskrepanzen

12 Leistung und Motivation

Das Phasenmodell

Blockaden

Instrument zur Erhebung der Ressourcen

Eigene Ressourcen, die die Leistungserbringung fördern können

Instrumente zur Arbeitshaltung

Emotionen der Erzieher/innen und ihr Einfluss auf die Leistungsbereitschaft

Verschiedene Leistungsparameter

Anwendung dieses Instrumentes

Jugendliche im »Motivationsloch«

Es sind weitere Ursachen denkbar (und müssen unbedingt geprüft werden)

Fünf kritische Fragen zur Motivationsthematik bei Jugendlichen

Dunkelblau (Kevin)

Hellblau (Laura)

Schwarz (Patrick)

Grau (Nina)

Wichtige Faktoren beim Lernen – Sicht auf den ­Bildungs­kontext

Faktoren, die Schulleistungen beeinflussen

Wie man Auszubildende fördern kann

Verhaltensmuster fürs Leben

Gespräche mit Eltern

Beispiel eines Elterngesprächs

13 Dialog mit Jugendlichen, ­Begleitung und Beratung

Standortgespräche in der Schule

Gespräche mit Jugendlichen dokumentieren

Lerncoaching

Beratung von Jugendlichen. Ziele

Grenzen der Beratung

Mögliche Beratungsgründe

Gefährdete innerpsychische Balance

Private Ursachen

Situationen, die die Arbeit oder die Ausbildung selbst betreffen

Organisatorische Abläufe

Soziale und zwischenmenschliche Belastungen

Grenzüberschreitung, Machtmissbrauch, Drohung

Sexuelle Übergriffe

Mobbing

Zur Reflexion

Korrektur- und Konfliktgespräche

Korrekturgespräche

Konfliktgespräche

Beziehungspflege

Führungsklarheit

Literatur

Fußnoten

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Zur Einführung

1 Besichtigung einer Großbaustelle

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Das Experiment wurde mit dem sogenannten Ultimatumsspiel durchgeführt. Dazu braucht es zwei Spieler. A bekommt einen Geldbetrag und kann bestimmen, welchen Anteil er B geben will. Akzeptiert B seinen Anteil nicht, weil er das Angebot als unfair erachtet, bekommen beide nichts. Personen, bei denen der rechte präfrontale Cortex künstlich ausgeschaltet wird, bewerten nun ein unfaires Angebot durchaus noch als unfair, sie sind also in ihrer Urteilsfähigkeit nicht eingeschränkt. Sie schlagen das Angebot dennoch nicht aus, sondern nehmen alles, was sie bekommen können, auch wenn der Betrag noch so klein ist und der Mitspieler den Löwenanteil behält. Sie sehen also nur noch den materiellen Gewinn, egal, wie klein er sein mag. Im Gegensatz dazu lehnen unbeeinflusste Teilnehmer als unfair erkannte Angebote ab.

Die Studie hat gezeigt, dass der präfrontale Cortex bei der Durchsetzung von Fairness maßgeblich beteiligt ist. Bei Jugendlichen ist dieser Effekt quasi im Unreifezustand zu beobachten. Denn der Frontalcortex reift als eine der letzten Hirnregionen erst im späten Jugendalter (zwischen 16 und 21 Jahren) vollständig aus. Seine bis dahin noch mangelhafte Funktions­fähigkeit könnte mit erklären, warum die Youngsters oft nur ihren eigenen Vorteil im Sinn haben.

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