Die Teton-Sioux
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Michael Franzen. Die Teton-Sioux
Vorwort
Lewis und Clark
Die Dakota
Der Aufstand der Santee
Massaker am Sand Creek
Der Powder-Feldzug
Der Krieg des Red Cloud
Der Raub der Black Hills
Die Schlacht am Little Bighorn
Flucht und Vertreibung
Heimatlos
Die wildesten Reiter der Welt
Tanz der Geister
Bibliografie
Bereits erschienen
Impressum
Отрывок из книги
Titel
Vorwort
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Das erste der Mandandörfer erreichten Lewis und Clark am 24. Oktober. Dabei wurden sie von dem hellhäutigen Häuptling Shahaka, der bei den Weißen auch als „Big White“ bekannt gewesen war, freundlich empfangen. Er bot den Weißen in einem ersten Gespräch an, sich mit einem Teil der Wintervorräte der Mandan einzudecken, ein Geschenk, was Lewis und Clark mit Freuden entgegennahmen und nachfolgend von Dorf zu Dorf zogen, um sich mit den Nahrungsmitteln zu versorgen. Auch war es an der Zeit gewesen, sich nach einem geeigneten Platz für die Errichtung eines Winterlagers umzusehen, denn erste Eisschollen trieben bereits auf dem Missouri und machten eine Weiterfahrt auf dem Fluss unmöglich. Auch die Kleidung der Männer war zerschlissen und mussten durch solche aus Tierfellen ersetzt werden. Am 02. November 1804 begannen die Männer damit, Bäume zu fällen, um ihr erstes Winterquartier, zwölf Meilen vom heutigen Ort Washburn in North Dakota entfernt, zu errichten, welches bei seiner Fertigstellung Fort Mandan getauft werden sollte. Es hatte an der Frontseite eine Holzpalisade und seitlich jeweils rechts und links eine Reihe Blockhütten als Wohngebäude, die am hinteren Ende miteinander verbunden waren, sodass Fort Mandan eine dreieckige Form aufgewiesen hatte. Während dieser Bauzeit traf dort am 04. November ein französisch-kanadischer Fallensteller namens Toussaint Charbonneau (1758-1843) ein, der bei Lewis und Clark nach einer Anstellung nachfragte. In seiner Begleitung befanden sich zwei Indianerfrauen, wovon die eine schwanger gewesen war. Charbonneau, der den Missouri befuhr und Handel mit den dort ansässigen Indianerstämmen betrieb, beherrschte französisch und einige Indianerdialekte, konnte allerdings kein Wort englisch. Jedoch konnte George Drouillard, der Dolmetscher der Expedition, französisch ins Englische übersetzen, womit Charbonneau am Ende schließlich engagiert wurde, auch wenn Lewis und Clark enttäuscht darüber gewesen waren, dass Charbonneau, die Sprache der Hidatsa, ein Volk, durch dessen Gebiet sie demnächst fahren würden, immer noch nicht beherrschte, obwohl er 30 Jahre bei ihnen gelebt hatte.
Das schwangere 16-jährige Indianermädchen war die Tochter eines Häuptlings der nördlichen Shoshonie-Indianer und war als 12-jähriges Mädchen von den Hidatsa von ihrem Stamm entführt worden, wobei sie später durch irgendeinen Kuhhandel in Charbonneaus Hände gefallen war. Ihr Name lautete: Tsi-ki-wa-wi oder Sacajawea = „Vogelfrau“, das andere Indianermädchen hieß „Otter-frau.“ Sacajawea fasste schnell Vertrauen zu den beiden Leutnants, insbesondere zu dem fröhlichen Clark, der ihr später den Kosenamen „Janey“ geben sollte. Bei mehreren Gesprächen mit ihr, erfuhren die beiden Männer dann auch, dass sie den Missouri nur bis zu einer bestimmten Stelle befahren könnten, danach bräuchten sie Pferde, um die Rocky Mountains nach dem Westen hin überqueren zu können. Pferde, die sie bei ihrem Volk, den Shoshonie, einhandeln könnten. Die beiden Weißen erkannten rasch, dass sich Sacajawea bei dem noch ausstehenden Pferdehandel bei ihrem Volk als noch weitaus nützlicher als ihr Ehemann Charbonneau erweisen könnte, der, wie Clark später in seinem Tagebuch notierte:
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