Das Dritte Reich
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Michael Kißener. Das Dritte Reich
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort der Reihenherausgeber
I. Einleitung
II. Überblick
1. Adolf Hitler: Starker oder schwacher Diktator?
2. Der Holocaust: Plan oder Entwicklung?
a) Der „Führerbefehl”
b) Situative Radikalisierungen
c) Die „Endlösung“ als Teil einer technokratischen Sozialplanung
d) Eine beinahe nicht stattgefundene Kontroverse: die Deutschen und der Holocaust
3. Der NS-Staat: Streit um Eliten, Ereignisse und Institutionen
a) Der Hitlerstaat – ein „Bündnis der Eliten“?
b) Die Reichstagsbrandkontroverse
c) Die Gestapo – allwissend, allmächtig?
d) Verwaltung und Justiz – Sachlichkeit in der Diktatur?
e) Die Wehrmacht – eine „tadellose“ Truppe?
f) Die Wirtschaft – Unabhängigkeit im Hitlerstaat?
g) Die Kirchen – Inseln der Unangepasstheit?
h) Frauen im Nationalsozialismus – „Opfer oder Täterinnen“?
4. Der Krieg: Arbeit an Legenden
a) Der „Blitzkrieg“
b) Das „Wunder“ von Dünkirchen
c) Präventivkrieg 1941?
5. Widerstand gegen den Nationalsozialismus: Kontroversen um Begriffe und Träger
a) Der Widerstandsbegriff
b) Gruppen des Widerstands
6. „Vergangenheitsbewältigung“: die umstrittene „Hinterlassenschaft“
a) Der Begriff „Vergangenheitsbewältigung“
b) Rechtsförmige Auseinandersetzungen mit der NS-Zeit nach 1945
c) Wiedergutmachung und Entschädigung
d) Der öffentliche Umgang mit der NS-Vergangenheit
IV. Ausblick – Perspektiven der NS-Forschung
Literatur
Personen- und Sachregister
Informationen zum Buch
Informationen zum Autor
Fußnoten. a) Der „Führerbefehl“
b) Rechtsförmige Auseinandersetzungen mit der NS-Zeit nach 1945
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Michael Kißener
Das Dritte Reich
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Kaum möglich ist es, vor dem Hintergrund einer so ausgebreiteten und mittlerweile hoch differenzierten Forschung, auch nur annähernd vollständig die wichtigsten und mittlerweile als Standardwerke unter den Forschern anerkannten Arbeiten anzuführen. Pars pro toto nur sei auf ein älteres, in seinem hohen Wert anerkanntes Standardwerk von Karl Dietrich Bracher unter dem Titel „Die deutsche Diktatur“ hingewiesen (8) und auf zwei neuere große Werke, die möglicherweise schon bald einen ähnlichen Rang einnehmen werden: Hans Ulrich Thamers „Verführung und Gewalt“ (44) sowie Michael Burleighs „Die Zeit des Nationalsozialismus“ (428). Daneben haben sich mittlerweile auch eine Reihe von Nachschlagewerken und Lexika etabliert, die sich als nützliche Helfer bewährt haben. Auch hier sei pars pro toto nur auf die Enzyklopädie des Nationalsozialismus (4), auf Peter Steinbachs und Johannes Tuchels „Lexikon des deutschen Widerstandes“ (42) oder die dreibändige Enzyklopädie des Holocaust (15) verwiesen.
Gerade die neueste Forschung lässt oft genug Kontinuitätslinien unterschiedlichster Art erkennen, die die Frage nach der zeitlichen Eingrenzung des Untersuchungsraumes „Nationalsozialismus“ aufwerfen. Seit vielen Jahren ist schon alleine aus der Perspektive der Erforschung der Weimarer Republik darauf verwiesen worden, wie durch die Etablierung der Präsidialkabinette in der Endphase der Republik jener Übergang zur „Regierung Hitler“ in einem Maße verwischt wurde, dass von einer harten Zäsur am 30. Januar 1933 bereits nicht mehr gesprochen werden kann (vgl. 13). Andererseits haben sich weit über den 8. Mai 1945 hinaus zum Beispiel gesellschaftliche Haltungen und administrative Kontinuitäten nachweisen lassen, die die Frage aufwerfen, ob auch hier an jener scharfen Trennlinie festzuhalten ist, die die 12 Jahre der nationalsozialistischen Diktatur als einen voraussetzungslosen beziehungsweise folgenlosen „Unfall“ in der deutschen Geschichte erscheinen lassen könnten. So wird gerade auch unter alltagsgeschichtlichen Perspektiven seit einiger Zeit dafür plädiert, die Jahrzehnte zwischen etwa 1930 und 1960 als eine Art transitorische Epoche zu begreifen. Dagegen ist freilich einzuwenden, dass bei einer allzu starken Betonung der Kontinuitäten, die Exzeptionalität der Diktatur allzu leicht aus dem Blick geraten könnte. Hierauf hat zuletzt Horst Möller mit Nachdruck hingewiesen: „Zwar muss die Frage nach der Stellung des Jahres ‚1933 in der Kontinuität der deutschen Geschichte’ (T. Nipperdey) gestellt werden, und auch die partiellen Kontinuitätsstränge über das Jahr 1945 hinaus bedürfen der Erforschung, doch darf dadurch nicht die Gewichtung im gesellschaftlichen sowie innen- und außenpolitischen Gesamtzusammenhang aus dem Blick geraten: Eine klare Unterscheidung von Demokratie und Diktatur (vgl. K. D. Bracher u. a.) ist dabei unverzichtbar, wobei sie den Generationen, die die NS-Diktatur und die sowjetische Herrschaft in der SBZ und DDR noch miterlebt haben, deutlicher bewusst war als den Nachlebenden“ (33, S. 29).
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