Chinesische Medizin 1
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Michael Kotsch. Chinesische Medizin 1
Отрывок из книги
Michael Kotsch
Chinesische Medizin I
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Dem Arzt Hua Tuo werden in der Überlieferung übermenschliche Fähigkeiten zugeschrieben. Verschiedene Legenden beschreiben sein Wirken, bei dem er auch zu ungewöhnlichen Mitteln greift. Ein erkrankter Distriktpräfekt könne nach seiner Diagnose nur durch einen starken Zornausbruch geheilt werden. Also vernachlässigte Hua Tuo seinen Patienten auffällig, verlangte ein maßloses Honorar und reiste schließlich, einen groben Brief zurücklassend, ab. Der in Zorn geratene Präfekt versuchte erfolglos den Arzt gefangenzusetzen, erbrach sich und genas. Er empfahl wie Priessnitz und Kneipp die Anwendung kalten Wassers und befürwortete regelmäßige Gymnastik: Jeder Mensch hat das Verlangen, sich Bewegung zu verschaffen, nur erreichen die meisten darin nicht die Vollkommenheit. Wenn man sich bewegt, kann die mit der Nahrung aufgenommene Energie verbraucht werden, zirkulieren die pulsierenden Säfte unbehindert, und Krankheit kann nicht entstehen. Es ist dabei wie mit der Türangel, die niemals rostet. Deshalb haben die Unsterblichen des Altertums die Übungen des Dehnens und Streckens… um das Altern hintanzuhalten. Auch ich habe eine Methode, die ich die Spiele der Fünf Tiere, nämlich des Tigers, des Hirsches, des Bären, des Affen und des Vogels nenne. Damit lassen sich nicht nur bestimmte Krankheiten heilen; man erreicht überhaupt eine größere Beweglichkeit …”16 Bis heute werden die aus diesen Anfängen entwickelten Übungen unter dem Namen Tai Chi angewandt. Im Gegensatz zu den meisten chinesischen Ärzten, die vor einem Eingriff in den menschlichen Körper zurückscheuten, führte Hua Tuo auch chirurgische Behandlungen durch, bei denen er die Patienten mit einem Absud von Hanf, Akonit und Ephedra (Meertäubchen) in einer alkoholischen Lösung ruhig stellte.17 Wichtig ist zu bemerken, dass er bei der Schmerzbekämpfung nicht auf die Akupunktur, sondern auf Drogen zurückgriff. Unter dieser Anästhesie soll Hua Tuo Knochenoperationen, Trepanationen und spezielle Magen- und Darmoperationen durchgeführt haben. Die Operationswunden pflegte er mit einer speziellen Paste zu bedecken, sodass sie nach vier bis fünf Tagen verklebt waren.
2.4. Wesentliche Entwicklungshöhepunkte der TCM (580- 1640)
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