Zwang in der Sozialen Arbeit

Zwang in der Sozialen Arbeit
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Описание книги

Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter üben in ihrer beruflichen Tätigkeit Zwang aus & das wird aber häufig aus dem beruflichen Selbstbild verdrängt. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass Zwang und Zwangsmittel im Arbeitsalltag eine nicht unerhebliche Rolle spielen. Für das berufliche Selbstverständnis in der Sozialen Arbeit ist es deshalb unumgänglich, über den eigenen Umgang mit Zwang nachzudenken. Das Buch liefert in einem ersten Schritt eine kritische Einordnung des Zwangsbegriffs. In einem zweiten Schritt wird die Verquickung von Zwang und Sozialer Arbeit vor dem Hintergrund der Renaissance des Zwangs sowie der Kontrollfunktion Sozialer Arbeit erörtert. Abschließend werden der professionelle Umgang mit Zwang sowie alternative Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt und erörtert.

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Michael Lindenberg. Zwang in der Sozialen Arbeit

Vorwort des Herausgebers

Zu diesem Buch

Inhalt

1 Zwang als verdrängtes Thema in der Sozialen Arbeit – zur Einführung

1.1 Zwang in der Sozialen Arbeit?

1.2 Ziele und Aufbau

These

2 Zwang – Worüber reden wir? Was Sie in diesem Kapitel erwarten können

2.1 Überall ist Zwang

2.2 Enger und weiter Zwangsbegriff

Definition enger und weiter Zwang

2.3 Zwang auf der Mikro-, Meso- und Makroebene mit drei Beispielen

Beispiel 1: Der Strafvollzug

Beispiel 2: Die Kindertagesstätte

Beispiel 3: Die Wohngruppe in der Jugendhilfe

2.4 Formen von Zwangsanwendung, Zwangsmitteln und Zwangsmaßnahmen

2.4.1 Zwangsmomente und Zwangselemente

2.4.2 Körperlicher und psychischer Zwang

Fallbeispiel Kita

2.4.3 Struktureller Zwang

Exkurs 1: Struktureller Zwang als Zwang für die Fachkräfte

2.5 Über den Zusammenhang von Zwang und Zwangskontexten in der Sozialen Arbeit

Exkurs 2: Zwang und Zwangskontexte im Fachdiskurs – Differenzierungen und Unschärfen

Weiterführende Literatur

3 Pädagogische und soziologische Sichtweisen auf Zwang

Was Sie in diesem Kapitel erwarten können

3.1 Verstehen und Deuten: Wissens- und Wissenschaftsverständnisse

Pädagogik und Soziologie

Fallbeispiel

Pädagogik und Soziologie

Exkurs 3: Aristoteles und die Frage nach dem rechten Maß

3.2 Immanuel Kant: Der Weg in die Freiheit

3.3 Alice Salomon: »Niemand kann für einen anderen leben oder sterben«

Fallbeispiel

Exkurs 4: Autorität

Zusammenfassung

3.4 Norbert Elias: Vom Fremdzwang zum Selbstzwang

Zusammenfassung

3.5 Johann Heinrich Pestalozzi: Das Kind will es für sich selbst

3.6 Jean Jaques Rousseau: Der Schein der Freiheit

3.7 Janusz Korczak: Konstitutionelle Pädagogik

3.8 Siegfried Bernfeld: Das Kinderkollektiv und seine Selbstregierung

3.9 Zusammenfassung

Weiterführende Literatur

4 Begriffsverwandtschaften. Was Sie in diesem Kapitel erwarten können

4.1 Die Bedeutung von Zwang und verwandter Begriffe für den Fachdiskurs

4.2 Macht und Zwang

4.3 Paternalismus und Zwang

4.4 Gewalt und Zwang

4.5 Strafe und Zwang

Exkurs 5: Staatliche Strafe und ihre Zwecke aus juristischer Sicht

4.6 Erziehung und Zwang

4.7 Zusammenfassung

Weiterführende Literatur

5 Zwang in der Sozialen Arbeit – sozialpolitische Einordnung und Handlungsmöglichkeiten

Was Sie in diesem Kapitel erwarten können

5.1 Sozialpolitische Einordnung

5.1.1 Aktivierung als Mangel an Eigenverantwortung

5.1.2 Sicherheit durch Risikomanagement

5.1.3 Hilfe und Kontrolle: Der lange Schatten des doppelten Mandats

5.2 Zwangsmittel in der Sozialen Arbeit und Alternativen

Fallbeispiel Wohngruppe

5.2.1 Menschenbild und Erziehungsverständnis

Fallbeispiel Wohngruppe

Fallbeispiel Wohngruppe

Fallbeispiel Wohngruppe

Fallbeispiel Wohngruppe

5.2.2 Verzeihen und Verständigung

Fallbeispiel Justizvollzugsanstalt

Fallbeispiel Justizvollzugsanstalt

5.2.2.1 Verzeihen und Verständigen als Handlungsalternativen

Fallbeispiel Wohngruppe

Fallbeispiel Wohngruppe

Fallbeispiel Wohngruppe

5.2.2.2 Verzeihen und Verständigen in Organisationen

Fallbeispiel Haasenburg

Organisation als Werkzeug

Fallbeispiel Haasenburg

Fallbeispiel Chipsystem

Fallbeispiel Wohngruppe

Fallbeispiel Justizstrafvollzug

Weiterführende Literatur

6 Wissen, was wir tun – zusammenfassende Überlegungen zum Umgang mit Zwang im Alltag der Sozialen Arbeit. Was Sie in diesem Kapitel erwarten können

6.1 Soziale Arbeit als ungewisses Handeln in hoher Verantwortung

Wissen, was wir tun

Unbedingte Würde

6.2 Zwang und Partizipation – eine besondere Herausforderung für die Soziale Arbeit

Fallbeispiel Haasenburg

Zwangsmittel

Partizipation

6.3 Professionelles Handeln als Achtung der Würde

Street-Level Worker

6.4 Die Unendliche Geschichte

Achtung als Frage der Haltung

Weiterführende Literatur

Literatur

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Die Autoren

Michael Lindenberg (Jg. 1954) ist emeritierter Professor, Sozialarbeiter und Kriminologe. Von 1979 bis 1992 war er als Sozialarbeiter im Strafvollzug, in der freien Straffälligenhilfe und als Bewährungshelfer tätig. Nach dem Studium der Kriminologie von 1987 bis 1992 promovierte er 1996 in Hamburg. 1993 bis 1996 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Hamburg bei Prof. Dr. Fritz Sack, 1996 bis 1998 Referatsleiter in der Behörde für Jugend in Hamburg und 1998 bis 2019 Professor für Organisationsformen Sozialer Arbeit an der Evangelischen Hochschule des Rauhen Hauses in Hamburg. Dort war er von 2003 bis 2004 Prorektor und von 2005 bis 2011 Rektor.

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Zwangsmomente finden spontan und ungeplant statt. Damit bezeichnen wir unmittelbare und in der Regel wenig durchdachte, aber subjektiv als notwendig empfundene Reaktion. Ein Beispiel ist das Festhalten eines Kindes durch eine Erzieherin, weil das Kind gerade vor ein Auto laufen will, oder auch der Rauswurf aus der Küche, wenn die Pädagogin in der Wohngruppe ( Beispiel 3) beim gemeinsamen Kochen mit dem Verhalten einer Jugendlichen überfordert ist. Zwangsmomente zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie »zeitlich und inhaltlich« (ebd., S. 27) nur einen Moment in der Erziehungspraxis darstellen. Wenn es passiert, haben die Zwangsunterworfenen damit nicht gerechnet, und die Zwingenden setzen ihre spontane Handlung nicht systematisch und wiederholt ein. Es sind Handlungen im Augenblick.

Allerdings kann das Verweisen aus dem Raum, wenn es konzeptionell verankert und geplant ist, auch ein Zwangselement in dieser Wohngruppe sein. Dann ist es keine spontane Reaktion, sondern »eine vorher geplante und konzeptionell verankerte Maßnahme« (ebd.) und damit ein Zwangselement. Die Handlung geschieht dann nicht spontan, sondern regelhaft, erwartbar und angebbar. Sie ist als Maßnahme begründet und reflektiert, möglicherweise sogar schriftlich in der Konzeption festgehalten. Aber auch nicht konzeptionell verankerte Handlungen, die als inoffizielle Routinen Praxis geworden sind, können den Zwangselementen zugeordnet werden. So kann das gemeinsame Einnehmen der Mahlzeit auch eine von einem Großteil des Personals getragene Regel sein, die im Konzept des Trägers gar nicht auftaucht und vielleicht nur innerhalb dieser bestimmten Wohngruppe bekannt ist und gilt. Ebenso sind ein Time-Out-Raum oder eine komplette Freiheitsentziehung durch den Einschluss in dem eigenen Zimmer in einer geschlossenen Wohngruppe Zwangselemente. Diese Unterscheidung zwischen Moment und Element ist hilfreich, sagt aber noch nichts über die Qualität des Zwangs aus.

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