ENGEL
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Stimmen bevölkern Vincents Kopf, flüstern ihm zu, wie er in der Welt des gewalttätigen Vaters und der religiösen Mutter überleben kann. Die Stimme des Künstlers ist besonders stark in Vincent, sie beginnt seine Hände zu führen, treibt Vincent an, Kunst zu schaffen. Der Tod wird zu Vincents künstlerischer Obsession. Aus Tierknochen baut er bizarre Plastiken des Todes, folgt dabei der Stimme des Künstlers in seinem Kopf.
Vincents Mutter erkrankt. Im religiösen Wahn verspricht sie auf dem Totenbett, ihrem Sohn einen Engel zu schicken.
Vom Tod der Mutter traumatisiert, wartet Vincent auf das Erscheinen des Engels. Er hofft auf ein Wesen, das ihn von seiner Einsamkeit und seinen seelischen Narben befreit, auf einen Engel der Gnade und der Liebe.
Vincent wartet lange und vergeblich und beschließt, sich einen Engel zu erschaffen. Er wird zum Knochendieb, zum Tiermörder, zum Leichenschänder, zum Mörder. Besessen von seinem Wunsch nach Erlösung und angetrieben von der Stimme des Künstlers, baut Vincent aus seiner knöchernen Beute einen Engel, nennt diesen zärtlich «seine Adlerfrau».
Vincent sehnt sich nach einem menschlichen Ebenbild seines leblosen Engels. Besessen von dem Gedanken einer fleischgewordenen Adlerfrau beginnt er eine verzweifelte Suche.
ENGEL ist ein fesselndes Psychogramm über eine Erlösung suchende, schizophrene Persönlichkeit voller seelischer Narben.
Отрывок из книги
ENGEL
Impressum
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Die verhasste, irdische Welt ist kein Paradies und ich bin intelligent genug, um mich ihr anzupassen, werde zu einem Soldaten in Uniform, eingekesselt hinter feindlichen Linien. Auch meine Mitschüler sind Soldaten, rotten sie sich doch zusammen und gehen zum Angriff über. Kindersoldaten in sauberen Kleidern, die nicht verschlissen und löchrig sind, wie meine Uniform aus Lumpen. Meine Feinde gleichen sich wie Zwillinge in ihren Uniformen der gehobenen Mittelklasse. Ihre Fäuste und Stiefel bohren sich in mein Fleisch. Sie haben nicht die Kraft, mich ernsthaft zu verletzen. Ich schließe die Augen und höre ihren Atem. Ihre Lungen pumpen Luft. Ich blende den Schmerz aus, wie ich es von Papa gelernt habe.
Sie brüllen mich an, schreien mit einer Stimme, werden zu einem Wesen, einem Tausendfüßler, ein mutiertes, perverses Insekt mit einem Außenskelett, das die Innereien schützt. Ein Chitinpanzer, der jeden Schlag, den ich austeilen würde, absorbiert hätte. Warum zurückschlagen? Widerstand ist zwecklos und ich füge mich der Gewalt. Nichts kann mich mehr überraschen.
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